04.09.2006 13:21:00

DAX am Mittag: Gewinne leicht ausgebaut, Linde deutlich im Plus

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die deutschen Standardwerte können ihre morgendlichen Gewinne zum Mittag hin weiter ausbauen. Aktuell verbucht der Dax einen Aufschlag von 0,49 Prozent auf 5.905,41 Punkte, während der MDAX 0,71 Prozent auf 8.261,47 Zähler zulegen kann. Für den weiteren Tagesverlauf wird angesichts der feiertagsbedingt geschlossenen US-Börsen mit keinen großen Kursausschlägen gerechnet.

An der Spitze steht aktuell die Aktie von Linde, nachdem sich Konzernchef Reitzle in einem Zeitungsinterview positiv über die weiteren Zukunftsperspektiven nach der Übernahme des britischen Konkurrenten BOC Group geäußert hatte. Derzeit legt die Aktie mehr als 1,6 Prozent zu. Ebenfalls deutlich fester präsentieren sich Anteilsscheine der Deutschen Börse sowie SAP, die ebenfalls an der Indexspitze rangieren. Der Pharmakonzern ALTANA, der am Morgen positive Studienergebnisse vorlegen konnte, kann seine Zugewinne vom Morgen ebenfalls verteidigen, während die Anteilsscheine von Volkswagen nach positiven Absatzzahlen der Tochter AUDI ebenfalls festern tendieren.

Die Deutsche Telekom musste hingegen einen Großteil ihrer Aufschläge wieder abgeben und kann nur noch ein Plus von 0,2 Prozent vorweisen. Die Telefongesellschaft hatte am Wochenende eine Änderung in der Führungsstruktur sowie ein neues Strategieprogramm verabschiedet, um sich angesichts des immer stärker werdenden Wettbewerbsdrucks behaupten zu können.

Zu den Verlierern gehören derzeit lediglich TUI, adidas und METRO mit -0,8 Prozent, 0,5 Prozent bzw. 0,2 Prozent. Die geringfügigen Minuszeichen bei E.ON und Hypo Real Estate sind indes kaum erwähnenswert.

In der zweiten Reihe klettern Anteilsscheine von MLP aktuell um 3,7 Prozent. Aktien von Premiere notieren mit einem Plus von 2,9 Prozent, nachdem Presseangaben zufolge das Verlagshaus Axel Springer sich an dem Bezahlfernsehsender beteiligen will. Gefragt sind außerdem Anteilsscheine von Fresenius, IVG, PUMA, RHÖN-KLINIKUM und SGL Carbon, die mit Aufschlägen von jeweils mehr als 2 Prozent in der Spitzengruppe rangieren.

Der Pharma- und Chemiekonzern ALTANA AG erzielte erfreuliche Testresultate mit Ciclesonide (Alvesco). Auf der 16. Jahrestagung der European Respiratory Society (ERS) wurden erstmalig neue Wirksamkeitsdaten vorgestellt, die bestätigen, dass eine geringere, "Abstufungs"-Dosis von Ciclesonide die gleiche Wirksamkeit wie die Alternativ-Asthmatherapie, Fluticason-propionat, hat. Ciclesonide ist ein neuartiges Medikament, das einmal am Tag als Inhalations-Kortikosteroid (ICS) eingenommen wird, Fluticason-propionat wird hingegen zweimal am Tag verabreicht. Die Behandlungsrichtlinien der Global Initiative for Asthma (GINA) haben zum Ziel, die Behandlungsdosis auf das geringste Niveau zu setzen, mit dem eine Erhaltungskontrolle gegeben ist. Das Präparat ist derzeit in 38 Ländern für die Behandlung von persistierendem Asthma bei Erwachsenen zugelassen. Es ist in 20 Ländern erhältlich, darunter Deutschland, Großbritannien, Australien, Brasilien und Südafrika. Weitere Markteinführungen sind für das Jahr 2006 geplant. Ein Antrag auf Medikamenteneinführung (New Drug Application, NDA) für Ciclesonide wurde bei der amerikanischen Aufsichtsbehörde FDA gestellt.

Finanzinvestoren sind Presseangaben zufolge an der Übernahme der Verwaltungsimmobilien des Industriekonzerns ThyssenKrupp AG (ISIN DE0007500001/ WKN 750000) interessiert. Wie die Tageszeitung "DIE WELT" unter Berufung auf britische Unternehmenskreise berichtet, gibt es eine Reihe von Interessenten für das Verwaltungs-Immobilienportfolio des im DAX30 notierten Industriekonzerns. Unter anderem ist laut dem Bericht auch die Private Equity-Gesellschaft Terra Firma mit unter den Kandidaten. "Jeder, der sich derzeit in Deutschland um Immobilien bemüht, ist dabei", zitiert die Zeitung gut unterrichtete Unternehmenskreise. Den Angaben zufolge will ThyssenKrupp durch die Veräußerung des Immobilienpakets bis spätestens 2007 einen Erlös von 200 Mio. Euro einspielen.

