06.01.2020 18:06:57
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MÄRKTE EUROPA/Aktien vom Tief erholt - Sicherheit gesucht
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte erwischten einen schwachen Start in die Woche. Vom Tagestief konnten sich die Indizes im Tagesverlauf deutlich erholen, Unterstützung kam am Nachmittag von der Wall Street. Wie bereits am Freitag belastete übergeordnet die Entwicklung im Nahen Osten. US-Präsident Donald Trump hatte mit weiteren militärischen Schlägen gedroht, sollte der Iran Vergeltungsaktionen unternehmen. Der Iran hat seinerseits klargestellt, sich künftig nicht mehr an die Begrenzung der Zahl der Zentrifugen für die Urananreicherung zu halten.
"Wir sollten uns auf gewalttätige Reaktionen vorbereiten", warnte Helima Croft, Chefstrategin für Rohstoffe bei RBC Capital Markets: "Die Bühne ist bereitet für eine Spirale von Gegenschlägen, die die Märkte das ganze Jahr 2020 beschäftigen könnten". Die Analysten der Commerzbank erwarten, dass die Flucht in sichere Häfen anhalten wird.
An den Finanzmärkten fanden in der Folge Umschichtungen in defensive Sektoren statt und insbesondere in sogenannte sichere Häfen. Dazu zählen das Gold und Staatsanleihen. Die Feinunze Gold machte einen kräftigen Sprung nach oben, in Euro gerechnet war das Edelmetall mit rund 1.420 so teuer wie nie zuvor.
Der DAX verlor 0,7 Prozent auf 13.127 Punkte, nachdem er im Tagestief am Vormittag mit 12.948 deutlich tiefer gehandelt hatte. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,6 Prozent auf 3.751 Zähler nach unten. Wegen Feiertagen blieben die Börsen in Finnland sowie in Griechenland geschlossen.
Brent kurzfristig über 70 Dollar
Der Brent-Ölpreis übersprang am frühen Montag das erste Mal seit einem halben Jahr die 70-Dollar-Marke. Mit zuletzt 69,01 Dollar kostet das Fass rund 1 Prozent mehr als am späten Freitag. Der Stoxx-Subindex Öl- und Gas notierte 0,9 Prozent im Plus und stellte damit den Gewinner unter den Branchen-Indizes.
Größte Verlierer bei den Branchen waren neben dem ölpreissensiblen Reise- und Freizeitsektor die konjunkturempfindlichen Bereiche Banken, Auto und Chemie. Für sie ging es um bis zu 1,2 Prozent nach unten. Im DAX verloren Covestro mit zwei negativen Analystenkommentaren 4,8 Prozent und Infineon 1,7 Prozent.
Europas Banken gehen mit alten Problemen ins neue Jahr
Was die europäischen Banken angeht, so deutet für 2020 allerdings nur wenig darauf hin, dass Investoren entzückt sein werden. Es ist nicht zu erwarten, dass die Einnahmen der Geldhäuser in diesem Jahr stark steigen werden - wenn überhaupt. Das Wirtschaftswachstum in Europa dürfte blutleer bleiben, obwohl der Handelsstreit sich leicht entspannt zu haben scheint. Positiv ist zu vermerken, dass die Zinsen in der Region zwar nicht steigen werden, hier aber zumindest die Talsohle erreicht sein könnte. Einige Banken haben begonnen, hohe Bareinlagen von Kunden mit Gebühren zu belegen, sie reduzieren so die Effekte der negativen Leitzinsen. Kostensenkungen dürften weiterhin auf der Agenda stehen, um die Ertragssituation zu verbessern. Der Sub-Index der Banken verlor mit dem Markt 0,7 Prozent.
