Ukraine im Visier 25.04.2014 20:10:30

Gazprom warnt vor möglichen Gasengpässen für Europa

Allerdings könne nicht garantiert werden, dass das für Europa bestimmte Gas auch wirklich bei den europäischen Kunden ankomme, warnte Gazprom-Vizechef Alexander Medwedew am Freitag.

   "Wir werden unsere vertraglichen Vereinbarungen zur Gaslieferung (an Europa) erfüllen. Wir sind sehr abhängig von den Einnahmen aus Europa", sagte Medwedew. Allerdings warnte er erneut davor, dass die Ukraine das für Europa gedachte Gas für eigene Zwecke abzweigen könnte. "Die Frage wird dann sein, ob die Ukraine ihren Verpflichtungen aus dem Transitvertrag nachkommt und das Gas an die westliche Grenze weiterleitet, oder ob die Ukraine Gas aus der Export-Pipeline stiehlt."

   Russland werde im Mai dazu übergehen, der Ukraine Gas nur noch gegen Vorauskasse zu liefern -- falls Kiew nicht bis dahin die Rückstände von 3,5 Milliarden US-Dollar, umgerechnet 2,5 Milliarden Euro, begleichen könne. Bislang liefert Moskau der nahezu bankrotten Ukraine das Gas vorab und lässt Kiew die Rechnung später begleichen. Sollte die Ukraine jetzt nicht die bislang aufgelaufenen Kosten für die Energieversorgung begleichen, will Moskau künftig Kiew nur noch bei direkter Bezahlung beliefern.

   Russland hat bereits mehrfach betont, es habe ein Interesse an einer steten Gasversorgung Europas, beschwört aber zugleich stets das Schreckensgespenst eines Gasengpasses durch ukrainische Selbstversorgung herauf.

   Laut Medwedew könnte die sich verschärfende Situation schon jetzt für Probleme bei der Gasversorgung Europas im Herbst und Winter sorgen. Denn nach seinen Aussagen müsste Kiew eigentlich schon jetzt damit beginnen, unterirdische Gasspeicher in der Nähe seiner westlichen Grenzen mit Gas zu befüllen, um aus diesen Speichern die Nachfrage Europas in der nächsten Kälteperiode befriedigen zu können. "Das Defizit in den Gasspeichern dürfte im kommenden Winter ein ernstes Problem (für die Versorgung Europas) darstellen," warnte Medwedew.

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   DJN/DJG/kgb/smh

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   April 25, 2014 11:38 ET (15:38 GMT)

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   Von Selina Williams

   LONDON--

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