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Börse Frankfurt/Wochenausblick: Die Risikoaversion nimmt ab

-1 of 2- 28 Jan 2013 11:00:00 UTC  DJ Börse Frankfurt/Wochenausblick: Die Risikoaversion nimmt ab

28. Januar 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Gestützt von einem starken ifo-Geschäftsklimaindex haben Europas Börsen am vergangenen Freitag den Sprung nach oben geschafft. "Nach drei Wochen unentschlossenen Pendelns innerhalb eines sehr engen Bandes haben sich Dax und Euro Stoxx 50 wohl für den Ausbruch nach oben entschieden. Zuvor hatten wiederholte Rücksetzer denjenigen Anlegern, die schnelle Entschlüsse zu treffen in der Lage waren, Gelegenheiten geboten, einen versäumten Einstieg nachzuholen", fasst Berndt Fernow von der LBBW zusammen. Der hohe Optimismus der Kapitalmarktakteure, der in den meisten Stimmungsumfragen zum Ausdruck komme, scheine sich somit durchzusetzen.

Größere Korrektur erst im späteren Jahresverlauf

"Das positive Sentiment als Kontraindikation zu werten, ist aus unserer Sicht auf jeden Fall zu früh. Die tatsächlichen Mittelbewegungen hinken mit deutlichem Abstand hinter der Meinungsbildung hinterher - die Aktienquoten sind weltweit noch immer auf niedrigem Niveau, und erst allmählich setzt vor dem Hintergrund rekordtiefer Renditen und wachsender Zweifel an der Bonität der Industriestaaten ein Umdenken bei den Verantwortlichen ein. Eine größere Korrektur, auf die viele warten, dürfte erst später im Jahresverlauf kommen", fährt Fernow fort.

Am Montagmorgen notiert der deutsche Leitindex DAX kaum verändert bei 7.855 Punkten, auch der Euro Stoxx 50 stagniert auf dem Schlusskursniveau vom Freitag bei rund 2.746 Punkten. Das Rentenbarometer Euro-Bund Future notiert mit 142,36 Prozent weiter deutlich unter den Höchstständen der vergangenen Monate.

Banken nicht mehr auf Nothilfen angewiesen

Halver

Angesichts einer Verbesserung der fundamentalen Lage, nehme zudem die Risikoaversion an den Finanzmärkten deutlich ab, beobachtet Robert Halver von der Baader Bank. "Seit Sommer 2012 ist die durch hohe Volatilität gekennzeichnete Unsicherheit am deutschen Aktienmarkt - gemessen auf Basis des deutschen Volatilitätsindex VDAX - auf das niedrigste Niveau seit 2007 gefallen. Zeitgleich bilden sich die Versicherungsprämien gegen den Ausfall von europäischen Unternehmensanleihen selbst im High Yield-Bereich - also auch bei Unternehmen mit geringer Bonität - zurück", erklärt der Finanzmarktexperte.

Positiv wertet Halver auch die jüngsten Nachrichten aus dem Bankensektor: 278 Banken haben die Möglichkeit der vorzeitigen Rückzahlung von Mitteln aus dem Dreijahrestender an die EZB genutzt und insgesamt 137 Milliarden Euro an die Zentralbank zurückgezahlt. Die EZB hatte den Banken wegen der europäischen Schuldenkrise mittels zweier Dreijahrestender insgesamt rund eine Billion Euro zur Liquiditätsversorgung zur Verfügung gestellt. "Auch das deutet auf eine deutliche Entspannung der Bankenkrise hin. Die Kreditinstitute sind offenbar wegen der abebbenden Krise nicht mehr auf Nothilfen der EZB angewiesen, sondern können sich wieder über normale Wege billiger refinanzieren", erläutert Halver.

Berichtssaison in vollem Gange

Frische Impulse könnten aus Sicht der Analysten weiterhin von der bislang konstruktiv verlaufenden US-Berichtssaison kommen. "Der befürchtete Gewinnrückgang im Quartalsvergleich hat sich nicht manifestiert, im Vergleich zum Vorjahr steuert der aggregierte S&P-Gewinn sogar auf 7 Prozent Plus zu", fasst die LBBW zusammen. Die langsam startende Berichtssaison in Europa birgt nach Einschätzung der Landesbank hingegen größeres Enttäuschungspotenzial, unter anderem weil die Wachstumsdynamik der Weltkonjunktur im letzten Jahresviertel 2012 merklich abgenommen habe. Für den Gesamtmarkt seien von dieser Seite daher kaum nachhaltige Impulse zu erwarten. "Vorsicht und Zurückhaltung dürften die meisten Ausblicke der Unternehmen prägen. Die Finanzwerte könnten im sektoralen Vergleich positiv auffallen, aber auch hier bleiben die Gewinnperspektiven volatil", erwartet Fernow.

Chartbild deutet auf steigende Kurse

Geyer

Die vergangene Woche lieferte auch aus technischer Sicht ein gutes Bild, meint Christoph Geyer, Analyst der Commerzbank. "Der DAX konnte dabei ein neues Jahreshoch markieren und der Dow Jones nach dem Ausbruch über das September-Hoch stetig zulegen. Die fehlende Konsolidierung ist zwar verwunderlich, zeigt aber die Zuversicht, die sich derzeit am Markt breit macht", erläutert der Techniker und geht davon aus, dass auch diese Woche von freundlichen Notierungen geprägt sein dürfte.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine

Von Konjunkturseite stehen eine ganze Reihe wichtiger US-Daten auf der Agenda, allen voran das Bruttoinlandsprodukt für das vierte Quartal 2012 und der Arbeitsmarktbericht für Januar. Ferner steht der nächste Zinsentscheid der US-Notenbank auf der Agenda. Aus Europa kommen unter anderem Inflationszahlen für Januar sowie der deutsche GfK-Konsumklimaindikator für Februar.

