08.11.2015 20:34:41
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR - Die wichtigsten Meldungen vom Wochenende
Euro-Finanzminister beraten Montag über griechisches Rettungsprogramm
BRÜSSEL - Knapp drei Monate nach der Einigung auf ein neues Rettungsprogramm für Griechenland ziehen die Euro-Finanzminister am Montag (15.00 Uhr) in Brüssel Bilanz. Dabei wird es auch um die Auszahlung von weiteren zwei Milliarden Euro aus dem Programm gehen. Ein wahrscheinliches Szenario ist, dass die Ressortchefs unter dem Strich zu einer positiven Einschätzung kommen, aber die Kreditrate noch nicht freigeben. Das könnte dann einige Tage später passieren. In Athen wird noch über Reformen verhandelt, die Vorbedingung für die Auszahlung sind. Geldgeber und Athen hatten sich im August auf ein neues Hilfspaket von bis zu 86 Milliarden Euro geeinigt, um eine Staatspleite zu verhindern.
Medien: Vor weiterer Milliardenzahlung an Athen noch Fragen offen
ATHEN - Vor den Beratungen der Euro-Finanzminister am Montag in Brüssel zum Stand der griechischen Spar- und Reformbemühungen sind noch wichtige Fragen zwischen Geldgebern und Athen offen. Bei dem Treffen in Brüssel geht es vor allem um die Auszahlung von weiteren zwei Milliarden Euro aus dem Rettungsprogramm für das Krisenland. Ein wahrscheinliches Szenario ist, dass die Ressortchefs zwar zu einer grundsätzlich positiven Einschätzung kommen, die Kreditrate aber noch nicht gleich freigeben. Für die Freigabe muss Athen 48 ambitionierte Reformziele erreichen.
Athens ehemalige Steuereintreiberin kritisiert politische Einmischung
ATHEN - Griechenland ist aus Sicht der ehemaligen Leiterin der Steuerbehörde, Katerina Savvaidou, noch weit von einer wirklich unabhängigen Steuerverwaltung entfernt. Savvaidou äußerte sich erstmals öffentlich seit ihrer Entlassung im Oktober in einem Gespräch mit der konservativen Zeitung "Kathimerini" (Sonntag).
ROUNDUP: Wirtschaft dämpft Erwartungen an Integration von Flüchtlingen
FRANKFURT - Die Integration von Flüchtlingen in den deutschen Arbeitsmarkt ist nach Ansicht von Bayer-Chef (Bayer) Marijn Dekkers eine langwierige Aufgabe. Es werde "sehr viel Zeit und Mühe kosten, die Flüchtlinge auf das Niveau zu bringen, das man in Deutschland als Arbeitnehmer mitbringen muss, um eine Beschäftigung zu finden", sagte Dekkers der "Welt am Sonntag". Der Staat werde das über Jahre hinweg subventionieren müssen.
Chinas Außenhandel bleibt schwach - Yuan-Abwertung hilft Exporten nicht
PEKING - Erneut schwache Konjunkturdaten aus China: Die Exporte bleiben trotz der Yuan-Abwertung schwach. Die Ausfuhren seien im Oktober um 6,9 Prozent auf 192 Milliarden Dollar gefallen, teilte die Zollverwaltung am Sonntag in Peking mit. Damit gingen die Exporte zum vierten Mal hintereinander zurück und das obwohl die chinesische Regierung die heimische Währung abgewertet hat, um die Ausfuhren zu erleichtern. Der Rückgang fiel zudem höher aus als im Vormonat und als Experten erwartet hatten. Eigentlich hatte sich die chinesische Regierung eine Belebung der Auslandsnachfrage durch die Yuan-Abwertung erhofft.
Cameron setzt Bedingungen für Verbleib in der EU
LONDON - Der britische Premierminister David Cameron will noch in dieser Woche der EU offiziell seine Reform-Forderungen für einen Verbleib in der Gemeinschaft mitteilen. Ein entsprechendes Schreiben werde am Dienstag dem EU-Ratspräsidenten Donald Tusk übergeben, berichteten britische Medien am Sonntag. Zugleich wolle Cameron am Dienstag warnen, falls seine Forderungen "auf taube Ohren fallen", müsse Großbritannien "nochmals darüber nachdenken, ob diese Europäische Union das Richtige für uns ist."
Laumann als Vorsitzender des CDU-Sozialflügels wiedergewählt
BERLIN - Der CDU-Arbeitnehmerflügel CDA hat Karl-Josef Laumann als Bundesvorsitzenden wiedergewählt. Der Pflege-Bevollmächtigte und Patienten-Beauftragte der Bundesregierung erhielt bei der Bundestagung in Berlin am Samstag 88 Prozent der Stimmen von 320 Delegierten, wie die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft mitteilte. Laumann ist seit 2005 CDA-Vorsitzender. Auf der bis Sonntag andauernden Tagung will sich die CDA ein neues Grundsatzprogramm geben.
Bundesumweltministerin warnt vor Millionen von Klimaflüchtlingen
BERLIN - Die fortschreitende Klimawandel birgt aus Sicht von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks die Gefahr einer neuen Flüchtlingswelle. "Klar ist, dass es riesige Dürregebiete und überflutete Landstriche geben wird, wenn wir den Klimawandel nicht auf ein beherrschbares Maß begrenzen", sagte die SPD-Politikerin dem Magazin "Focus". "Ohnehin fragile Staaten werden dann weiter destabilisiert. Dies wiederum wird Millionen Menschen in die Flucht treiben und sie werden wohl auch zu uns kommen."
Linke Parteien in Portugal verständigen sich auf Machtübernahme
LISSABON - Die linken Parteien Portugals wollen die Mitte-Rechts-Regierung am Dienstag bei einer Parlamentsabstimmung stürzen und die Macht übernehmen. Nach einem Abkommen mit dem marxistischen Linksblock (BE) sei auch eine Grundsatzvereinbarung mit dem von den Kommunisten angeführten Bündnis CDU erzielt worden, sagte der Chef der Sozialistischen Partei (PS), António Costa, am späten Freitagabend in einem TV-Interview.
ROUNDUP: EU-Parlamentspräsident Schulz für bessere Beziehungen zum Iran
TEHERAN - EU-Parlamentspräsident Martin Schulz will nach der Umsetzung des Atomabkommens eine Annäherung zum Iran. "Wir wollen diese Chance nützen, um die Differenzen zu überwinden und gemeinsame Interessen zu stärken", sagte Schulz am Samstag in Teheran. Ein gemeinsames Interesse sei ein konstruktiver Meinungsaustausch in der Syrien-Krise. Dem Iran komme eine Schlüsselrolle zu, die zu einer diplomatischen Lösung führen könnte.
Ökonomen uneins: Flüchtlingszustrom Chance oder Überforderung?
FRANKFURT - Der Chefökonom der Deutschen Bank sieht im aktuellen Flüchtlingszustrom eine Chance für das alternde Deutschland. Denn hierzulande würden die Arbeitskräfte knapp, die wirtschaftliche Dynamik drohe zu erodieren, betonte David Folkerts-Landau in einer Analyse. "Ohne Zuwanderung würde das Wirtschaftswachstum in den nächsten 10 Jahren von derzeit im Schnitt etwa 1,5 Prozent auf nur noch 0,5 Prozent pro Jahr fallen. Das per Umlage finanzierte Rentensystem in der heutigen Form wäre ohne drastische Einschnitte kaum aufrechtzuerhalten."
/rob/edh
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