Bremens Finanzsenatorin wehrt sich gegen Landesbank-Übernahme

BREMEN (dpa-AFX) - Bremens Finanzsenatorin Karoline Linnert (Grüne) wehrt sich gegen eine Übernahme der angeschlagenen Bremer Landesbank (BLB) durch die NordLB. "Bremen wird sich keinem Diktat beugen", sagte die Politikerin, die auch BLB-Aufsichtsratsvorsitzende ist, zu Radio Bremen. Die NordLB als BLB-Mehrheitseigner verfolge offenbar eine Strategie, "Bremen in die Knie zu zwingen" und wolle eine Verschmelzung mit der Bremer Landesbank. Daran habe Bremen standortpolitisch aber kein Interesse. Die NordLB sei gesetzlich dazu verpflichtet, ihre Tochter BLB mit Kapital auszustatten. Sie sehe keinen Grund für Bremen, auf diese Rechtsposition zu verzichten, sagte Linnert dem Sender.

Am Donnerstag hatte der niedersächsische Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD) angedeutet, dass künftig die BLB stärker in die NordLB integriert werde. "Eine Verschiebung von Anteilen an der Bremer Landesbank wird unzweifelhaft notwendig sein", sagte er nach einer vertraulichen Sitzung des niedersächsischen Haushaltsausschusses.

Die Bremer Landesbank war durch riskante Schiffskredite in Schieflage geraten. Die europäische Bankenaufsicht verlangt, dass das Kreditinstitut seine Schiffskredite durch weitere Rücklagen absichert. Am Freitag tagt der Aufsichtsrat der Bremer Landesbank, um über eine Kapitalerhöhung zu beraten. Die NordLB in Hannover hält bislang 55 Prozent der Anteile, das Land Bremen 41 Prozent./eks/DP/he