09.02.2014 11:02:34

Künast: Deutsche im Ausland sollen Mindeststeuer zahlen

    BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts der jüngsten prominenten Steuerbetrugsfälle fordert die Grünen-Politikerin Renate Künast eine Mindeststeuer für Deutsche im Ausland. "Mit diesem Modell würden wir auch diejenigen Deutschen erreichen, die mit ihrem Vermögen in die Schweiz oder nach Monaco gehen und dort ein paar Tage im Jahr verbringen, um von den günstigen Steuern zu profitieren", sagte die Vorsitzende des Rechtsausschusses im Bundestag der "B.Z. am Sonntag".

    Viele dieser Menschen lebten "mit ihren Geschäften, ihren Werbeverträgen und ihrer Prominenz in Wahrheit in Deutschland". Künast: "Sie profitieren von dem, was die Steuerzahler in Deutschland ermöglichen. Deshalb müssen sie auch hier Steuern zahlen." Sie sprach sich außerdem für eine Offenlegungspflicht für Steuersparmodelle aus. Die Anleger sollten den Finanzämtern erklären, "was sie wo haben und welches Steuergestaltungsmodell sie verfolgen".

    In einer Emnid-Umfrage für das Magazin "Focus" fordert die Mehrheit der Deutschen von amtierenden Politikern totale finanzielle Transparenz. 71 Prozent sprachen sich dafür aus, dass Politiker generell ihr Einkommen und ihre Vermögenswerte offenlegen sollten. 28 Prozent der Befragten waren dagegen. Besonders interessiert an finanzieller Transparenz sind die Anhänger von Linkspartei (85 Prozent) und Grünen (76 Prozent), während die FDP-Anhänger lediglich zu 59 Prozent eine totale Offenlegung fordern. SPD-Sympathisanten fordern Transparenz zu 74 Prozent, Unions-Anhänger zu 71 Prozent./sem/ll/DP/zb

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