01.08.2014 18:45:58

Allg. Zeitung Mainz: Rechenschaftspflicht / Kommentar zur Bahn ein Jahr nach Mainz

Mainz (ots) - Der Jahrestag des Mainzer Bahnchaos': Kein Grund für den Bahnvorstand, öffentlich Bilanz zu ziehen. Ob es eine gute Entscheidung war, diese Zwischenbilanz der Gewerkschaft zu überlassen, darf bezweifelt werden. Bloß nicht noch einmal an diesen schmachvollen Gau erinnern, der für rund einen Monat den Hauptbahnhof einer Landeshauptstadt lahmlegte, der den Zugverkehr im gesamten Rhein-Main-Gebiet durcheinanderwirbelte, und der das Image des Staatsunternehmens auf einen ungeahnten Tiefpunkt zog. Dass man Krisen am besten durch Offenheit und Transparenz überwindet, scheint die Bahn noch immer nicht gelernt zu haben. Im Zweifel bleibt es Aufgabe der Politik, dem Bahnvorstand diese Binsenweisheit über den Aufsichtsrat beizubringen - der bei der Super-Panne vor einem Jahr übrigens selbst vor Scham in der Versenkung verschwunden war. Seither ist offenbar Einiges passiert. 800 neue Fahrdienstleiter im vergangenen Jahr, 860 Weitere in diesem, das ist kein Pappenstiel. Nachdem die Hauptursache des Mainzer Gaus weitgehend beseitigt zu sein scheint, täte das Unternehmen jetzt gut daran, die übrigen Schwachstellen des größten Verkehrsdienstleisters unter die Lupe zu nehmen. Die gleiche Panne wiederholt sich bekanntermaßen relativ selten. Vor allem die maroden Eisenbahnbrücken sind die Achillesferse der Bahn. Und wenn deswegen die ersten Strecken gesperrt werden müssen, reden wir nicht von wochenlangen, sondern von jahrelangen Ausfällen. Die Verantwortung für dieses Versäumnis aber liegt vor allem bei Regierung und Parlament. Auch darauf hätte der Bahnvorstand bei seinem versäumten Rechenschaftsbericht hinweisen müssen.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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