Börsengang verschiebt sich |
25.03.2021 21:58:00
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Kryptobörse Coinbase muss Millionenstrafe zahlen
• Coinbase zeigt sich kooperativ
• Börsengang via Direktplatzierung verschoben
Millionenschwere Strafzahlung für Coinbase
Die Kryptobörse Coinbase ist die größte Handelsplattform für digitale Währungen in den USA. Handelspraktiken, die Coinbase zwischen 2015 und 2018 betrieb, kamen das Unternehmen nun aber teuer zu stehen, wie das Wall Street Journal berichtet. So sollen auf Coinbase Pro, der Premiumvariante der Börse, in diesem Zeitraum zwei Programme betrieben worden sein, die hin und wieder den Tausch von Bitcoin und Litecoin miteinander abwickelten. Diese Transaktionen sollen dann in Daten eingeflossen sein, die Coinbase mit externen Diensten teilte. Damit wurde der Anschein erweckt, dass das Handelsvolumen auf der Plattform deutlich höher gewesen sei, als es tatsächlich der Fall war, warf die US-Behörde Commodity Futures Trading Commission, die die Futures- und Optionsmärkte kontrolliert, der Kryptobörse vor - und verdonnerte das Unternehmen zu einer Zahlung von 6,5 Millionen US-Dollar.
Keine böswilligen Absichten erkennbar
Ans Licht kamen die fälschlichen Darstellungen, weil ein ehemaliger Mitarbeiter der Kryptobörse die Programme 2016 missbraucht haben soll, indem er darüber Kryptowährungen kaufte und wieder verkaufte. Mit den sogenannten "Wash Trades" steigerte er künstlich die Handelsaktivität auf der Plattform, so die Behörde. Dabei wirft die CFTC Coinbase kein böswilliges Handeln vor, sondern ausschließlich Nachlässigkeit, die dazu geführt habe, dass der frühere Mitarbeiter die Schwachstelle ausnutzen konnte. Über den genannten Zeitpunkt hinaus seien außerdem keine ähnlichen Vorkommnisse aufgefallen. Coinbase erklärte daraufhin, dass dadurch kein Kunde benachteiligt worden sei und erklärte aber, die Strafzahlung zu akzeptieren. "Wir haben uns während ihrer Untersuchung proaktiv mit der CFTC beschäftigt, und wir glauben, dass unsere Gespräche konstruktiv waren und zu einem Ergebnis beigetragen haben, das für beide Parteien zufriedenstellend ist," so das Unternehmen gegenüber dem Wall Street Journal.
Behörde warnt vor falschen Signalen
Die Behörde kann - im Gegensatz zu Futures und Swaps - für Kryptowährungen keine Regularien festlegen, geschweige denn Kryptobörsen inspizieren, den Handel von Anlagegütern, die als Waren eingestuft wurden, aber überwachen. Dazu zählen auch der Bitcoin und seine Konsorten. Die republikanische CFTC-Kommissarin Dawn Stump habe sich laut dem Blatt für die Maßnahme gegen die Kryptobörse ausgesprochen, aber betont, dass man nicht beabsichtige, den Handel mit Kryptowährungen in irgendeiner Form zu regulieren. "Ich glaube, dass dieser Fall die Prioritäten der Behörden schlecht widerspiegelt", so Stump. So könne die CFTC zwar Betrug und Manipulationen bei Anlagegütern wie Bitcoin verfolgen, der Fokus der Behörde liege aber auf den Derivatemärkten.
Coinbase-IPO offenbar auf April verschoben
Trotz der Einsicht des Unternehmens kommt die Strafzahlung für Coinbase zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. So bereitet der Trading-Anbieter gerade seinen milliardenschweren Börsengang vor, der laut eines Berichts der Nachrichtenagentur Bloomberg ursprünglich bereits in diesem Monat stattfinden sollte. Nun kam der Anbieter aber in Verzug und hat den Sprung an die Börse auf April verschoben, wie aus dem Bericht hervorgeht. So soll der Handel an der US-Börse NASDAQ im kommenden Monat mittels Direktplatzierung vonstattengehen. Zum Handelsstart sollen 114,9 Millionen Anteile erhältlich sein. Ein Grund für die Verzögerungen wurde nicht angegeben, auch äußerte sich die Börse selbst nicht zu den Gerüchten. Den Weg der Direktplatzierung wählten zuvor bereits Spotify, Slack, Asana, Palantir und Roblox, allerdings an der New York Stock Exchange. Mit dem Coinbase-IPO sei es das erste Mal, dass ein Unternehmen an der Technologiebörse NASDAQ direkt gelistet wird.
Redaktion finanzen.at
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