06.11.2016 21:52:37

Allgemeine Zeitung Mainz: Ohne Ende / Kommentar von Christiane Stein zu VW und Audi

Mainz (ots) - Die Abgasaffäre ist noch lange nicht ausgestanden. Nicht nur, weil die Umrüstung betroffener Fahrzeuge Zeit braucht. Und weil die Gerichte viel Mühe werden investieren müssen, um die Klagen von Aktionären - am Landgericht Braunschweig liegen davon 1400 vor - zu bearbeiten. Immerhin geht es dabei um Schadenersatzansprüche von über 8 Milliarden Euro. Wirklich fatal ist allerdings, dass der Tag Null noch immer nicht erreicht ist, wie das Wochenende einmal mehr gezeigt hat. Der Tag, an dem auf Basis der bekannten Fakten mit der Aufarbeitung des Skandals begonnen werden kann. Noch immer kommen Enthüllungen über weitere mögliche Verfehlungen hinzu. Jetzt soll die VW-Tocher Audi mit einer illegalen Softwarefunktion über eine Lenkwinkel-Erkennung den Autos beigebracht haben, zwischen Rollenprüfstand und Straßenfahrt zu unterscheiden. Sonst noch was? Ganz sicher - man muss wahrscheinlich nur ein wenig abwarten. Denn eine offensive Informationspolitik vonseiten des VW-Konzerns bleibt weiter ein frommer Wunsch. Statt dessen wird das Unternehmen nicht müde zu betonen, "keine unzulässigen Abschalteinrichtungen nach europäischem Recht" eingebaut zu haben. Und deshalb seien auch Schadenersatzansprüche fehl am Platz. Darüber zu befinden steht jedoch wohl eher den Gerichten zu. Die Nachrüstungen in Deutschland sind nach VW-Darstellung reines Wohlwollen den Kunden gegenüber. Doch will man als Kunde wirklich in diese Rolle gedrängt werden, nachdem man zweifelhafte Technik untergejubelt bekam? Seriöse Geschäftsbeziehungen sehen anders aus.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Andreas Trapp Newsmanager Telefon: 06131/485980 online@vrm.de

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