20.10.2015 19:15:41

Aktien Osteuropa Schluss: Moskau und Warschau trotzen schwachem Trend

BUDAPEST/WARSCHAU/PRAG/MOSKAU (dpa-AFX) - Osteuropas wichtigste Aktienmärkte haben am Dienstag keine gemeinsame Richtung gefunden. Während die Kurse in Moskau und Warschau dem schwachen gesamteuropäischen Trend trotzten, schloss die Prager Börse kaum verändert. In Budapest ging es deutlich bergab.

Der Moskauer RTS-Interfax-Index (RTS) stieg um 0,79 Prozent auf 875,55 Punkte.

An der Warschauer Börse legte der Wig-30-Index um 0,31 Prozent auf 2.360,60 Einheiten zu. Der breiter gefasste Wig-Index (WIG) gewann 0,35 Prozent auf 51 442,51 Punkte.

Erneut unter Verkaufsdruck standen Orange Polska mit einem Kursverluste von 2,18 Prozent. Bereits zum Wochenstart waren die Titel nach einem teuren Frequenzen-Erwerb in Polen deutlich gesunken. Die Tochter des französischen Telefon-Konzerns Orange hatte mit 760 Millionen Euro für neue Mobilfunkfrequenzen in Polen am meisten Geld auf den Tisch gelegt.

Agora schlossen hingegen mit einem Zuwachs von 2,36 Prozent bei 11,28 Zloty. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) bekräftigten ihre Kaufempfehlung für die Papiere des Medienunternehmens. Im Vorfeld der anstehenden Veröffentlichung von Drittquartalszahlen errechneten die Experten ein Kursziel von 12,80 Zloty.

Aufwärts ging es unter den polnischen Schwergewichten auch mit der Bank Pekao, die sich um 1,10 Prozent verteuerten. KGHM Polska Miedz (KGHM Polska Miedź) gewannen 1,10 Prozent und PKO Bank stiegen um 0,84 Prozent. Polish Oil & Gas legten um 0,74 Prozent zu.

In Prag trat der tschechische Leitindex PX mit einem Minus von 0,02 Prozent auf 970,59 Punkte auf der Stelle. Das Handelsvolumen lag bei 0,44 (Vortag: 0,32) Milliarden tschechischen Kronen.

Unter den Einzelwerten schlossen Komercni Banka mit plus 0,86 Prozent bei 5169 Kronen. Die Analysten von der RCB bekräftigten ihre Kaufempfehlung, das Kursziel wurde jedoch von 5850 auf 5800 Kronen moderat nach unten revidiert. Die hohe Dividendenrendite der Aktie gelte weiterhin als Kaufargument, hieß es von den Experten.

CEZ (CEZ AS) gaben um 0,62 Prozent nach. Weiter rückläufige Elektrizitätspreise belasteten den Aktienkurs des Energieunternehmens. Nach Aussagen eines Analysten gingen die Preise in den vergangenen sieben Tagen zum sechsten Mal zurück. Die Papiere der Erste Group (Erste Group Bank) sanken um 0,34 Prozent. Im Telekombereich verteuerten sich O2 C.R. um 1,49 Prozent.

In Budapest verlor der ungarische Leitindex BUX 0,91 Prozent auf 21 651,61 Punkte. Das Handelsvolumen belief sich auf 8,20 (zuvor: 4,70) Milliarden Forint. Die ungarische Notenbank ließ den Leitzins auf einem Rekordtief. Zudem kündigte sie an, die Zinsen voraussichtlich bis ins zweite Halbjahr 2017 unverändert zu lassen.

Unter den Einzelwerten schlossen Gedeon Richter mit einem Kursrückgang von 0,75 Prozent. Das Pharmaunternehmen gab bereits vor dem Handelsstart die Kündigung des Unternehmenschef bekannt. Bis zu einer Neubestellung werde Vorstandschef Erik Bogsch die Geschäftsaktivitäten aber weiter überwachen, hieß es von Unternehmensseite.

Die Mol-Aktien verloren 0,15 Prozent. Die slowakische Mol-Tochter Slovnaft kündigte an, die Akquisition des 66-Prozent-Anteils der italienischen Enel am führenden slowakischen Energieunternehmen Slovenske Elektrarne nicht weiter zu verfolgen.

Die Papiere der OTP Bank (Orságos Takar És Ker BK ON) büßten 1,66 Prozent ein. Europaweit präsentierten sich die Bankenwerte mit schwächerer Tendenz. Bei MTelekom gab es einen Kursverlust von 1,04 Prozent. /ste/APA/gl/enl

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