24.06.2016 22:24:45
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EU-Parlamentspräsident Schulz kritisiert verzögerten Rücktritt Camerons
BERLIN (AFP) -- Nach dem EU-Ausstiegsreferendum in Großbritannien hat EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) die Ankündigung des britischen Premierministers David Cameron scharf kritisiert, erst im Oktober zurückzutreten. Dies sei "skandalös", sagte Schulz den ARD-Tagesthemen am Freitag. Damit werde "zum wiederholten Male ein ganzer Kontinent in Geiselhaft genommen für die parteiinternen Überlegungen der konservativen Partei Großbritanniens.
Bereits als Cameron vor drei Jahren das Brexit-Referendum ankündigte, um parteiinterne Gegner ruhigzustellen, habe er einen "ganzen Kontinent verhaftet für seine taktischen Verhandlungen", sagte der EU-Parlamentspräsident. Nachdem Großbritannien nun entgegen seinem Wunsch für den Austritt aus der EU gestimmt habe, halte Cameron Europa erneut hin und wolle bis zum Parteitag der Konservativen im Oktober warten. "Man kann einen Parteitag auch morgen früh einberufen, wenn man das will", kritisierte Schulz.
Cameron hatte am Freitag seinen Rücktritt für Oktober angekündigt und erklärt, erst sein Nachfolger als Premierminister werde dann formell den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU erklären. Die EU-Führung forderte die britische Regierung dagegen auf, den Austritt nicht hinauszuzögern, sondern "so schnell wie möglich" zu vollziehen.
Mit der Austrittserklärung würde eine zweijährige Frist beginnen, in der beide Seiten die Entflechtung ihrer Beziehungen verhandeln. Ein Teil des Brexit-Lagers spekuliert auf eine längere Übergangszeit bis zum Jahr 2019.
DJG/gos
(END) Dow Jones Newswires
June 24, 2016 15:54 ET (19:54 GMT)- - 03 54 PM EDT 06-24-16
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