10.06.2014 19:32:47

Iran: Atomgespräche mit USA 'notwendig und positiv'

GENF (dpa-AFX) - Der Iran hat die zweitägigen Atomverhandlungen mit den USA in Genf als "notwendig und positiv" für eine umfassende Einigung im Atomstreit bewertet. Das sagte Irans Vizeaußenminister Abbas Aragchi iranischen Medien am Dienstag nach dem Ende der bilateralen Gesporäche. Die USA waren bei dem Atomtreffen mit Vizeaußenminister William Burns und Staatssekretärin Wendy Sherman vertreten.

Nach dem Übergangsabkommen vom November vergangenen Jahres in Genf wollen der Iran und die fünf UN-Vetomächte sowie Deutschland (5+1) eine umfassende Einigung bis zum 20. Juli verfassen. Davon sind beide Seiten aber noch weit entfernt. Trotz einiger Fortschritte gibt es, besonders mit den USA, immer noch einige Streitpunkte, ohne deren Lösung auch eine endgültige Einigung nicht erzielt werden kann.

Strittig sind vor allem der Schwerwasserreaktor Arak im Zentraliran und die Anzahl der Zentrifugen. Die USA fordern entweder die Schließung der Anlage Arak oder ihren Umbau zu einem Leichtwasserrektor. Damit soll verhindert werden, dass der Iran große Plutoniummengen produziert und eine Atombombe bauen kann. Außerdem sollte das Land nur Hunderte - und nicht wie von Iran gewollt Tausende - von Zentrifugen für die Urananreicherung benützen dürfen. Teheran will Arak weder schließen noch umbauen, zeigt sich aber bereit, die Plutoniumproduktion auf ein Fünftel zu reduzieren.

Die Amerikaner wollen weiterhin Informationen über Irans Raketenprogramm und Gewissheit, dass es keine Bedrohung für seinen Verbündeten Israel - Irans Erzfeind - ist. Teheran hat diese Forderung stets als irrelevant für die Verhandlungen zurückgewiesen. Beobachter jedoch sind der Überzeugung, dass auch dieses Thema in den direkten Gesprächen in Genf diskutiert wurde.

Das bilaterale Treffen mit den Amerikanern sollte dazu beitragen, dass diese Differenzen ausgeräumt und der Entwurf für die Einigung schon bei den nächsten Atomverhandlungen mit der 5+1 Gruppe am Montag in Wien vorbereitet werden kann. Vorher plant Teheran noch weitere drei bilaterale Treffen mit Russland in Rom, mit Frankreich in Genf und mit Deutschland in Teheran./str/fmb/DP/jha

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