Kässbohrer-Betriebsrat will Beschäftigungsgarantie

    ULM/LAUPHEIM (dpa-AFX) - Der Betriebsrat des Fahrzeugbauers Kässbohrer fordert für den bevorstehenden Verkauf des Laupheimer Unternehmens eine Beschäftigungs- und Standortgarantie. Ein möglicher Käufer müsse zudem langfristiges Interesse an dem Fahrzeugbauer haben, sagte der Betriebsratsvorsitzende Roland Jakobson bei einer Pressekonferenz der IG Metall am Freitag in Ulm. Außerdem verlangen die Arbeitnehmervertreter, dass alle Tarifverträge beibehalten werden. Es gebe aber noch keine vertragliche Zusicherung der Geschäftsführung. "Man darf sich nichts vormachen. Unser Einfluss ist begrenzt. Letztendlich entscheidet Herr Merckle oder die Banken."

    Derzeit gebe es bereits konkrete Gespräche mit Interessenten, fügte der Betriebsratsvorsitzende hinzu. Nach seiner Einschätzung wird Kässbohrer mit weltweit rund 480 Beschäftigten noch in diesem Jahr veräußert. Ähnlich hatte sich auch der Aufsichtsratsvorsitzende Ludwig Merckle am Rande einer Hauptversammlung Ende März geäußert. Der Betriebsrat habe der Geschäftsleitung bereits signalisiert, dass die Belegschaft nicht bereit sei, die Kosten für den Verkaufsprozess zu übernehmen. Generell herrsche in der Belegschaft eine "unheimliche Verunsicherung". "Die Angst ist zu spüren", sagte Jakobson.

    Der Fahrzeugbauer Käsbohrer gehört zur finanziell angeschlagenen Merckle-Gruppe. Die Merckle-Gruppe war Ende 2008 auch wegen der Folgen der Finanzkrise in eine finanzielle Schieflage geraten. Firmenmogul Adolf Merckle hatte sich im Januar das Leben genommen./bs/DP/edh