06.05.2014 23:20:48
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GESAMT-ROUNDUP/Siemens: Neue Konzernstruktur - Hörgeräte-Sparte soll an Börse
MÜNCHEN/BERLIN (dpa-AFX) - Deutschlands größter Elektrokonzern Siemens bekommt unter Führung von Joe Kaeser ein neues Gesicht. Die Einteilung des Geschäfts in die vier Sektoren Energie, Industrie, Medizintechnik und Infrastruktur und Städte soll aufgelöst und das Geschäft in nur noch neun statt bisher 16 Sektoren gebündelt werden. Das teilte das Unternehmen am Dienstagabend nach einer Aufsichtsratssitzung in München mit. Außerdem wechselt die Shell (Royal Dutch Shell Grou a) -Managerin Lisa Davis nach einer Übergangszeit für den bisher für den Energiesektor zuständigen Michael Süß in den Siemens-Vorstand.
Gleich zwei Änderungen gibt es in der Medizintechnik: Das Geschäft für Hörgeräte will Siemens ausgliedern und an die Börse bringen. Der Rest der Sparte bleibt zwar im Konzern - soll aber von Oktober an eigenständig außerhalb der neun Divisionen geführt werden und damit unabhängig vom Organisationsaufbau des restlichen Konzerns. Damit soll das Geschäft, das inhaltlich ohnehin Überschneidungen mit den übrigen Feldern hatte, flexibler werden.
ÜBERNAHME VON ROLLS-ROYCE-SPARTE
Als Basis der Neuordnung hat Siemens vielversprechende Wachstumsfelder identifiziert. "Die Siemens AG wird sich künftig entlang der Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung aufstellen", hieß es in einer Mitteilung.
Bei ihrer Sitzung segneten die Aufseher auch den Kauf des Gasturbinen- und Kompressorengeschäfts von Europas größtem Flugzeugtriebwerkhersteller Rolls-Royce für umgerechnet rund 950 Millionen Euro ab. Damit stärke Siemens die Position in der wachsenden Öl- und Gasindustrie sowie auf dem Gebiet der dezentralen Energieversorgung, hieß es.
NEUORDNUNG SOLL BARES GELD SPAREN
Der tiefgreifende Umbau des Elektrokonzerns hatte sich in den vergangenen Wochen bereits abgezeichnet. Konzernchef Kaeser will das Unternehmen schlanker und schlagkräftiger und so fit für den Wettbewerb machen. Schon länger hinkt Siemens nämlich bei der Rendite dem US-Rivalen General Electric (General Electric (GE)) hinterher, mit dem sich der Elektrokonzern derzeit auch ein Bietergefecht um den französischen Konkurrenten Alstom liefert.
Die Neuordnung soll derweil bares Geld sparen: Weil etwa Bereiche wie Personalwesen oder Kommunikation dann gestrafft und zentral geführt werden können, sollen die Kosten bis Herbst 2016 um eine Milliarde Euro sinken. Inwieweit der Umbau Stellen kosten wird, teilte Siemens nicht mit. Der Konzern hatte auf dem Weg zu mehr Effizienz und höheren Gewinnen zuletzt schon 15 000 Arbeitsplätze abgebaut.
SÜSS SCHEIDET AUS - DAVIS FOLGT NACH
Vorstandsmitglied Süß scheidet nach Siemens-Angaben mit sofortiger Wirkung aus persönlichen Gründen und einvernehmlich aus dem Vorstand aus. Zu seiner Nachfolgerin sei mit Wirkung zum 1. August die Shell-Managerin Davis ernannt worden. Bis sie das Ressort übernimmt, werde die Sektorleitung kommissarisch von Randy Zwirn übernommen und im Vorstand von dem bisher für Technik und Personal zuständigen Klaus Helmrich vertreten, erklärte das Unternehmen. Auch für die Geschäftsverteilung im Vorstand wurden Änderungen beschlossen.
So sollen Helmrich und der bisher für den Industrie-Sektor zuständige Vorstand Siegfried Russwurm ihre Ressortzuständigkeiten tauschen: Russwurm werde neuer Chief Technology Officer und Arbeitsdirektor des Konzerns und Helmrich übernehme Themen der Prozessindustrie wie beispielsweise Antriebstechnologie und Automatisierung sowie Software-Lösungen in der digitalen Fertigung. Diese Bereiche hat Kaeser als Zukunftstechnologien definiert./csc/DP/he
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