18.08.2015 15:28:00
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DHL greift Österreichische Post am Paketmarkt an
Postchef Georg Pölzl hatte die Entwicklung schon im Sommer angedeutet (O-Ton: "Österreich ist eine Paketsenke") und bereits Anfang August mit der Paketzustellung am Samstag und dem Wunschtag für die Zustellung weitere Verbesserungen im Service angekündigt. Von dem verlautbarten dreistelligen Millionenbetrag, den DHL bis Anfang nächsten Jahres investieren will, zeigt man sich jedenfalls nicht besonders beeindruckt. "Wir investieren jährlich rund 100 Millionen Euro - und das schon seit vielen Jahren", so Post-Sprecher Michael Homola zur APA.
Auf die leichte Schulter nimmt man in der Wiener Postzentrale jedoch die deutsche Offensive nicht. Wobei: Als während der IT-Blase rund um die Jahrtausendwende T-Online, die Tochter der Deutschen Telekom, in den österreichischen Markt drängte, erwarteten Beobachter ein Erdbeben. Geworden ist es ein laues Lüfterl.
DHL hat den europäischen Paketbereich heuer aus der Taufe gehoben, mittlerweile sind die Benelux-Länder, Polen, der Tschechischen Republik und der Slowakei dabei - und nun eben auch Österreich, ein Land "mit großem E-Commerce-Potenzial", so die Deutschen. Sie versprechen, dass Online-Einkäufe aus Deutschland künftig nach durchschnittlich einen Tag nach dem Versand beim Empfänger in Österreich eintreffen.
DHL Österreich-Chef ist der gebürtige Österreicher Günter Birnstingl, der auf lange Erfahrung im Logistikbereich bei den Deutschen zurückblicken kann. Die Unternehmenszentrale wird gerade in der Clemens Holzmeister-Straße im 10. Wiener Gemeindebezirk fertiggestellt. Bis Jahresende will DHL die Nummer zwei am Markt werden, so Sprecherin Dunja Kuhlmann.
Die Österreichische Post ist in Deutschland ebenfalls im Paketbereich aktiv - allerdings läuft das Geschäft der dortigen trans-o-flex mehr schlecht als recht. Einen Verkauf hat Pölzl zuletzt nicht ausgeschlossen. Pölzl kennt die deutsche Managementmentalität recht gut, war er doch mehrere Jahre im Top-Management der Deutschen Telekom tätig.
Für Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) war die Nachricht aus Deutschland heute jedenfalls keine gute. Zuletzt hatte die teilstaatliche Post - die Hälfte gehört den Österreichern - 67 Mio. Euro Dividende an den Staat ausgeschüttet. Und die Post ist ein Schwergewicht an der Wiener Börse - mit beachtlicher Entwicklung: Der Ausgabekurs lag im Jahr 2006 bei 19 Euro, aktuell sind es 38,15 Euro je Aktie.
(Grafik 0952-15) (Schluss) stf/tsk
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