03.06.2014 18:32:32
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Nach der jüngsten Rekordjagd geht es an der Wall Street am Dienstag leicht nach unten. Zur Begründung wird auf negative Vorgaben aus Europa verwiesen. Zudem dürften sich viele Investoren im Vorfeld der EZB-Sitzung am Donnerstag und dem offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag zurückhalten. Der leicht besser als erwartet ausgefallene Auftragseingang der US-Industrie kann den eher lethargischen Handel kaum ermuntern. Es fehle an positiven Katalysatoren, sagt eine Teilnehmerin. Auf Unternehmensseite steht ein Übernahmekampf in der Lebensmittelbranche im Blick. Pilgrim's Pride hat das Angebot für Hillshire Brands nach Angaben aus informierten Kreisen um über 1 Milliarde Dollar auf 6,7 Milliarden Dollar beziehungsweise 55 Dollar je Aktie aufgestockt. Das ebenfalls an Hillshire interessierte Unternehmen Tyson Foods bietet bislang 50 Dollar je Aktie. Für die Aktien von Hillshire Brands geht es scharf aufwärts, die Aktien der beiden Bieter geben jeweils leicht nach. Der US-Telekommunikationskonzern AT&T hat seine Umsatzprognose erneut leicht erhöht. Den Ausblick auf die Ergebniskennziffern und die zu erwartenden Investitionen bestätigte AT&T. Die Aktie gibt 0,2 Prozent ab. Am Devisenmarkt kommt der Euro von seinem Tageshoch leicht zurück. Devisenhändler können keinen nachrichtlichen Impuls für die zwischenzeitliche Aufwertung des Euro bis auf 1,3648 Dollar ausmachen. Der Goldpreis hat sich nach der Talfahrt der vergangenen Tage stabilisiert. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte WTI zeigt sich knapp unter dem Niveau des Vortages. Damit notiert der Preis weiter auf dem tiefsten Stand seit rund zwei Wochen. Die Notierungen am US-Anleihemarkt bauen die Abgaben vom Vortag weiter aus.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
Es stehen keine wichtigen Termine auf der Agenda.+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
An der Börse scheint die Luft erst einmal raus zu sein. Der DAX, der am Montag trotz eines erneuten Rekordhochs den Sprung über 10.000 Punkte knapp verpasst hatte, gab leicht nach. "Die Anleger dürften sich im Vorfeld des EZB-Zinsentscheids mit größeren Kauforders zurückhalten", sagte Clemens Bundschuh von der Landesbank Baden-Württemberg. Am Donnerstag entscheidet die EZB über Zinssenkungen und zusätzliche geldpolitische Impulse. "Die Wahrscheinlichkeit einer positiven Überraschung durch die Maßnahmen der Notenbank sinkt", stellte der Investmentanaylst fest. Denn eine Zinssenkung sei auf dem gegenwärtigen Kursniveau von den Märkten bereits vorweggenommen. Bankaktien wurden gemieden. Ein Händler sprach von Zurückhaltung angesichts der mit der EZB-Sitzung verbundenen Risiken für die Branche. Für die Gelder, die Geschäftsbanken bei der EZB hinterlegen, dürfte der Zinssatz negativ werden. Banken müssen also künftig die EZB dafür bezahlen, dass sie liquide Mittel bei ihr hinterlegen. Für die Banken wäre dies Neuland. Zudem sei noch unklar, mit welchen Mitteln die EZB die Geldhäuser zu einer vermehrten Kreditvergabe an die lahmende Wirtschaft großer Teile der Eurozone animieren will. Und schließlich seien die Prognosen der Marktakteure für die Maßnahmen der EZB "so uneinheitlich wie selten vor einer EZB-Sitzung". Diese Unsicherheiten hätten auf den Kursen der Banken gelastet. Der Banken-Sektor verlor 0,6 Prozent. Bayer-Aktien gaben um 1,1 Prozent nach. CEO Marijn Dekkers wird den Konzern 2016 verlassen. Diese Nachricht war an der Börse jedoch keine Überraschung, der Kurs reagierte auf die Nachricht nicht mehr.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt '+/- % Di. 7.49 Uhr Mo, 17.12 Uhr EUR/USD 1,3624 0,15% 1,3604 1,3609 EUR/JPY 139,56 0,23% 139,24 139,08 EUR/CHF 1,2213 -0,07% 1,2222 1,2214 USD/JPY 102,43 0,10% 102,33 102,20 GBP/USD 1,6749 0,03% 1,6744 1,6757+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
