DAX Schluss: Mit grünen Vorzeichen in die Osterpause, E.ON und Siemens treiben an

Papiere von DaimlerChrysler wurden ex-Dividende gehandelt und bildeten mit -1,5 Prozent das Schlusslicht im DAX. ThyssenKrupp wiederum litten unter schwachen Sektorenvorgaben aus Japan und bröckelten um 0,9 Prozent ab. Stärkere Verluste fuhren außerdem BMW-Titel und Papiere von FMC ein. Leicht grüne Vorzeichen waren indes bei MAN auszumachen, nachdem der Konzern mit einem Großauftrag aus Dubai auftrumpfen konnte. Infineon tendierten unverändert. Der US-Speicherchip-Hersteller Micron verzeichnete im abgelaufenen Quartal zwar einen kräftigen Ergebnisrückgang, rechnet für das laufende Jahr gleichzeitig aber mit einer starken Nachfrage nach DRAM- und NAND-Chips.

E.ON wiederum profitierten von einem positiven Analystenkommentar und schlossen 1,2 Prozent fester. Siemens übernahmen die Indexspitze und legten 1,4 Prozent zu. Weitere Gewinner waren Bayer mit +1,2 Prozent und BASF mit +1,1 Prozent. In der zweiten Reihe verteuerten sich Anteilsscheine von PUMA ohne konkrete Unternehmensnachrichten um mehr als 10 Prozent. Gesucht waren ferner Klöckner & Co. sowie Praktiker. Fresenius schlossen etwas schwächer. Einem Pressebericht zufolge will der Konzern seinen Umsatz bis zum Jahr 2010 deutlich steigern und die Gewinnmarge verbessern. IWKA litten unter Gewinnmitnahmen und fielen um über 3 Prozent zurück.

Schlusskurse (17:36 Uhr):

DAX: 7.099,91 (+0,37 Prozent)

MDAX: 10.473,20 (+0,33 Prozent)

Tagesgewinner: Siemens, Bayer, E.ON

Tagesverlierer: DaimlerChrysler, BMW, FMC

Unternehmensmeldungen:

Die MAN AG hat einen Großauftrag aus Dubai erhalten. Wie der im DAX30 notierte Nutzfahrzeughersteller erklärte, wurde die Tochter NEOMAN Bus GmbH von der Roads and Transport Authority (RTA) des arabischen Emirates Dubai mit der Lieferung von 400 Stadtbussen der Marke NEOPLAN beauftrag. Wie der Konzern weiter erklärte, beläuft sich das Auftragsvolumen auf einen Betrag im dreistelligen Millionenbereich. Geliefert werden sollen ausschließlich Niederflurbusse mit Rollstuhlrampen des Typs NEOPLAN Centroliner mit MAN D20 Common Rail Euro 4 Motoren mit MAN PUREdiesel-Technologie. Unter den rund 400 Bussen werden 170 Doppeldecker des neu entwickelten Typs Centroliner DD sein, der rund 4,30 Meter hoch ist. Hinzu kommen 150 Gelenkzüge des Typs Centroliner GL mit 18,75 Meter Länge (48 Sitzplätze) sowie 75 Solobussen des Typs NEOPLAN Centroliner mit 34 Sitzen.

Der Energiekonzern E.ON (ISIN DE0007614406/ WKN 761440) will aktuellen Presseberichten zufolge im niederbayerischen Kernkraftwerk "Isar 1" für rund 10 Mio. Euro eine Zellkühlungs-Erweiterung einbauen. Dies berichtet der "Münchner Merkur" am Mittwoch vorab aus seiner Donnerstag-Ausgabe. Dem Bericht zufolge will E.ON mit der Investition vermeiden, dass bei längeren Hitzeperioden das Flusswasser der Isar über die erlaubten 25 Grad Celsius steige, zumal das bereits im Jahr 1977 erbaute Kernkraftwerk keinen Kühlturm besitze. Bereits vor Jahren, so der Merkur weiter, habe der Energiekonzern den Antrag gestellt, das Isar-Wasser statt der erlaubten 25 auf 27 Grad aufzuheizen, wurde aber abgelehnt.

Der Luft- und Raumfahrtkonzern European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. (ISIN NL0000235190/ WKN 938914) gab heute bekannt, dass Dr. Rüdiger Grube mit sofortiger Wirkung zum Co-Chairman des Board of Directors bestellt wurde. Den Angaben zufolge tritt der Vorstand des Automobilkonzern DaimlerChrysler AG (ISIN DE0007100000/ WKN 710000) die Nachfolge von Dr. Manfred Bischoff an und wird das Gremium gemeinsam mit Arnaud Lagardère führen. Bischoff, Mitglied des DaimlerChrysler-Aufsichtsrats, hatte sein Mandat als EADS-Chairman nach seiner gestrigen Berufung zum Aufsichtsratsvorsitzenden von DaimlerChrysler niedergelegt. Zudem hat das EADS-Board mit Michel Pébereau (Präsident von BNP Paribas) und Bodo Uebber (Vorstandsmitglied von DaimlerChrysler) zwei neue Mitglieder nominiert. Sie werden der Hauptversammlung am 4. Mai 2007 zur Wahl in das Gremium vorgeschlagen und sollen dort die Positionen übernehmen, die infolge der Ernennung von Louis Gallois zum EADS-CEO und nach Amtsniederlegung von Bischoff vakant sind.

Die Fresenius AG (ISIN DE0005785638/ WKN 578563) will ihren Umsatz bis zum Jahr 2010 deutlich steigern und die Gewinnmarge verbessern. Wie die "WirtschaftsWoche" (Vorabveröffentlichung) berichtet, peilt der im MDAX notierte Konzern bis 2010 nach Angaben seines Vorstandsvorsitzenden Ulf Schneider einen Umsatz von 15 Mrd. Euro sowie eine Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 15 Prozent an. "Zukäufe sind hier eingerechnet. 2007 werden das 200 bis 300 Mio. Euro", sagte Fresenius-Chef Ulf Schneider gegenüber dem Wirtschaftsmagazin. Eine maßgebliche Rolle wird weiterhin das in der Tochter Fresenius Medical Care AG KGaA (FMC) (ISIN DE0005785802/ WKN 578580) gebündelte Dialysegeschäft spielen. Zwar liege der Anteil der Dialyse am Gesamtgewinn "schon unter 50 Prozent", aber dies sei, so Schneider, darauf zurückzuführen, dass die anderen Tochtergesellschaften "rentabler werden". Nach Angaben des Managers will sich der Konzern auch m Bereich der Krebsbehandlung positionieren: 2008 will das Unternehmen den Antikörper Removab zur Behandlung des Aszites, eines Krebssymptoms, auf den Markt bringen und denkt laut Schneider an weitere Einsatzmöglichkeiten in der Krebstherapie: "Wenn sich Removab positiv entwickelt, könnte der Biotechnologie-Bereich mit dem Schwerpunkt Antikrebspräparate ein weiteres Standbein für Fresenius werden", so Schneider. (05.04.2007/ac/n/m)