26.09.2006 17:57:00

DAX Schluss: Positive Konjunkturdaten beflügeln, E.ON gegen den Trend schwach

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Angetrieben von einem positiv ausgefallene ifo Geschäftsklima-Index und weiter rückläufigen Ölpreisnotierungen hat sich der deutsche Aktienmarkt mit deutlichen Kursgewinnen in den Feierabend verabschiedet. Für weiteren Optimismus sorgte am Nachmittag die Wall Street, die auf gute Konjunkturdaten mit Kursgewinnen reagierte. So ermittelte das Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board für September 2006 einen stärkeren Anstieg des US-Verbrauchervertrauens in die Wirtschaftsentwicklung als erwartet. Der Dax schloss letztendlich bei 5.960,63 Punkten, ein Plus von 1,00 Prozent im Vergleich zum Vortag. Der MDAX verbesserte sich gleichzeitig um 1,33 Prozent auf 8.401,66 Zähler.

Papiere des Energieriesen E.ON fuhren mit Abstand die deutlichsten Verluste ein und fielen um 2 Prozent zurück. Zwar hat die EU Kommission die von der spanischen Energiebehörde CNE verhängten Auflagen in Zusammenhang mit der geplanten Übernahme des spanischen Energieversorgers Endesa durch E.ON als rechtswidrig verurteilt, jedoch hat E.ON im Ringen um die Übernahme des spanischen Wettbewerbers einen Rivalen erhalten. So teilte der spanische Baukonzern Acciona am Vorabend mit, sich für rund 3,4 Mrd. Euro mit 10 Prozent an Endesa beteiligt zu haben. Zudem schloss Acciona nicht aus, weitere Anteile zu erwerben. Weitere Verlierer waren Continental-Titel sowie ALTANA-Papiere.

Dagegen griffen die Anleger verstärkt bei Linde zu, hier ging es um 3,5 Prozent aufwärts. ThyssenKrupp erholten sich von den merklichen Vortagesverlusten und rückten ebenso wie Infineon um knapp 3 Prozent vor. Anteilsscheine der Deutschen Lufthansa profitierten daneben vom weiterhin auf niedrigem Niveau tendierenden Ölpreis und legten ebenfalls knapp 3 Prozent zu. Deutlich grüne Vorzeichen prägten das Geschehen ferner bei der Münchener Rück, nachdem der französische Versicherungskonzern AXA seine Beteiligung an dem Rückversicherer auf mehr als 5 Prozent ausgebaut hat.

Die angestrebte Übernahme Scanias durch MAN stand heute ebenfalls im Fokus. Bernd Pischetsrieder, Vorstandsvorsitzender des Scania-Großaktionärs Volkswagen, will die von MAN vorgelegte Offerte einem Presseinterview zufolge weiterhin blockieren. Vielmehr spricht sich der VW-Chef für eine Dreierallianz aus. Infolge dessen legten sowohl MAN-Aktien wie auch VW-Papiere stärker zu. In der zweiten Reihe ging es für SCHWARZ PHARMA weiter aufwärts, bis Handelsschluss rückte der Wert um mehr als 3 Prozent vor. MLP profitierten von neuerlichen Übernahmespekulationen und schlossen annähernd 3 Prozent fester.

Schlusskurse (17:36 Uhr):

DAX: 5.960,63 (+1,00 Prozent)

MDAX: 8.401,66 (+1,33 Prozent)

Tagesgewinner: Linde, ThyssenKrupp, Infineon

Tagesverlierer: E.ON, Continental, ALTANA

Unternehmensmeldungen:

Die EU Kommission hat die von der spanischen Energiebehörde CNE verhängten Auflagen in Zusammenhang mit der geplanten Übernahme des spanischen Energieversorgers Endesa S.A. durch die E.ON AG (ISIN DE0007614406/ WKN 761440) als rechtswidrig verurteilt. Wie die EU-Behörde heute erklärte, verstößt die Entscheidung der spanischen Energieregulierungsbehörde CNE, die die Übernahme von Endesa durch E.ON an zahlreiche Bedingungen knüpft, gegen Artikel 21 der EG-Fusionskontrollverordnung. Die Kommission stützt diese Entscheidung auf zwei Fakten: Die CNE-Entscheidung wurde ohne vorherige Unterrichtung und ohne Billigung der Kommission erlassen und in Kraft gesetzt, was gegen die Unterrichtungs- und Stillhaltepflicht des Artikels 21 der EG-Fusionskontrollverordnung verstößt, und die CNE hat die Übernahme von Endesa durch E.ON an Bedingungen geknüpft, die den Bestimmungen des EG-Vertrags über den freien Kapitalverkehr und die Niederlassungsfreiheit zuwiderlaufen. Die Kommission verlangt in ihrer Entscheidung, in der sie die E.ON auferlegten Bedingungen als unrechtmäßig erklärt, dass Spanien diese aufhebt. Die Entscheidung der Kommission ist rechtsverbindlich und kann vor einem spanischen Gericht oder bei einer spanischen Behörde geltend gemacht werden. EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes erklärte: "Die Kommission wird ihr Recht, die EG-Fusionskontrollvorschriften im Interesse aller Unternehmen und Bürger im Gemeinsamen Markt anzuwenden, verteidigen". Im Februar 2006 hatte der deutsche Energieversorger E.ON dem spanischen Energieversorger Endesa ein Übernahmeangebot unterbreitet. Dieses Angebot konkurrierte mit einem bereits zuvor unterbreiteten Übernahmeangebot des spanischen Energieunternehmens Gas Natural SDG S.A. (ISIN ES0116870314/ WKN 853598). Bei der geplanten Übernahme von Endesa ergeben sich unterdessen neue Probleme für den deutschen Energieversorger. So hatte der spanische Baukonzern Acciona S.A. (ISIN ES0125220311/ WKN 865629) am Montagabend erklärt, dass man 10 Prozent der Endesa-Anteile erworben hat.

