29.08.2022 15:54:40
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MÄRKTE EUROPA/Börsen reduzieren Verluste - Porsche gesucht
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen verringern bis Montagnachmittag die Verluste. Um mehr als eine technische Gegenbewegung handelt es sich aber nicht. Zinserhöhungssorgen gepaart mit Rezessionsängsten seien keine gute Kombination für Aktien, heißt es im Handel. Nach der falkenhaften Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole müsse sich der Markt neu positionieren. Der DAX verliert 0,7 Prozent auf 12.878 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1 Prozent auf 3.568 nach unten.
Der Markt sei extrem leichtfertig in die Powell-Rede gegangen. "In nur 8 Minuten Rede hat Powell gezeigt, dass die eine Woche Seitwärtsbewegung davor falsch war", kommentiert ein Händler. Der Markt habe die Inflationswarnungen einzelner US-Notenbankmitglieder immer wieder auf die leichte Schulter genommen und nach einem erwarteten Spitzensatz von 3,75 Prozent in den USA im Frühjahr schon ab dem Herbst 2023 mit Zinssenkungen gerechnet. "Das war völlig unangemessen", so der Händler.
Auch die EZB schlägt falkenhafte Töne an
Zwar konzentriert sich der Markt eindeutig auf die US-Geldpolitik, doch nun mehren sich auch die falkenhaften Verlautbarungen aus dem Kreise der Europäischen Zentralbank. Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau hat sich für eine deutliche Leitzinsanhebung im September ausgesprochen. Beim geldpolitischen Symposium in Jackson Hole sagte er, die EZB müsse ihre Zinsen auf ein neutrales Niveau anheben, was bis Jahresende geschafft sein könne, wenn die EZB ihre Zinsen im September "signifikant" erhöhe.
Und EZB-Direktorin Isabel Schnabel plädierte für ein entschlossenes Vorgehen gegen die sehr hohe Inflation. Die Glaubwürdigkeit der Zentralbanken sei gefährdet. Zwar warnte EZB-Direktor Fabio Panetta vor zu starken Zinsschritten, allerdings wollen einige "Falken" laut einem Bericht über einen Zinsschritt von 75 Basispunkten im September diskutieren. Parallel zu den Debatten über steigende Zinsen warnen indes immer mehr Volkswirte vor einer Rezession in Europa.
Fast alle Sektoren notieren im Minus. Technologie-Aktien sind erwartungsgemäß die Hauptverlierer mit minus 1,6 Prozent. Diese gelten als besonders zinssensibel.
Versorgeraktien gehören zu den Hauptverlierern mit minus 1,6 Prozent in Europa. "Das hat nicht nur mit der neuerlichen Diskussion über die Gasumlage zu tun, sondern mit einer zunehmend als chaotisch und unplanbar empfundenen Energiepolitik", sagt ein Händler. Fortum notieren dagegen 3,3 Prozent im Plus, während Uniper 0,9 Prozent höher notieren. Uniper hat die KfW-Fazilität von 9 Milliarden Euro vollständig abgerufen. Da weiter erheblicher Liquiditätsbedarf besteht, wurde eine Erhöhung der Kreditfazilität um weitere 4 Milliarden Euro beantragt.
Rheinmetall schwach zu Wochenbeginn
Porsche SE sind auch zu Wochenbeginn gesucht und gewinnen 4,3 Prozent. Jüngste Berichte über eine gute Nachfrage von Investorenseite für den Porsche-Börsengang dürften weiter stützen. Aufgrund des bisherigen Interesses könne die Marktkapitalisierung der Stuttgarter Sportwagenschmiede im Bereich 60 bis 85 Milliarden Euro liegen. Für VW geht es 1,5 Prozent nach oben. Europaweit geht es für Autoaktien um 0,8 Prozent nach oben - der Sektor ist damit bislang Tagesgewinner.
Rheinmetall verlieren 2,4 Prozent. Belastend wirkten dabei beide Segmente des Unternehmens: Die Automobilsparte leide unter den allgemeinen Konjunktursorgen, die Rüstungssparte unter der Vergabe des Panzer- und Haubitzenauftrages von Polen nach Südkorea. "Damit fallen nicht nur die konkreten Bestellungen weg, sondern auch Wartung und Nachrüstung", sagt ein Händler.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.571,42 -0,9% -32,26 -16,9%
Stoxx-50 3.581,14 -0,8% -29,68 -6,2%
DAX 12.890,80 -0,6% -80,67 -18,9%
MDAX 25.583,01 +0,2% 59,32 -27,2%
TecDAX 2.946,11 -1,1% -33,66 -24,9%
SDAX 11.963,59 -0,1% -14,63 -27,1%
FTSE 0,00 0% 0,00 +0,6%
CAC 6.214,69 -0,9% -59,57 -13,1%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 1,49 +0,10 +1,67
US-Zehnjahresrendite 3,10 +0,06 +1,59
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:25 Uhr Fr, 17:31h % YTD
EUR/USD 1,0013 +0,6% 0,9933 1,0003 -11,9%
EUR/JPY 138,63 +1,2% 137,84 137,24 +5,9%
EUR/CHF 0,9686 +0,7% 0,9635 1,0377 -6,6%
EUR/GBP 0,8542 +0,6% 0,8515 0,8492 +1,7%
USD/JPY 138,43 +0,6% 138,80 137,21 +20,3%
GBP/USD 1,1723 -0,1% 1,1665 1,1779 -13,4%
USD/CNH (Offshore) 6,9141 +0,3% 6,9273 6,8810 +8,8%
Bitcoin
BTC/USD 20.078,61 +0,5% 19.836,74 20.829,06 -56,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 95,40 93,06 +2,5% +2,34 +34,4%
Brent/ICE 102,76 100,99 +1,8% +1,77 +38,0%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 284,00 339,20 -16,3% -55,20 +405,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.740,94 1.737,80 +0,2% +3,14 -4,8%
Silber (Spot) 18,80 18,91 -0,6% -0,11 -19,4%
Platin (Spot) 871,58 867,25 +0,5% +4,33 -10,2%
Kupfer-Future 3,61 3,70 -2,2% -0,08 -18,4%
YTD zu Vortagsschluss
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/raz
(END) Dow Jones Newswires
August 29, 2022 09:54 ET (13:54 GMT)
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