21.07.2014 18:33:47
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APA ots news: WirtschaftsBlatt-Leitartikel: "Gedanken zum Sommerloch-Crash"...
APA ots news: WirtschaftsBlatt-Leitartikel: "Gedanken zum Sommerloch-Crash" - von Andreas Wolf
Die schwächeren Unternehmensergebnisse sind bereits
eingepreist
Wien (APA-ots) - Vorsicht, liebe Anleger! Nach Ansicht der "Experten"
steht der nächste Aktienmarkt-Crash wieder einmal bevor. Als
Begründung müssen die neuen Rekordstände bei den Aktienindizes an der
Wall Street herhalten. Sie passen nicht zur aktuellen
Quartalsberichtssaison, die für viele Unternehmen schwächer verläuft
als prognostiziert.
Nun orientiert sich die Kurve der Kurse aber nicht an dem, was war,
sondern an dem, was sein könnte. Darüber diskutieren auch immer
kontroverser die bekannten Repräsentanten der Finanzindustrie und
Hedgefonds. Die Mehrzahl von ihnen fühlt sich mit den derzeitigen
Bewertungen vieler Unternehmen an der Börse nicht wohl.
Interessanterweise wird hierzu die Biotechnologiebranche
herangezogen, die nach einer ähnlichen Rally vor 15 Jahren einen
tiefen Absturz durchlebt hat. Damals warnte von den heutigen
Protagonisten jedoch kaum jemand vor dem kommenden Crash, ganz im
Gegenteil. Es wurden noch Kaufempfehlungen auf Kursniveaus verteilt,
die im Vergleich zu heute aberwitzig waren.
Für die Hedgefonds und nicht wenige Investmentbanken wäre es
allerdings von Vorteil, wenn sie ihr Image in Sachen Absicherung
aufbessern könnten. Da bietet es sich an, sich diesmal auf die Seite
der Mahner zu schlagen, zudem US-Notenbankchefin Yellen in der
vergangenen Woche vor überzogenen Bewertungen bei den Biotechwerten
gewarnt hat.
Als der ehemalige US-Notenbankchef Alan Greenspan im Dezember 1996
vor einem "irrationalen Überschwang" an der Börse warnte, war der Dow
Jones innerhalb von nur zwei Jahren von 3860 auf 6500 Punkte
gestiegen. Die Börse störte sich nicht an den Worten des Fed-Chefs
und stieg noch bis August 1997 um weitere 20 Prozent, bevor es zu
einer dreimonatigen Korrektur im Zuge der damaligen Asien-Krise kam.
Für die Crash-Propheten spricht also im besten Fall die Statistik,
denn der Zeitraum zwischen Juli und Oktober ist meist jener mit dem
schwächsten Ertrag im Jahr. Das ist dann aber auch das einzig
brauchbare Argument, denn die Bewertungen auf dem Aktienmarkt sind
keinesfalls auf Crash-Niveau. Allenfalls erlauben sie eine etwas
ausgedehntere Korrektur, das wäre denn aber auch schon das Maximum
des Wahrscheinlichen. Alle bisherigen geopolitischen Krisen haben
nicht zu der befürchteten Korrektur geführt. Die Rally wird also
weitergehen.
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