Der Konzernchef des Automobilherstellers Volkswagen AG (ISIN DE0007664005/ WKN 766400), Bernd Pischetsrieder, lehnt das durch den Nutzfahrzeughersteller MAN AG (ISIN DE0005937007/ WKN 593700) für seinen schwedischen Rivalen Scania AB (ISIN SE0000308272/ WKN 899845) vorgelegte Übernahmeangebot weiterhin ab. In einem Interview mit der "Financial Times" erklärte der Vorstandsvorsitzende des Wolfsburger Konzerns, die 9,6 Mrd. Euro schwere öffentliche Übernahmeversuch solle zu Gunsten von Gesprächen hinter verschlossenen Türen aufgegeben werden. Derzeit ist Volkswagen der größte Einzelaktionär von Scania mit einem Anteil von 34 Prozent der Stimmrechte. Prinzipiell sprach sich Pischetsrieder jedoch dafür aus, Scania und MAN mit dem brasilianischen Lkw-Geschäft von Volkswagen zusammenzulegen. "Aus meiner Sicht kann das durch eine Übernahme von Scania durch MAN nicht erreicht werden", erklärte VW-Chef. Ohne die Zustimmung von Volkswagen ist das Übernahmeangebot von MAN für Scania zum Scheitern verurteilt, zumal auch die schwedische Beteiligungsgesellschaft Investor AB (ISIN SE0000107419/ WKN 869202), ebenfalls Großaktionär bei Scania, die Offerte abgelehnt hatte.

Der französische Versicherungskonzern AXA S.A. (ISIN FR0000120628/ WKN 855705) hält mehr als 5 Prozent der Anteile der Münchener Rückversicherungs-AG (ISIN DE0008430026/ WKN 843002). Wie aus einer heute veröffentlichten Finanzanzeige hervorgeht, hält AXA derzeit 5,59 Prozent der ausstehenden Aktien des im DAX30 notierten Rückversicherers.

T-Systems hat vom Automobilhersteller AUDI AG (ISIN DE0006757008/ WKN 675700) einen Auftrag erhalten. Wie die Geschäftskundensparte der Deutsche Telekom AG (ISIN DE0005557508/ WKN 555750) bekannt gab, führt T Systems für den Automobilhersteller die Einkaufs- und Finanzprozesse für Betriebsmittel in einer einheitlichen Online-Lösung zusammen. Historisch gewachsene unterschiedliche IT-Systeme werden bis 2008 in einer einzigen E-Procurement-Lösung gebündelt und in die IT-Landschaft des Automobilherstellers integriert. Die Beschaffung aller produktionsunterstützenden Materialien wie beispielsweise Bau- oder IT-Dienstleistungen erfolgt nun über eine einzige Lösung, so dass AUDI Beschaffungsvolumen und damit auch Kosten reduzieren kann. Da der gesamte Abrechnungsprozess vom Anlegen der Bestellung bis zur Rechnungsprüfung und Freigabe automatisiert erfolgt, entfallen außerdem Druck- und Versandkosten. Um alle Anforderungen von Audi an ein elektronisches Bestellwesen zu erfüllen, entwickelt T-Systems als Generalunternehmer zu der Standardlösung individuelle Komponenten hinzu. Dazu gehört beispielsweise eine digitale Mappe für Rechnungseingänge. Außerdem verbindet die Geschäftskundentochter der Deutschen Telekom die Lösung mit der zentralen Systemlandschaft des Gesamtkonzerns Volkswagen AG (ISIN DE0007664005/ WKN 766400). Auch VW Lieferanten erhalten so beispielsweise die Möglichkeit Angebote für AUDI abzugeben.

Der Geldautomatenhersteller Wincor Nixdorf AG (ISIN DE000A0CAYB2 / WKN A0CAYB) hat von der PrivatBank, der größten Retailbank der Ukraine, einen Großauftrag erhalten. Wie der im MDAX notierte Konzern heute erklärte, wird Wincor Nixdorf gemeinsam mit dem ukrainischen Partner Card Pack Service (CPS) den Auftrag über ein Lösungspaket abwickeln, das aus Selbstbedienungssystemen und Software zur Fernüberwachung der Systeme besteht. Zum Ausbau des größten Geldautomatenetzwerkes in der Ukraine hat die Bank mehr als 1.000 Geldautomaten geordert und wird all ihre Systeme künftig mit der Überwachungssoftware ProView an ihr IT Management Center anbinden, hieß es weiter. Der Rollout der Geldautomaten der Typen ProCash 1500xe, ProCash 2000xe und ProCash 2050xe hat bereits begonnen und wird im Februar 2007 abgeschlossen sein. Finanzielle Einzelheiten des Auftrags wurden nicht bekannt gegeben. (26.09.2006/ac/n/m)

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Deutsche Telekom AG 30,23 0,37% Deutsche Telekom AG
E.ON SE 12,16 0,62% E.ON SE
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DAX 19 626,45 1,03%
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