22.04.2008 15:21:00
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DEUTSCHES EIGENKAPITALFORUM / Mit Mezzanine-Darlehen die Eigenkapitalquote stärken
Dienstag 22. April 2008
Frankfurt am Main (Deutsches Eigenkapitalforum) -
Ausreichendes Eigenkapital ist die Basis eines gesunden Unternehmens. Doch viele deutsche Firmen sind unterkapitalisiert und kommen daher nur schwer an Fremdkapital heran. Aus Angst vor Einflussnahme externer Kapitalgeber scheuen sie jedoch fremde Beteiligung. Doch zwischen Eigen- und Fremdkapital gibt es noch eine weitere Art der Finanzierung - ganz ohne Einmischung: das Mezzanine-Kapital.
Je nach vertraglicher Ausgestaltung werden Teile des mezzaninen Kapitals dem Eigen- oder dem Fremdkapital zugerechnet. Es steht dem Unternehmen wie Eigenkapital langfristig zur Verfügung. Je nach Vertrag wird eine Laufzeit von fünf bis zehn Jahren anvisiert. Auf Sicherheiten oder Bürgschaften wird bei einer Mezzanine-Finanzierung weitgehend verzichtet. Dafür ist der Kapitalgeber direkt an der Steigerung des Unternehmenswertes beteiligt oder erhält Zinsen, die zwischen zehn und 20 Prozent liegen.
Die Mischform des Mezzanine-Kapitals wird besonders bei der Haftung deutlich: Im Falle einer Insolvenz wird das Mezzanine-Kapital erst nach dem Fremdkapital bedient. Anders als beim reinen Eigenkapital hat das Mezzanine-Kapital jedoch Vorrang vor dem haftendem Eigenkapital. Das heißt: Erst kommen Banken, dann die Mezzanine-Geber und zum Schluss die Eigenkapitalgeber.
Dennoch wird das mezzanine Kapital meist zum Eigenkapital gezählt und so verbessert sich schlagartig die Bilanzstruktur eines Unternehmens und damit dessen Bonität. Das wirkt sich positiv auf das Rating aus und erleichtert die Aufnahme von Fremdkapital. Dennoch bleibt die Mitsprache des Kapitalgebers beschränkt. Und noch ein Pluspunkt spricht für das mezzanine Kapital: Die Kosten für das Kapital sind in der Regel steuerlich abzugsfähig.
Es gibt verschiedene Formen von Mezzanine-Kapital, die unterschiedliche Ausprägungen von Eigen- und Fremdkapital haben. So kommen Nachrangdarlehen dem klassischen Kredit am nächsten. Sie werden zwar nach den Gläubigern bedient, nehmen aber nicht am laufenden Verlust des Unternehmens teil. Daneben gibt es die stillen Beteiligungen, bei denen der Kapitalgeber nicht nach außen in Erscheinung tritt und kein Mitspracherecht hat.
Kapitalgesellschaften können Optionsscheine und Wandelanleihen ausgeben, die nach Ende der Laufzeit in Anteilsscheine umgetauscht werden können. Genussscheine wiederum bieten dem Unternehmen viele Freiheiten bei der Gestaltung. Sie können einer Aktie oder einer Anleihe ähneln. Mit einem Genussschein bekommt der Kapitalgeber in der Regel einen Anteil am Reingewinn, am Liquidationserlös oder kann neue Genussscheinrechte beziehen.
Mezzanines Kapital kann unabhängig von der Rechtsform aufgenommen werden. Üblicherweise kommt es erst in späten Unternehmensphasen zum Einsatz. Es eignet sich vorrangig bei großem Kapitalbedarf, wie für die Finanzierung von Wachstumsstrategien, die Erschließung neuer Märkte oder Akquisitionsstrategien. Geber von mezzaninem Kapital sind Banken, Versicherungen oder Beteiligungsunternehmen.
Auch die KfW Mittelstandsbank hat verschiedene Programme im Angebot, die kleinere und mittlere Unternehmen in verschiedenen Phasen zu eigenkapitalnahem Kapital verhelfen. So gibt es beispielsweise Nachrangdarlehen, die so heißen, weil der Darlehensgeber im Rang hinter die Forderungen aller übrigen Fremdkapitalgeber zurücktritt. Das so genannte Unternehmerkapital gibt es in verschiedenen Ausführungen: für Unternehmen in den ersten beiden Gründungsjahren, in der Wachstumsphase des dritten bis fünften Jahres, aber auch für Unternehmen, die mehr als fünf Jahre am Markt sind.
Darüber hinaus profitieren Unternehmen der Rechtsformen GmbH & Co. KG, GmbH sowie AG, deren Jahresumsatz zwischen fünf und 150 Mio. Euro liegen, von dem Genussrechtsprogramm der KfW Mittelstandsbank. Es greift bei Investitionsbedarf für Wachstum, Nachfolgeregelungen und in Einzelfällen zur Umstrukturierung der Passivseite. Das Kapital in Höhe von maximal fünf Mio. Euro erhalten die Unternehmen über die Zusammenarbeit mit bei der KfW akkreditierten Beteiligungsgesellschaften.
Informationen zum Unternehmerkapital gibt es unter::
<http://www.kfw-mittelstandsbank.de/DE_Home/Kredite/Die_Foerderprogramme_im_Einzelnen/Unternehmerkapital/index.jsp>, zum Genussrechteprogramm unter:
<http://www.kfw-mittelstandsbank.de/DE_Home/Beteiligungsfinanzierung/Later_Stage/KfW-Genussrechtsprogramm/index.jsp>
Hinweis:
Dies ist ein Infodienst von Dow Jones Financial Information Services, der im Auftrag der KfW Bankengruppe erstellt wird. Weitere Folgen der Serie zur Eigenkapitalfinanzierung finden Sie unter <http://www.kfw.de/DE_Home/Presse/Materialien_fuer_die_Presse/Presseinformation_Eigenkapitalforum_2008.jsp>
Das Deutsche Eigenkapitalforum findet heute in Mainz statt. Es ist die führende deutsche Kommunikationsplattform rund um das Thema Beteiligungsfinanzierung.
Informationen für Unternehmen / Start-ups:
Infocenter:
Tel.: 01801 24 11 24
E-Mail: infocenter@kfw-mittelstandsbank.de
Internet: <http://www.kfw-mittelstandsbank.de/DE_Home/Beteiligungsfinanzierung/>
Ansprechpartner für Medien:
Herr Michael Seyler
Tel.: (0228) 831-7000
Frau Lena Knischewski
Tel. (0228) 831-8043
E-Mail: lena.knischewski@kfw.de
(END) Dow Jones Newswires
April 22, 2008 09:03 ET (13:03 GMT)- - 09 03 AM EDT 04-22-08
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