23.07.2007 15:00:00

AUSBLICK/Generikaverkauf prägt Quartalsausweis der Merck KGaA

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Verkauf der Generikasparte und die Akquisition des Biotechunternehmens Serono werden die Zweitquartalszahlen der Merck KGaA stark beeinflussen und die Vergleichbarkeit der Erfolgsrechnung mit dem Vorjahr deutlich einschränken. Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern will erstmals das mittlerweile verkaufte Generikageschäft separat als nicht fortgeführtes Geschäft ausweisen. Nach Angaben der Analysten der HypoVereinsbank (HVB) wird sich durch die Herauslösung des Generikabereiches die Kostenstruktur des DAX-Konzerns deutlich verschieben. Die Zahlen will Merck am Mittwoch veröffentlichen.

   Von Dow Jones befragte Analysten rechnen für das zweite Quartal im Mittel (ohne Generikasparte) mit Gesamterlösen von 1,744 Mrd EUR. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren ohne die Generikasparte Umsätze von 1,073 Mrd EUR erzielt worden. Die starke Erlöszunahme dürfte hauptsächlich auf die Konsolidierung des gekauften Pharmaunternehmens Serono zurückzuführen sein.

   Für das bereinigte operative Ergebnis sagen die befragten Analysten im Mittel einen Wert von 271 Mio EUR voraus. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum waren inklusive der Generikasparte 252 Mio EUR und ohne die Sparte 176 Mio EUR erzielt worden. Die aus der Übernahme von Serono resultierenden Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände wird Merck innerhalb des operativen Ergebnisses ausweisen.

   Die Aufwendungen aus der Zuschreibung der Vorräte werden als außerordentlicher Aufwand gebucht und dürften daher das EBIT belasten. Analysten erwarten im Mittel im Quartal (ohne Generika) ein EBIT von 102 Mio EUR. Im entsprechenden Vorjahr hatte Merck (inklusive Generika) ein EBIT von 649 Mio EUR erzielt. Darin enthalten war allerdings ein Sonderertrag von 397 Mio EUR, den Merck durch den Verkauf ihrer Schering-Aktien an Bayer erzielen konnte.

   Beim Nettoergebnis weichen die Schätzungen der Analysten stark voneinander ab. Im Mittel rechnen die Befragten ohne die Berücksichtigung der verkauften Sparte mit einem Verlust von 5 Mio EUR. Merck selbst hat bereits angekündigt, dass es beim Nettoergebnis in den kommenden Quartalen sehr knapp ausgehen werde, da das Unternehmen wegen Serono noch hohe Abschreibungen vornehmen müsse.

   Im Pharmabereich erwartet die HVB hauptsächlich wegen Serono ein Umsatzwachstum von 19%. Bei dem wichtigsten Medikament von Serono, Rebif zur Behandlung der Multiple Sklerose, rechnen die Analysten mit einem zweistelligen Umsatzanstieg auf 300 Mio EUR. Das Krebsmedikament Erbitux sollte den Einschätzungen zufolge den Umsatz im Quartal gegenüber Vorjahr um 36% Auf 110 Mio EUR gesteigert haben.

   Auch für den Chemiebereich sagen Analysten weiteres Wachstum voraus. Es werde getrieben von der hochprofitablen Flüssigkristallsparte, hieß es. Nach einem zweistelligen Umsatzrückgang im ersten Quartal rechnen die Experten im Berichtsquartal wieder mit einem Erlösplus in dem Bereich. Die Nachfrage sei wegen Lagerbeständen jedoch immer noch schwach. Eine Erholung erwarten die Experten erst im dritten Quartal.

   Für das gesamte Jahr hat Merck ohne die Berücksichtigung der Generikasparte ein organisches Wachstum im hoch einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Beim operativen Ergebnis vor Sonderposten wurde bisher ein gut zweistelliger Anstieg prognostiziert. Am 28. Juni hatte das Management diese Aussage auf mindestens 20% konkretisiert. Die Kaufpreisallokation sei dabei berücksichtigt, hatte es geheißen.

   Webseite: http://www.Merck.de

   -Von Heide Oberhauser-Aslan, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29 725 113,

   heide.oberhauser@dowjones.com

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   July 23, 2007 09:00 ET (13:00 GMT)

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