Ex-Betriebsrat Sudholt wegen VW-Affäre angeklagt

   BRAUNSCHWEIG (AP)--In der VW-Affäre hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig Anklage gegen den Geschäftsführer des Bundesligisten VfL Wolfsburg, Bernd Sudholt, erhoben. Dem ehemaligen zweiten Vorsitzenden des VW-Betriebsrates wird Beihilfe zur Untreue in vier Fällen vorgeworfen.

   Der 61-Jährige soll in den Jahren 2001 bis 2003 bei Reisen vier Mal auf Kosten von VW Leistungen von Prostituierten in Anspruch genommen haben, wie Staatsanwalt Joachim Geyer am Montag in Braunschweig sagte.

   Laut Anklage entstand dem Unternehmen ein Gesamtschaden von 3.575 EUR. Der 61-Jährige sei zum besonders betreuten inneren Zirkel des VW-Betriebsrates zu zählen gewesen, sagte der Staatsanwalt weiter. Die Staatsanwaltschaft habe zunächst angeboten, das Ermittlungsverfahren mit einem Strafbefehl zu beenden.

   Einen Strafbefehl habe die Verteidigung aber nicht akzeptieren wollen. Sudholt habe betont, er habe keinerlei Dienste von Prostituierten in Anspruch genommen.

   Die Anklage hat die Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht Wolfsburg erhoben. In der Anklageschrift sind nach Angaben von Geyer 24 Zeugen benannt, darunter der ehemalige VW-Personalvorstand Peter Hartz, Ex-Betriebsratschef Klaus Volkert und der ehemalige Personalmanager Klaus-Joachim Gebauer. Zu Zeugen zählten zudem weitere Betriebsratskollegen von Sudholt.

   Wegen der VW-Affäre wurden bereits Geld- und Bewährungsstrafen gegen Ex-VW-Vorstand Hartz und die ehemaligen VW-Betriebsräte Hans-Jürgen Uhl und Günter Lenz verhängt. Am kommenden Donnerstag beginnt vor dem Landgericht Braunschweig der Prozess gegen Klaus Volkert und Klaus-Joachim Gebauer.

   Sechs weitere Ermittlungsverfahren wegen der Affäre sind bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig noch anhängig. Ein Verfahren hat die Ermittlungsbehörde nach Berlin abgegeben, ein weiteres gegen eine Geldauflage eingestellt.

   November 12, 2007 10:41 ET (15:41 GMT)

   Copyright (c) 2007 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 41 AM EST 11-12-07