19.02.2015 21:32:58

Allg. Zeitung Mainz: Schlechte Nachricht / Kommentar zum Armutsbericht

Mainz (ots) - Wann ist man in unserer Gesellschaft arm? Die Flüchtlinge aus dem Balkan werden darauf eine andere Antwort finden als der Facharbeiter oder die alleinerziehende Mutter in Hartz IV. So wie eine Familie mit zwei Kindern mit 1900 Euro netto im Westerwald leichter über die Runden kommt als in Mainz oder Wiesbaden. Es geht also weniger um die Frage, ob man mit 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens arm ist. Es geht um eine Entwicklung, die erschreckend eindeutig ist: Die Zahl der Menschen, die jeden Cent im buchstäblichen Sinne dreimal umdrehen müssen, wächst Jahr für Jahr. Die Lösung für das Problem ist allerdings komplex. Die Einführung des Mindestlohns mag ein Lösungsansatz sein. Wenn dadurch die Leistungsanforderungen in vielen ungelernten Jobs steigen, wird es allerdings immer schwieriger für kleine Rentner, Zuverdienstmöglichkeiten zu finden. Die Sozialtransfers einfach anzuheben, kann nicht die Lösung sein, wenn eine sinkende Zahl von Erwerbstätigen über die Umlagesysteme immer mehr Leistungsempfänger finanziert - zumal wir massiv in unsere Infrastruktur investieren müssen, um den Wohlstand der nächsten Generationen zu sichern. Drei Punkte aber sind entscheidend: Wenn Kinder unter Armutsbedingungen um ihre Chancen gebracht werden, ist das ein Skandal. Mehrkindfamilien und Alleinerziehende müssen stärker gefördert werden. Die beste Armutsbekämpfung ist und bleibt Bildung. Vor allem in die frühkindliche Bildung müssen wir mehr investieren. Und drittens: der Kampf gegen Steuervermeider und Steuerbetrüger muss noch viel konsequenter geführt werden.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Wolfgang Bürkle Newsmanager Telefon: 06131/485828 online@vrm.de

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