Montag, 28. Januar

· 10.00 Uhr. *Europa: Geldmenge M3, Dezember.* Die HSBC rechnet mit einem Anstieg im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent. In der Vorperiode stand noch ein Plus von 3,8 Prozent im Vorjahresvergleich zu Buche.

· 14.30 Uhr. *USA: Auftragseingang langlebiger Güter, Dezember. * Die Helaba veranschlagt ein Plus von 3 Prozent im Vergleich zum Vormonat.

Dienstag, 29. Januar

· 08.00 Uhr. *Deutschland: GfK Konsumklimaindex, Februar.* Nach Einschätzung der Deka Bank ist eine Stagnation auf Vormonatsniveau von 5,6 zu erwarten. Der Konsens rechnet mit einem Wert von 5,7.

· 15.00 Uhr. *USA: Case/Shiller-Hauspreisindex, Dezember.*

Mittwoch, 30. Januar

· 14.15 Uhr. *USA: ADP-Beschäftigungsänderung, Januar.*

· 14.30 Uhr. *USA: BIP, viertes Quartal 2012.* Aus Sicht der Deka Bank dürfte das Wachstum im vierten Quartal schwach ausgefallen sein. Zur Begründung verweisen die Analysten auf Hurrikan "Sandy" und maßgeblich die Unsicherheit rund um die fiskalische Klippe und die Euro-Schuldenkrise. Nach einem Zuwachs gegenüber 2011 im Vorquartal von 2,6 Prozent, erwartet die Deka Bank für das Schlussquartal ein Plus von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

· 20.15 Uhr. *USA: FOMC Zinsentscheidung. *Von der Fed erwartet die HSH Nordbank keine Zinsänderungen. Interessant könnten nach Ansicht der Analysten jedoch die Ausführungen der Notenbank zur US-Konjunkturerwartung und der Fortsetzung ihres Anleihekaufprogramms werden.

Donnerstag, 31. Januar

· 9.55 Uhr. *Deutschland: Arbeitslosenzahl, Januar.* Die HSBC geht davon aus, dass die Zahl der Arbeitslosen von 3.000 im Vormonat auf 18.000 angestiegen ist. Der Konsens rechnet mit 8.000.

· 11.00 Uhr. *Europa: Konsumentenpreise, Januar.*

· 14.00 Uhr. *Deutschland: Konsumentenpreise, Januar.* Die Verbraucherpreise dürften im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent gestiegen sein, erwartet die Helaba. Die HSBC rechnet gar mit einem Plus von 2,2 Prozent.

· 14.30 Uhr. *USA: Persönliche Einkommen und Ausgaben, Dezember. *

· 15.45 Uhr. *USA: Chicago PMI, Januar. *Die Helaba erwartet einen Anstieg auf 50,0 von 48,9 Punkten im Vormonat.

Freitag, 1. Februar

· 02.45 Uhr. *China: PMI Verarbeitendes Gewerbe, Januar. *

· 09.55 Uhr. *Deutschland: PMI Verarbeitendes Gewerbe, Januar. *Nachdem dieSchnellschätzungen zu den Einkaufsmanagerindizes für Januar bereits eine leichte Stimmungsverbesserung bei den Unternehmen in Deutschland und der Eurozone signalisiert hatten, geht die HSBC davon aus, dass die endgültigen Werte diese Einschätzung bestätigen. Dabei dürfte sich vor allem Deutschland positiv hervorheben: "Während viele Euro-Länder - vor allem in der Peripherie - weiterhin mit rezessiven Tendenzen zu kämpfen haben, dürfte Deutschland nach einer Schwächephase im vierten Quartal 2012 durchstarten und wieder positive Wachstumsraten erzielen", lautet die Prognose der Bank.

· 10.00 Uhr. *Europa: PMI Verarbeitendes Gewerbe, Januar.*

· 10.30 Uhr. *Großbritannien: PMI Verarbeitendes Gewerbe, Januar.*

· 14.30 Uhr. *USA: Arbeitsmarktbericht, Januar*. Für Januar rechnet die HSBCmit einer unveränderten Arbeitslosenquote von 7,8 Prozent und 149.000 neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft. "Der Beschäftigungsbericht wird einer Benchmark-Revision unterzogen und Anpassungen bei der Erhebung erfahren. Dabei zeichnet sich eine Aufwärtskorrektur bei der Zahl der Beschäftigten ab", erklärt das Institut.

· 16.00 Uhr. *USA: ISM Verarbeitendes Gewerbe, Januar. *Die Helaba erwartet einen Indexstand von 50,0, nach 50,7 in der Vorperiode.

· 15.55 Uhr. *USA: Konsumentenvertrauen, Januar. *Die Sorge vor den Auswirkungen der Fiskalklippe in den USA hatte die US-Verbraucherstimmung im Dezember spürbar eingetrübt, argumentiert die HSBC und geht davon aus, dass sich die Umfragewerte im Januar verbessert haben, nachdem ein Großteil der theoretisch zum Jahreswechsel automatisch in Kraft tretenden Steuererhöhungen nun nicht mehr umgesetzt werden.

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© 28. Januar 2013/Karoline Kopp

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