Flugsektor in der Mangel
Abverkauft wurden die Aktien von Fluggesellschaften. Sie werden vom steigenden Ölpreis sowie der Sorge vor einer geringeren Reiselust zweifach in die Mangel genommen. Lufthansa verloren 1,6, Easyjet 2,1 Prozent und IAG 2,5 Prozent. Für Fraport ging es um 1 Prozent nach unten. Hier drückt auch eine überraschend schwach ausgefallene Passagierprognose des Flughafenverbands ADV vom Freitag.
Comdirect schlossen 0,5 Prozent im Plus, das jüngste Gastspiel der Aktie im SDAX ist am 8. Januar schon wieder beendet. Wegen der Übernahme durch die Mutter Commerzbank verliert die Comdirect im Zuge einer außerplanmäßigen Anpassung ihren Platz, den sie erst am 23. Dezember wieder erlangt hatte. Nachfolger wird Vossloh, die mit einem Plus von 0,7 Prozent aus dem Handel gingen.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.752,52 -20,85 -0,6% +0,2%
Stoxx-50 3.418,62 -10,33 -0,3% +0,5%
Stoxx-600 416,63 -1,70 -0,4% +0,2%
XETRA-DAX 13.126,99 -92,15 -0,7% -0,9%
FTSE-100 London 7.565,41 -56,99 -0,7% +1,1%
CAC-40 Paris 6.013,59 -30,57 -0,5% +0,6%
AEX Amsterdam 607,24 -3,82 -0,6% +0,4%
ATHEX-20 Athen 0,00 0,00 0,0% +0,0%
BEL-20 Bruessel 3.971,78 -22,83 -0,6% +0,4%
BUX Budapest 44.658,76 -1482,46 -3,2% -3,1%
OMXH-25 Helsinki 0,00 0,00 0,0% +1,0%
ISE NAT. 30 Istanbul 135.514,12 -2511,15 -1,8% -2,4%
OMXC-20 Kopenhagen 1.119,71 -1,95 -0,2% -1,4%
PSI 20 Lissabon 5.242,13 -6,23 -0,1% +0,4%
IBEX-35 Madrid 9.600,90 -45,70 -0,5% +0,5%
FTSE-MIB Mailand 23.581,29 -121,06 -0,5% +0,8%
RTS Moskau 1.568,35 +4,17 +0,3% +1,3%
OBX Oslo 853,29 -0,18 -0,0% +1,2%
PX Prag 1.118,43 -3,01 -0,3% +0,3%
OMXS-30 Stockholm 0,00 0,00 0,0% +0,8%
WIG-20 Warschau 0,00 0,00 0,0% +1,1%
ATX Wien 3.202,74 -14,33 -0,4% +1,0%
SMI Zuerich 10.665,41 -34,41 -0,3% +0,5%
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:23 Fr, 17:20 % YTD
EUR/USD 1,1199 +0,34% 1,1164 1,1170 -0,2%
EUR/JPY 121,04 +0,59% 120,65 120,59 -0,7%
EUR/CHF 1,0856 +0,16% 1,0840 1,0846 0%
EUR/GBP 0,8521 -0,15% 0,8533 0,8538 +0,7%
USD/JPY 108,08 +0,25% 108,07 107,95 -0,6%
GBP/USD 1,3143 +0,54% 1,3082 1,3084 -0,8%
USD/CNH (Offshore) 6,9722 +0,05% 6,9751 6,9643 +0,1%
Bitcoin
BTC/USD 7.498,76 +2,10% 7.510,26 7.315,51 +4,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 63,83 63,05 +1,2% 0,78 +4,5%
Brent/ICE 69,57 68,60 +1,4% 0,97 +5,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.574,66 1.552,39 +1,4% +22,27 +3,8%
Silber (Spot) 18,37 18,06 +1,7% +0,31 +2,9%
Platin (Spot) 985,15 984,60 +0,1% +0,55 +2,1%
Kupfer-Future 2,78 2,79 -0,4% -0,01 -0,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/err
(END) Dow Jones Newswires
January 06, 2020 12:06 ET (17:06 GMT)
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