Aktien Osteuropa Schluss: Schwach - Bankentitel unter Druck

BUDAPEST/MOSKAU/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten Börsen Osteuropas haben sich am Dienstag dem europaweit schwachen Trend angeschlossen. Der russische Leitindex legte indes weiter zu.

An der Budapester Börse sank der Leitindex BUX um 1,14 Prozent auf 18 329,79 Punkte. Europaweit belasteten die schwächelnden Bankaktien die Indizes, auch der Handel an der Budapester Börse war davon betroffen. Ein Hauptgrund ist laut Händlern ein vergangene Woche in Ungarn beschlossenes Gesetz zu Fremdwährungskrediten, das die Geldhäuser empfindlich treffen könnte. Die belgische KBC Bank, Mutterkonzern der ungarischen K&H, will deshalb weitere Rückstellungen in Höhe von 162 Millionen Euro treffen. Im Zuge dessen knickten die Papiere der Hypothekenbank FHB Land Credit & Mortgage Bank in Budapest um 4,48 Prozent ein, OTP Bank (Orságos Takar És Ker BK ON) verloren 0,92 Prozent.

Größter Verlierer im Bux waren Btel mit minus 4,76 Prozent. Die schwer gewichteten Anteile an der Magyar Olay es Gazipari (Mol) belasteten den Index mit minus 1,49 Prozent, Richter Gedeon mit minus 1,36 Prozent.

In Prag sank der Leitindex PX um 1,92 Prozent auf 933,64 Punkte. Auch hier standen Bankenwerte unter Druck: So weiteten Erste Group (Erste Group Bank) ihren jüngsten Rutsch um 4,29 Prozent auf 501,50 tschechische Kronen aus. Das Geldhaus hatte vergangene Woche wegen des schlecht laufenden Rumänien-Geschäfts der Konzerntochter BCR einen herben Verlust von 1,6 Milliarden Euro angekündigt. Analysten zweifeln nun, ob die Erste noch weitere Nachbesserungen für den bevorstehenden Bilanzcheck (AQR) der Europäischen Zentralbank (EZB) treffen muss.

Auch der Branchenkollege Komercni Banka folgte dem schwachen Sektortrend mit einem Abschlag von 2,18 Prozent. Einziger Gewinner im PX waren Ceske Energeticke Zavody (CEZ) (CEZ AS), die um 0,25 Prozent zulegten.

Der Wig-30 büßte in Warschau 0,63 Prozent ein auf 2526,07 Punkte. Der breiter gefasste Wig-Index (WIG) fiel um 0,61 Prozent auf 50 974,90 Punkte. Unter den größten Tagesgewinnern rangierten die Papiere Polski Koncern Naftowy Orlen (PKN ORLEN) mit einem Kursplus von 1,73 Prozent. Der Öl-und Gaskonzern will laut Bloomberg seine litauische Sparte und den kasachischen Konzern KazMunaiGaz verkaufen.

Für die Analysten von Dom Maklerski PKO BP sind polnische Bankaktien momentan günstig bewertet, nicht zuletzt da der Bankenindex im Wig im zweiten Quartal acht Prozent eingebüßt habe. Ihre Top-Empfehlungen sind ING BSK und Bank Millenium. Dennoch folgten ING dem europaweit schwachen Trend der Bankwerte mit minus 1,54 Prozent, Bank Millenium büßten 2,02 Prozent ein. Für Papiere von BZ WBK und Bank Pekao ging es sogar um bis zu dreieinhalb Prozent abwärts.

In Moskau gewann der RTS-Interfax-Index (RTS) weitere 0,60 Prozent auf 1393,59 Punkte./emu/APA/ag