+++ Das Finanz-Event für Privatanleger & Trader: 35 Expertenvorträge beim Börsentag Wien am 8. März 2025 - jetzt kostenfrei anmelden! +++ -w-
13.12.2022 12:44:40

MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen nach ZEW die Gewinne aus

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen am Dienstagmittag die Gewinne kräftig aus. Wie erhofft deutlich erholt zeigt sich der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen in Deutschland. Im Dezember wies er zwar noch ein kräftiges Minus von 23,3 aus, dies war jedoch eine deutliche Verbesserung zum Vormonat bei minus 36,7. "Die These von den übertriebenen Rezessionsängsten wird damit erneut bestätigt", sagt ein Händler. Auch Thomas Gitzel, Chefökonom der VP-Bank, betont: "Je näher das Jahr 2023 rückt, desto besser werden die wirtschaftlichen Aussichten. Die Konjunktursorgen dürften deshalb über die Weihnachtsfeiertage hinweg durchaus in Vergessenheit geraten."

Warten auf US-Verbraucherpreise

Der DAX legt um 0,8 Prozent auf 14.420 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 1 Prozent auf 3.959 Punkte. Den entscheidenden Impuls werden die US-Verbraucherpreise (CPI) am Nachmittag liefern. Nachdem bereits die US-Erzeugerpreise den fünften Rückgang in Folge aufgewiesen hatten, wird von ihnen dasselbe erwartet. Für die Börsen wäre dies eine Indikation, dass die Inflation ihren Zenit überschritten hat - und die US-Notenbank am Mittwoch entsprechend weniger aggressiv vorgehen dürfte.

Erwartet wird ein Anstieg des CPI um 7,3 Prozent zum Vorjahr. Bei der noch wichtigeren Kernrate ohne die Preise für Energie und Nahrung wird mit 6,1 Prozent Plus gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Sollten diese Werte allerdings überboten werden, könnte ein Abverkauf an den Börsen die Folge sein, heißt es im Handel.

Die Inflation in Deutschland hat sich derweil erstmals seit Juli abgeschwächt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, sank beim harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) die Jahresrate auf 11,3 (Vormonat: 11,6) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 29. November.

Technologiewerte stellen am Dienstag mit 1,6 Prozent Plus einen der Hauptgewinner in Europa. Im DAX legen Infineon sogar um 2,7 Prozent zu. "Hier wird schon mit Sicht aufs nächste Jahr gekauft", sagt ein Händler. Die Vorlagen wie von Oracle zeigten, dass es fundamental sogar noch besser als erhofft laufe. Gleichzeitig hätten die Multiples einen Boden erreicht, da ein Zinshöhepunkt in Sicht sei. Das Risiko fallender Bewertungen müsse ein Investor daher bei der Branche nicht mehr in Kauf nehmen. Bei Oracle sei vor allem das deutlich stärkere Wachstum im Cloud-Bereich eine Überraschung. Im Quartal schoss die Nachfrage nach Cloud-Produkten nach oben. SAP (+0,3%) reagieren indes nicht.

Unternehmensseitig ist die Nachrichtenlage erneut dünn. Für die Fraport-Aktie geht es nach den Verkehrszahlen für November um 2,6 Prozent nach oben. Die Nach-Corona-Erholung zeigt weiter einen kräftigen Anstieg der Passagierzahlen. Zudem falle auch die Belebung bei Geschäftsreisen auf. Negativ sei allerdings das fallende Frachtaufkommen, das 14,5 Prozent unter Vorjahr lag. "Das ist mehr als Konjunkturindikator zu interpretieren und spiegelt die rezessiven Tendenzen der Wirtschaft wider", sagt ein Händler. Für die Aktien von Wacker Chemie geht es um 7,3 Prozent nach oben, nachdem die Analysten der UBS den Wert auf "Kaufen" hochgestuft haben.

Stark Corp verweigert das Closing des Verkaufs

Für Kopfschütteln sorgt im Handel die Situation bei Leoni. Die bisher als Käufer der Kabelgruppe gehandelte Stark Corporation verweigert nach Leoni-Angaben das Closing des Verkaufs. "Anscheinend wollen sie die finanzielle Situation von Leoni ausnutzen und sie kurz vor Schluss noch mal an die Wand drücken", sagt ein Händler. Denn wie Leoni mitteilt, wolle Stark "sehr weitreichende Änderungen" des Kaufvertrages erreichen, der bereits im Mai dieses Jahres abgeschlossen worden war. Stark wolle nun das Closing nicht vollziehen, was nach Leonis Ansicht Vertragsbruch ist. Dies lasse nun Leonis mittelfristige, finanzielle Zukunft wieder offener aussehen, so der Händler. Mit minus 1 Prozent halten sich die Abgaben bei Leoni indes im Rahmen.

===

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.959,48 +1,0% 37,66 -7,9%

Stoxx-50 3.785,12 +0,7% 24,59 -0,9%

DAX 14.420,46 +0,8% 113,83 -9,2%

MDAX 25.690,33 +0,8% 203,28 -26,9%

TecDAX 3.063,84 +0,4% 10,92 -21,8%

SDAX 12.199,46 +0,1% 6,61 -25,7%

FTSE 7.479,12 +0,4% 33,15 +0,8%

CAC 6.698,53 +0,7% 47,98 -6,4%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 1,94 +0,01 +2,12

US-Zehnjahresrendite 3,59 -0,02 +2,08

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:14 Mo, 17:31h % YTD

EUR/USD 1,0543 +0,1% 1,0558 1,0530 -7,3%

EUR/JPY 145,00 +0,0% 145,34 144,76 +10,8%

EUR/CHF 0,9879 +0,1% 0,9871 1,0680 -4,8%

EUR/GBP 0,8574 -0,2% 0,8589 0,8585 +2,0%

USD/JPY 137,55 +0,1% 137,65 137,52 +19,5%

GBP/USD 1,2295 +0,2% 1,2293 1,2261 -9,1%

USD/CNH (Offshore) 6,9858 -0,0% 6,9835 6,9929 +9,9%

Bitcoin

BTC/USD 17.449,19 +1,7% 17.214,65 17.005,42 -62,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 73,58 73,17 +0,6% +0,41 +6,2%

Brent/ICE 78,85 77,99 +1,1% +0,86 +8,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 140,01 136,59 +2,5% +3,41 +106,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.787,38 1.781,23 +0,3% +6,15 -2,3%

Silber (Spot) 23,43 23,50 -0,3% -0,08 +0,5%

Platin (Spot) 1.013,70 1.001,00 +1,3% +12,70 +4,5%

Kupfer-Future 3,81 3,80 +0,2% +0,01 -13,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

===

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

December 13, 2022 06:45 ET (11:45 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Infineon Technologies AG (Spons. ADRS)mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Fraport AG 56,35 0,36% Fraport AG
Infineon AG 36,25 -0,68% Infineon AG
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) 36,00 -1,10% Infineon Technologies AG (Spons. ADRS)
SAP SE 270,90 -0,46% SAP SE
SAP SE (spons. ADRs) 268,00 -1,47% SAP SE (spons. ADRs)
WACKER CHEMIE AG 71,72 -0,11% WACKER CHEMIE AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 22 794,11 1,71%