24.06.2016 11:30:45

Finanzbranche fordert nach Brexit von EU mehr Bodenhaftung

   Von Madeleine Nissen

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Union hat nach Einschätzung der Finanzbranche zu abgehoben gehandelt und mit dem Brexit nun die Rechnung dafür bekommen. "Das war ein Votum gegen ein Europa der unbeschränkten Vereinheitlichung", sagte Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon. Die Lehre aus dem britischen Votum müsse nun eine Politik "näher an den Menschen" sein, sagte er. Vereinheitlichung und Vergemeinschaftung hätten als Standardlösungen ausgedient.

   Auch Währungsanalyst Simon Quijano-Evans von der Commerzbank sieht in der bisherige Haltung innerhalb der EU zu einem wesentlichen Teil das Problem: "Wenn das mal kein Warnschuss für all die etablierten Politiker ist", sagte er. Die Kommentare von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Tag des Referendums seien jedenfalls, "milde gesagt", nicht hilfreich gewesen, kritisierte Quijano-Evans. Juncker hatte am Tag des Referendums Nachverhandlungen mit Großbritannien eine Absage erteilt. Nach dem Motto: Friss oder stirb. Davor hatte Juncker gesagt, die EU sei ohne die Briten "nicht in Lebensgefahr".

DK fordert von EU Antwort auf Kritik Die in der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) vertretenen Verbände der Banken und Sparkassen fordern von der Europäischen Union eine "Antwort auf die zunehmend lauter werdende Kritik". Nach Auffassung der DK ist eine klarere Abstufung der Kompetenzen in der EU die richtige Antwort auf das Referendum in Großbritannien. Dazu gehöre insbesondere eine Betonung des Subsidiaritätsprinzips, die Einheit von Verantwortung und Haftung, die strikte Einhaltung gemeinsam beschlossener Regeln und auch die Bereitschaft der Nationalstaaten, wieder mehr Eigenverantwortung zu übernehmen. Zumindest bei Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble scheint diese Kritik angekommen zu sein. Ein "Weiter so" soll es nicht geben, wie er jüngst in Berlin versicherte.

   Nun ist die DK bemüht, die Nerven der Anleger zu beruhigen: "Aufsicht, Notenbanken sowie Politik wie auch die deutschen Banken und Sparkassen sind auf alle Entwicklungen vorbereitet." Die DK rechnet damit, dass sich die Lage an den Finanzmärkten nach dem ersten, unvermeidlichen Kursrutsch stabilisieren dürfte. Der Dax starte den Handel mit einem Kursverlust von zehn Prozent und verlor zuletzt knapp sieben Prozent.

   Kontakt zur Autorin: Madeleine.Nissen@wsj.com

   DJG/mln/jhe

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   June 24, 2016 05:00 ET (09:00 GMT)

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