In Ostasien überwogen positive Vorzeichen, wenngleich aus unterschiedlichen Gründen. In Tokio war es vorrangig die Aussicht auf verstärkte Aktienkäufe des staatlichen Pensionsfonds, die den Leitindex Nikkei-225 erstmals seit Anfang April über 15.000 Punkte trieb. Rückenwind erhielt der Markt daneben von der neuerlichen Abwertung des Yen und leicht positiven Vorgaben der Wall Street. Die chinesischen Börsen mussten nach dem langen Feiertagswochenende dagegen Einkaufsmanagerindizes verarbeiten, die keine einheitliche Tendenz aufwiesen. Während der offizielle Einkaufsmanagerindex der chinesischen Regierung vom Sonntag von einer Stabilisierung der Wirtschaft zeugte, lag der von der HSBC veröffentlichte Einkaufsmanagerindex unter der Expansionsschwelle. Vor allem Aktien des Rohstoffsektors wie Sinopec und Datong Coal Industry, die um 1,8 und 3,2 Prozent zulegten, waren gesucht. In Tokio profitierten Exportwerte davon, dass der Yen zum Dollar nochmals nachgegeben hatte. Kostete der Greenback am Vortag im späten asiatischen Handel noch knapp über 102 Yen, so mussten nun schon rund 102,30 Yen gezahlt werden. Australische Aktien litten unter dem fortdauernden Verfall des Eisenerzpreises, während sich der Markt unbeeindruckt von der Entscheidung der australischen Notenbank zeigte, den Leitzins unverändert zu lassen. In Seoul rückten Samsung Electronics um 1 Prozent vor. Samsung Everland, de facto die Holdinggesellschaft der Samsung Group, die wiederum Muttergesellschaft von Samsung Electronics ist, plant den Gang an die Börse.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Bayer verlängert Vertrag mit Vorstandschef Dekkers nur um 2 Jahre
Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat den Vertrag mit Vorstandschef Marijn Dekkers verlängert. Allerdings bindet das Unternehmen den Manager nach Ablauf der ersten fünfjährigen Amtsperiode nur für 2 weitere Jahre, wie die Bayer AG mitteilte.
Siemens behält Post- und Flughafenlogistik-Geschäft
Erleichterung bei den rund 3.500 Mitarbeitern der Post- und Flughafenlogistik der Siemens AG. Der Verkauf an den US-Finanzinvestor Wilbur Ross ist geplatzt. Siemens wolle das Geschäft "alleine in Ordnung bringen", kündigte Vorstandsvorsitzender Joe Kaeser am Dienstag an.
Siemens-Beteligung Unify streicht die Hälfte aller Jobs
Die ehemalige Telefonanlagen-Tochter des Siemens-Konzerns unternimmt einen neuen Anlauf zur Restrukturierung, der die Hälfte aller Jobs zum Opfer fallen wird.
Volkswagen startet Kapitalerhöhung für Scania-Übernahme
Volkswagen will bei der Kapitalerhöhung zum Kauf des schwedischen Nutzfahrzeugherstellers Scania bis zu 2 Milliarden Euro einsammeln. Dabei werden Vorzugsaktien aus genehmigtem Kapital unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben, teilte Europas größter Autobauer mit. Die neuen Aktien seien ab dem 1. Januar 2014 voll dividendenberechtigt.
Air Berlin zieht Klage gegen Berliner Flughafen zurück
Deutschlands zweitgrößte Fluglinie hat ihre Klage gegen die Betreibergesellschaft des neuen Berliner Großflughafens zurückgezogen und dafür offenbar im Gegenzug ein millionenschweres Paket an Vergünstigungen bei Dienstleistungen und Gebühren erhalten.
Tipp24-Finanzvorstand verlässt Unternehmen
Der Glücksspielkonzern Tipp24 muss sich einen neuen Finanzvorstand suchen. Andreas Keil wird das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen, wie der SDAX-Konzern mitteilte. Der Manager, der erst seit Februar 2013 CFO der Tipp24 SE ist, wird der Gesellschaft voraussichtlich bis zum 30. September zur Verfügung stehen.
AT&T erhöht Umsatzprognose und bestätigt Ergebnisausblick
Der US-Telekommunikationskonzern AT&T hat seine Umsatzprognose einmal mehr leicht erhöht. Er erwartet für das laufende Jahr nun ein Erlöswachstum von 5 Prozent. Seit einer Prognoseanpassung im April war das Unternehmen von 4 Prozent Umsatzwachstum ausgegangen. Den Ausblick auf die Ergebniskennziffern und die zu erwartenden Investitionen bestätigte die AT&T Inc.
Japanischer Whatsapp-Rivale Line prüft IPO für Herbst - Kreise
Der japanische Smartphone-Nachrichtendienst Line, ein Konkurrent von Whatsapp und ein Schwergewicht in der Branche, erwägt für den Herbst offenbar einen Börsengang. Beim Gang aufs Parkett in Tokio könnte das Unternehmen mit mehr als 1 Billion Japanischen Yen oder umgerechnet knapp 7,2 Milliarden Euro bewertet werden, sagte ein Informant.
voestalpine vergrößert Vorstand
Der österreichische Stahlkonzern voestalpine vergrößert seinen Vorstand von fünf auf sechs Mitglieder. Der bisherige Leiter der Konzernforschung, Peter Schwab, rückt ab Oktober in das Führungsgremium auf, wie der Linzer Konzern mitteilte.
=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/ros(END) Dow Jones Newswires
June 03, 2014 12:00 ET (16:00 GMT)
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