24.04.2014 17:14:47
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 24.04.2014 - 17.00 Uhr
Deutsche Wirtschaft trotz Ukraine-Krise in Hochstimmung
MÜNCHEN - Die große Zuversicht deutscher Firmen untermauert die Hoffnung auf ein deutliches Wirtschaftswachstum in diesem Jahr. Der Krise in der Ukraine zum Trotz verbesserte sich die Laune in den Chefetagen der Unternehmen im April. Die Stimmungsaufhellung überraschte viele Volkswirte, die angesichts der sich verschärfenden Lage mit einem Dämpfer beim Ifo-Geschäftsklimaindex gerechnet hatten. Stattdessen stieg das wichtige Stimmungsbarometer nach einem Rückgang im März nun wieder von 110,7 auf 111,2 Punkte.
USA: Aufträge für langlebige Güter legen deutlich zu
WASHINGTON - Die Investitionstätigkeit in den USA scheint spürbar anzuziehen. Nach Zahlen des Handelsministeriums vom Donnerstag erhielten die Unternehmen im März deutlich mehr Aufträge für langlebige Güter wie Maschinen als im Vormonat. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Bestellungen um 2,6 Prozent. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit einem Zuwachs um 2,0 Prozent gerechnet. Der Anstieg vom Februar wurde leicht um 0,1 Punkte auf 2,1 Prozent nach unten gesetzt.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen stärker als erwartet
WASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche legten sie um 24 000 auf 329 000 zu, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten nur mit 315 000 Anträgen gerechnet. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt gab es einen Anstieg um 4750 auf 316 750 Anträge.
IWF-Exekutivrat erörtert Hilfsprogramm für Ukraine kommende Woche
WASHINGTON/KIEW - Der Exekutivrat des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird sich am 30. April mit den Milliarden-Hilfen für die Ukraine beschäftigen. Bei der Sitzung gehe es um die Freigabe der veranschlagten Kreditzahlungen in Höhe von 14 bis 18 Milliarden Dollar (10 bis 13 Mrd Euro) über die kommenden zwei Jahre, kündigte IWF-Sprecher Gerry Rice am Donnerstag in Washington an.
Seit Jahresanfang verstärkte Zuwanderung von Bulgaren und Rumänen
NÜRNBERG - Mit dem Fall der letzten Hürden für Jobsucher aus Südosteuropa hat der Zustrom von Bulgaren und Rumänen zum Jahresbeginn spürbar angezogen. Allein im Januar, dem Start der Arbeitnehmerfreizügigkeit für Bürger beider EU-Staaten, sei ihre Zahl in Deutschland um 9850 gestiegen; dies seien 80 Prozent mehr als vor einem Jahr, geht aus einer internen Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Bis Ende 2013 brauchten Bulgaren und Rumänen eine Arbeitserlaubnis.
Umfrage: Deutsche spüren höhere Arbeitsbelastung
STUTTGART - Die Deutschen spüren laut einer Umfrage eine steigende Arbeitsbelastung im Job. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag des Magazins "Reader's Digest". Wie das Magazin am Donnerstag in Stuttgart mitteilte, geben zwei von drei Bürgern (67 Prozent) an, dass eine Verkürzung der Arbeitszeit nicht mehr Lebensqualität bedeute, weil dieselbe oder mehr Arbeit in kürzerer Zeit geleistet werden müsse. Bei den berufstätigen Frauen empfanden mit 80 Prozent noch deutlich mehr diesen zunehmenden Stress als bei den berufstätigen Männern (61 Prozent). Für die repräsentative Umfrage wurden 1006 Bürger befragt.
Koalitions-Haushälter wollen Überschüsse in Infrastruktur stecken
BERLIN - Die Haushaltspolitiker von Union und SPD wollen mögliche Steuermehreinnahmen auch in die Reparatur von Straßen und Schienen investieren. Bei zusätzlichen Spielräumen solle zunächst möglichst die geplante Neuverschuldung des Bundes gesenkt werden, sagte der haushaltspolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Norbert Barthle (CDU), am Donnerstag in Berlin. "Sollten sich dann weitere Spielräume ergeben, soll mehr Geld in in die Verkehrsinfrastruktur fließen, vor allem ins Straßennetz."
Spanien beschafft sich frisches Geld zu rekordtiefen Zinsen
MADRID - Spanien hat sich mit zehnjährigen Anleihen zu historisch niedrigen Zinsen refinanziert. Bei einer Auktion fiel die Rendite auf den Rekordtiefstand von 3,059 Prozent, wie die spanische Notenbank am Donnerstag in Madrid mitteilte. Bei der letzten vergleichbaren Auktion am 3. April hatte sie noch bei 3,291 Prozent gelegen.
Draghi: EZB im Kampf gegen Niedrig-Inflation zu allen Mitteln bereit
AMSTERDAM - Die Europäische Zentralbank (EZB) ist bereit, im Kampf gegen den mickrigen Preisauftrieb schwere geldpolitische Geschütze aufzufahren. "Der EZB-Rat hat sich - einstimmig - verpflichtet, sowohl konventionelle als auch unkonventionelle Instrumente einzusetzen, um den Risiken einer zu lang anhaltenden Phase niedriger Inflation wirksam entgegenzutreten", bekräftigte Notenbankchef Mario Draghi am Donnerstag bei einer Rede in Amsterdam.
Sozialverband: Am wachsenden Wohlstand haben immer weniger teil
BERLIN - Auf dem deutschen Arbeitsmarkt gibt es nach Einschätzung des Paritätischen Gesamtverbandes immer weniger klassische sozialversicherungspflichtige Vollzeit-Jobs. "Gute Arbeit" werde immer seltener, das sogenannte Normalarbeitsverhältnis sei immer weniger normal. Zu diesem Schluss kommt das am Donnerstag veröffentlichte Jahresgutachten des Sozialverbandes zur sozialen Lage in Deutschland. Es habe noch nie so viele Erwerbstätige wie heute gegeben, aber auch noch nie mehr Minijobs.
Wachstum im ersten Quartal: Spaniens Wirtschaft setzt Erholung fort
MADRID - Spaniens Wirtschaft erholt sich weiter. Im ersten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,4 Prozent zum Vorquartal zu, wie die spanische Notenbank am Donnerstag nach einer ersten Schätzung in ihrem Monatsbericht mitteilte. Ökonomen hatten bislang mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent gerechnet. Im Jahresvergleich ermittelte die Bank von Spanien ein Wachstum von 0,5 Prozent. Das spanische Statistikamt INE wird die offiziellen Zahlen am 30. April vorlegen. Die Daten der Zentralbank gelten aber als sehr zuverlässig. Im Schlussquartal 2013 war das BIP im Quartalsvergleich um 0,2 Prozent gestiegen.
Frankreich: Geschäftsklima trübt sich überraschend ein
PARIS - Die Stimmung in französischen Unternehmen hat sich im April überraschend verschlechtert. Das Geschäftsklima fiel auf 94 Punkte von 95 Punkten im Vormonat, wie die Statistikbehörde Insee am Donnerstag in Paris mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf 96 Punkte gerechnet./rob/jsl
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