27.05.2019 16:30:00

APA - N A C H R I C H T E N Ü B E R B L I C K

Kabinett Kurz mit Stimmen von SPÖ, FPÖ und JETZT abgesetzt

Wien - Der Nationalrat hat Montagnachmittag der Regierung von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) das Misstrauen ausgesprochen und sie damit des Amtes enthoben. Der von der SPÖ eingebrachte Misstrauensantrag wurde von der FPÖ und der Liste JETZT unterstützt und hatte damit die Mehrheit, ÖVP und NEOS votierten dagegen.

Strache hat dank Vorzugsstimmen Anspruch auf EU-Mandat

Wien - Der abgetretene Vizekanzler Heinz-Christian Strache hat dank der Vorzugsstimmen Anspruch auf ein Mandat im EU-Parlament. Der über die Ibiza-Affäre gestolperte Ex-Vizekanzler kandidierte am letzten Listenplatz der FPÖ und mit Stand Montagnachmittag waren bereits mehr als 33.500 Vorzugsstimmen für ihn ausgezählt. Für ein Direktmandat reichen rund 33.000. Die künftige EU-Abgeordnete der NEOS, Claudia Gamon, forderte Strache zum Verzicht des Mandats auf: "Jemand, der unter Korruptionsverdacht steht, hat in der Politik nichts verloren."

Schwierige Suche nach Führung der EU-Kommission

Brüssel - Nach der durchwachsenen Europawahl und Erfolgen rechter Nationalisten loten die EU-freundlichen Parteien aus, wer die Europäische Union künftig führen soll und mit welchem Programm. Als Chef der stärksten Fraktion im künftigen Europaparlament lud EVP-Spitzenkandidat Manfred Weber Grüne, Sozialdemokraten und Liberale für Montag zum Gespräch. Auch der französische Präsident Emmanuel Macron sondierte, bevor ein EU-Sondergipfel am Dienstag erste Pflöcke einschlagen könnte.

Höchste EU-Wahlbeteiligung seit 1994

Straßburg - Bei der Europawahl haben EU-weit so viele Bürger ihre Stimme abgegeben wie seit zweieinhalb Jahrzehnten nicht mehr. Wie das EU-Parlament am Montagvormittag in einer aktualisierten Hochrechnung mitteilte, lag die Wahlbeteiligung in den 28 EU-Staaten bei 50,82 Prozent. Dies ist der höchste Wert seit der Abstimmung von 1994. Seit der ersten Wahl zum Europäischen Parlament im Jahr 1979 war die Wahlbeteiligung stetig gefallen. Beim letzten Urnengang im Jahr 2014 hatte sie nur 42,61 Prozent erreicht.

Zwölf Jahre Haft wegen Mordes an Vater in Wien

Wien - Weil er im August des Vorjahres seinen alkoholkranken Vater in Favoriten erstochen hatte, ist ein 32-Jähriger am Montag am Wiener Landesgericht wegen Mordes nicht rechtskräftig zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Während der Beschuldigte das Urteil sofort annahm, meldete die Staatsanwältin Berufung gegen die ihrer Ansicht nach zu geringe Strafhöhe an.

Erinnerungs-Bilder an NS-Opfer in Wien zerschnitten

Wien - Die Erinnerungsbilder an die Opfer der NS-Gräuel auf der Wiener Ringstraße sind erneut beschädigt worden. In der Nacht auf Montag wurden mehrere Porträtfotos von Überlebenden der NS-Verfolgung zerschnitten. Der Fotograf der Ausstellung "Gegen das Vergessen" zeigte sich in einem Facebook-Posting erschüttert, ebenso die Initiatoren vom Psychosozialen Zentrum ESRA und der Bundespräsident.

Fiat Chrysler will Zusammenschluss mit Renault

Amsterdam - Der US-italienische Autokonzern Fiat Chrysler (FCA) will mit dem französischen Traditionshersteller Renault fusionieren. FCA schlägt nach eigenen Angaben vor, dass beide Unternehmensgruppen je die Hälfte an dem geplanten Gemeinschaftsunternehmen halten. Der Renault-Verwaltungsrat signalisierte auch umgehend Interesse. Die mögliche Fusion erwischte indes Nissan offenbar kalt. "Nissan scheint nicht informiert worden zu sein", sagt der Analyst Satoru Takada von der Beratungsfirma TIW in Tokio. Bei einem Zusammenschluss würde einer der größten Autokonzerne der Welt entstehen.

(Schluss) rst

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