Die Deutsche Telekom AG (ISIN DE0005557508/ WKN 555750) hat am Samstag eine Änderung der Führungsstruktur beschlossen. Demnach will die Telefongesellschaft entscheidende Schlüsselfunktionen künftig zentral führen. Konzernchef Kai-Uwe Ricke ist ab sofort neben dem globalen Markenmanagement auch für die Werbeplanung, die Medienkoordination und das Werbebudget verantwortlich. T-Mobile Chef René Obermann steuert den deutschen stationären Vertrieb - das betrifft vor allem die Verantwortung für die T-Punkt Vertriebsgesellschaft. T-Systems Chef Lothar Pauly verantwortet die Bereiche Netztechnik, IT und Einkauf weltweit. Außerdem stellte Kai-Uwe Ricke am Samstag dem Aufsichtsrat eine neues 7-Punkte-Programm vor. "Mit unseren Maßnahmen im Rahmen der strategischen Neuausrichtung tragen wir dem Umstand Rechnung, dass wir unseren Marktauftritt in Deutschland stärker koordinieren müssen und gleichzeitig unsere Kostenstrukturen radikal an die veränderten Marktbedingungen anpassen müssen", erläuterte Kai-Uwe Ricke. "Dies geschieht unter Wahrung der klaren weltweiten Geschäftsverantwortung von T-Mobile, T-Com und T-Systems." Durch das neue Strategieprogramm "Telekom 2010", welches Ricke am Samstag ebenfalls dem Aufsichtsrat präsentierte, will die Deutsche Telekom ihre Spitzenposition in Europa weiter verteidigen: "Das Ziel dieses Programms ist klar formuliert: Wir wollen Europas Telekommunikations-Unternehmen Nr. 1 sein - und zwar nicht nur wie heute nach Umsatz sondern künftig auch nach Ertrag." Die Eckpunkte des Sieben-Punkte-Programms umfassen neben Maßnahmen zur nachhaltigen Ertragssicherung im Inland, wobei hier Marktanteile mit attraktiven Komplettpreisen und herausragendem Service verteidigt werden sollen, auch Zielsetzungen für weiteres Wachstum auf lukrativen Auslandsmärkten. Auf den europäischen Märkten gilt es demnach, den Umsatzmarktanteil bis 2010 nachhaltig auszubauen. Auch in den USA soll der Umsatzmarktanteil maximiert und T-Mobile USA zur größten Geschäftseinheit im Privatkundengeschäft des Konzerns entwickelt werden. Im Geschäftskundenmarkt verfolgt die Deutsche Telekom das Ziel, über alle Kundensegmente eine Marktposition unter den Top 3 in Europa zu erreichen. Der Telefonkonzern will sich außerdem auf die großen Innovationsthemen der Industrie konzentrieren: Das sind IP-TV, mobiles Internet und ICT-Services. Beim Thema "Servicekultur" ist es das Ziel, rund 80 Prozent aller Kundenanliegen beim ersten Kontakt zu erledigen. 2007 ist Service das Kernthema. Dazu müssen bestehende Ansätze wie die Integrierte Kundendatenbank und das Customer Relationship Management konsequent fortgeführt werden. Außerdem wird der Konzern neue Wege gehen und beispielsweise noch intensiver von den Erfahrungen der US-Kollegen lernen. Bis 2010 will die Deutsche Telekom zum ertragsstärksten Unternehmen in der europäischen Branche aufsteigen. Die Maßnahmen dazu heißen: IP-basierte Infrastruktur, IT-Architektur sowie Vertriebs- und Marketingeffizienz. Darüber hinaus wurden außerdem eine Reihe weiterer kurzfristiger Maßnahmen genannt, um auf die veränderten Marktbedingungen reagieren zu können. Für T-Com und T-Mobile gilt in diesem Zusammenhang die volle Konzentration der Vermarktung des neuen Tarifportfolios, das der Vorstand der Deutschen Telekom auf der IFA in Berlin vorgestellt hat. T-Systems wird eine Jahresendoffensive über alle Vertriebe starten und ein übergreifendes Kostensenkungsprogramm "Get in Shape" umsetzen.

Der Spezialmaschinen- und Anlagenbaukonzern GEA Group AG (ISIN DE0006602006/ WKN 660200) hat im Bereich Energietechnik aus Asien und Afrika neue Aufträge mit einem Gesamtvolumen im dreistelligen Millionenbereich erhalten. Wie der im MDAX notierte Konzern am Montag erklärte, gehören dazu unter anderem der Bau von luftgekühlten Kondensatoren für zwei Kohlekraftwerke in China sowie für ein Gas- und Dampfkraftwerk in Westafrika. Darüber hinaus wird das Unternehmen Luftkühler für die neue Petrochemieanlage Rabbigh in Saudi-Arabien sowie Luftkühler und luftgekühlte Kondensatoren für eine LNG ("Liquified Natural Gas" - Gasverflüssigungs) -Anlage nach Katar liefern. Weiterhin erhielt GEA über ihre Tochter GEA Btt wichtige Aufträge für die Erweiterung der größten Raffinerie des indischen Unternehmens Reliance, neue Raffinerieanlagen der Firmen Gasco und Aramco in den Arabischen Emiraten und in Saudi-Arabien sowie für eine Regasifizierungsanlage in den USA. Das Gesamtvolumen der Aufträge wurde auf mehr als 110 Mio. Euro beziffert.

Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 Media AG (ISIN DE0007771172 / WKN 777117) hat eine Minderheitsbeteiligung an der Internet Video-Community "MyVideo" übernommen. Wie der im MDAX notierte Konzern am Montag erklärte, hat man im Rahmen der Transaktion 30 Prozent der Anteile der Gesellschaft erworben. Der Anteilserwerb schließt die Option ein, zu einem späteren Zeitpunkt das Unternehmen vollständig zu übernehmen. Mit MyVideo gehört nun auch ein Service für "User Generated Content" zur ProSiebenSat.1- Gruppe.

Der Verlagskonzern Axel Springer AG (ISIN DE0005501357/ WKN 550135) prüft derzeit Presseangaben zufolge die Übernahme des Bezahlfernsehsenders Premiere AG (ISIN DE000PREM111/ WKN PREM11). Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, hat Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner bereits im Frühjahr eine Übernahme des Bezahlfernsehsenders erwogen. "Das wurde durchgespielt, Döpfner ist weiter auf einen großen Deal in Deutschland aus", heißt es. Die Pläne sind offenbar weiter aktuell: "Springer hat das Thema noch nicht ad acta gelegt", verlautet aus Branchenkreisen. Laut dem Bericht dürfte sich das Vorhaben in einem noch sehr frühen Stadium befinden, wobei eine Verwirklichung noch offen ist. Beide Konzerne wollten sich auf Anfrage der Zeitung nicht zu den Spekulationen äußern. Fachleute räumen Springer bei Premiere bessere kartellrechtliche Chancen als zuvor bei der versuchten Übernahme der im MDAX notierten ProSiebenSat.1 Media AG (ISIN DE0007771172 / WKN 777117) ein. Dieses Geschäft war nach monatelangem Ringen am Veto des Kartellamtes und der Medienkonzentrationsaufsicht KEK gescheitert. "Kartellrechtlich wäre eine Premiere-Übernahme schwierig, aber nicht aussichtslos", erklärten Wettbewerbsjuristen gegenüber der Zeitung.

Der Reise- und Touristikkonzern TUI AG (ISIN DE000TUAG000/ WKN TUAG00) will sich Presseangaben zufolge auf sein Kerngeschäft konzentrieren und plant den Verkauf der Reederei Hapag Lloyd. Laut Informationen des "Handelsblatt", das sich dabei auf Unternehmenskreise beruft, will der Aufsichtsrat in einer Sitzung am Freitag bereits über die Optionen und den Zeitpunkt eines Verkaufs der Hamburger Schifffahrtstochter sprechen. Zu den Optionen gehören ein Börsengang sowie ein Mehrheitsverkauf. Damit steht die Zwei-Säulen-Strategie von TUI-Chef Michael Frenzel auf dem Prüfstand. Bislang sollten die in der Höhe schwankenden Erträge des Reisegeschäfts durch hohe Ergebnisbeiträge in der Schifffahrt abgesichert werden. Diese Strategie wurde jedoch angesichts der zuletzt steigenden Treibstoffkosten sowie sinkender Frachtraten, welche im letzten Halbjahr zu einem Verlust geführt hatten, in Frage gestellt, hieß es weiter. Hapag-Lloyd stünde damit nach einem verfehlten Börsengang im Jahr 2004 bereits ein zweites Mal zum Verkauf. Auch Analysten und Investoren rechnen mit einer Veräußerung der Hamburger TUI-Tochter. "Ich gehe davon aus, dass es zu einer Abspaltung der Hapag-Lloyd kommt. Dies ist nur noch eine Frage der Zeit", meint Oliver Caspari, Analyst beim Bankhaus Lampe. Auch Stephan Thomas, Fondsmanager bei dem Tui-Aktionär Frankfurt-Trust, will dies nicht ausschließen. "Der Druck auf das Management ist groß, die Wirtschaftlichkeit des Konzerns zu erhöhen", sagt Thomas. Zum jetzigen Zeitpunkt wäre aber ein Verkauf nicht sinnvoll. Als potentielle Interessenten für Hapag Lloyd wird derzeit laut dem Bericht die in Bielefeld Oetker-Gruppe gehandelt.

Der zur Volkswagen AG (ISIN DE0007664005/ WKN 766400) gehörende Automobilhersteller AUDI AG (ISIN DE0006757008/ WKN 675700) hat seinen Fahrzeugabsatz in den ersten acht Monaten in China deutlich gesteigert. Wie der in Ingolstadt ansässige Automobilhersteller am Montag erklärte, wurden im Zeitraum von Januar bis August auf dem wichtigen chinesischen Markt einschließlich Hongkong insgesamt 52.590 Autos abgesetzt, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Plus von 71,5 Prozent entspricht. Besonders erfolgreich ist der in China produzierte und für den chinesischen Markt modifizierte Audi A6, der mit 38.979 verkauften Einheiten das erfolgreichste Premiummodell in China ist (+74,9 Prozent).

(04.09.2006/ac/n/m)

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