01.02.2016 18:42:49

MÄRKTE EUROPA/Börsen starten schwach in den Februar

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem desaströsen Januar mißglückte den Börsen in Europa auch der Start in den Februar. Der Dax verlor am Montag 0,4 Prozent auf 9.758 Punkte, der Euro-Stoxx-50 reduzierte sich um 0,8 Prozent auf 3.021 Punkte. Erneut belastete die Stimmung, dass sich das Wirtschaftswachstum in China weiter abschwächt. Der offizielle Einkaufsmanagerindex der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt fiel im Januar bereits zum sechsten Mal in Folge und rutschte auf ein Dreijahrestief.

   Daneben standen am Vormittag zahlreiche Wirtschaftsindikatoren aus Europa im Blick. Bei den Einkaufsmanagerindizes aus Europa verfehlte der Index aus Italien die Erwartungen, der aus Frankreich traf selbige und der deutsche fiel etwas besser als vorhergesagt aus. Der Index für die Eurozone erreichte in der zweiten Veröffentlichung das prognostizierte Niveau.

   Die US-Industrie hat sich im Januar nicht aus ihrer schwierigen Lage befreien können. Der starke Dollar, die flaue Weltkonjunktur und die fallenden Ölpreise drücken weiter auf die Stimmung und die Aktivität. Der nationale Index der Einkaufsmanager im verarbeitenden Gewerbe stieg geringfügig auf 48,2 Punkte, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte. Ökonomen hatten einen Stand von 48,0 vorhergesagt. Der Vormonat wurde dagegen leicht nach unten revidiert.

   Mit den schwachen Wirtschaftsdaten aus China stand der Ölpreis erneut unter Druck. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI verlor nach der Erholungsrally in der Vorwoche 5,2 Prozent auf 31,85 Dollar und belastete damit die Stimmung an den Börsen. Der Sub-Index der europäischen Öl- und Gasunternehmen tendierte als einer der schwächsten Sektoren 1,4 Prozent im Minus.

   Teils kräftige Kursausschläge gab es bei den europäischen Technologie-Aktien. So brachen Nokia-Aktien um 11,3 Prozent ein. Das als Netzwerkausrüster neu positionierte Unternehmen Nokia erhält von Samsung zwar Patentzahlungen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro in den kommenden Jahren, dies liegt jedoch deutlich unter der Markterwartung.

Gute Ryanair-Zahlen schüren Hoffnung auf mehr Das dritte Quartal lief für die Ryanair trotz der wiederholten Terroranschläge in Paris gut. Der Nettogewinn lag bei 102,7 Millionen Euro, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Der irische Billigflieger will den Aktionärswert erhöhen und kündigte mit den Zahlen zudem ein neues Aktienrückkaufprogramm an. Der Kurs legte um 5,5 Prozent zu. Von "starken Gewinnen" und "spektakulärem Cash" bei den Iren sprach Stephen Furlong von Davy Research. Auch Easyjet, IAG, Air France-KLM und Lufthansa legten teils kräftig zu.

Börse honoriert Kursänderung bei Vallourec Die Aktien des französischen Stahlrohrherstellers Vallourec legten nach dem Kurseinbruch am Freitag um 7,7 Prozent zu. Positiv wurde gewertet, dass Vallourec angesichts der Krise durch die geringe Nachfrage nach Rohren für Ölpipelines zu drastischen Maßnahmen greift. Die Produktion soll bis 2017 um 50 Prozent zusammengestrichen werden.

   Gleichzeitig führt Vallourec eine Kapitalerhöhung durch, die die japanische Nippon Steel & Sumitomo Metal Corp mit ins Boot holt. Die Börse freut sich vor allem auf den neuen starken Ankeraktionär. Andere Stahlaktien zeigten sich davon unberührt. Unter anderem fielen thyssenkrupp im DAX um 0,2 Prozent oder 0,03 Euro. Allerdings wurden hier 0,15 Euro Dividende ausgeschüttet. Salzgitter im MDAX gaben um 4,1 Prozent nach.

Luxottica schwach - Umsatz und Co-CEO-Abgang enttäuschen Kräftig nach unten ging es für die Aktie des italienischen Brillenherstellers Luxottica, sie brach um 5,7 Prozent ein. Als belastend wurden die bereits am Freitag veröffentlichten enttäuschenden Umsatzzahlen eingestuft. Im 4. Quartal stieg der Umsatz zwar gegenüber dem Vorjahresquartal um 8 Prozent an, blieb aber deutlich hinter dem 2015er Jahresplus von 15,5 Prozent zurück. Ebenfalls bereits zum Wochenausklang gab das Unternehmen bekannt, dass Adil Khan das Amt des Co-CEO nach nur gut einem Jahr wieder aufgibt, was ebenfalls belastete.

Prämie für Elektroautos noch Zukunftsmusik Bereits im Vorfeld des Treffens von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit VW-Chef Matthias Müller, Daimler-CEO Dieter Zetsche und dem BMW-Vorstandsvorsitzenden Harald Krüger zeichnet sich ab, dass ein Kaufanreiz für Elektroautos zunächst Zukunftsmusik bleiben dürfte. Das Treffen wird nach den Worten von Regierungssprecher Steffen Seibert keinen Durchbruch bei der Förderung von Elektroautos bringen. Für BMW ging es an der Börse um 1,6 Prozent nach unten, VW verloren 0,9 Prozent und Daimler 0,7 Prozent. Der Sektor schloss 0,5 Prozent im Minus.

L'Oréal vor Aufnahme in den Stoxx-50 Im europäischen Stoxx-50 zeichnet sich für LBBW-Indexstratege Uwe Streich eine Änderung in der Zusammensetzung ab. Nachdem die Aktionäre von Royal Dutch Shell und BG einer Fusion beider Unternehmen zugestimmt haben, soll diese am 15. Februar - also noch vor dem nächsten Indexentscheid - umgesetzt werden. Damit werde der Platz von BG im Stoxx-50 frei. Nachfolger müsste laut Stoxx-Regelwerk das bestplatzierte Nicht-Mitglied auf der Januar-Auswahlliste sein, der französische L'Oréal-Konzern. Für die Aktie lieferte dies noch keinen Impuls, sie schloss mit 157,45 Euro kaum verändert. ===

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.021,01 -24,08 -0,8% -7,5% Stoxx-50 2.893,97 -8,44 -0,3% -6,7% Stoxx-600 341,61 -0,66 -0,2% -6,6% XETRA-DAX 9.757,88 -40,23 -0,4% -9,2% FTSE-100 London 6.060,10 -23,69 -0,4% -2,9% CAC-40 Paris 4.392,33 -24,69 -0,6% -5,3% AEX Amsterdam 429,68 -1,60 -0,4% -2,7% ATHEX-20 Athen 154,99 +1,59 +1,0% -15,5% BEL-20 Bruessel 3.488,53 +2,31 +0,1% -5,7% BUX Budapest 24.126,70 +129,39 +0,5% +0,9% OMXH-25 Helsinki 3.202,52 -18,81 -0,6% -4,7% ISE NAT. 30 Istanbul 89.945,52 -95,83 -0,1% +0,6% OMXC-20 Kopenhagen 974,11 +1,44 +0,1% -4,0% PSI 20 Lissabon 5.065,67 +16,62 +0,3% -4,4% IBEX-35 Madrid 8.788,50 -27,30 -0,3% -7,9% FTSE-MIB Mailand 18.481,67 -175,62 -0,9% -13,7% RTS Moskau 730,39 -14,91 -2,0% -3,5% OBX Oslo 494,68 -5,70 -1,1% -8,2% PX-GLOB Prag 1.191,59 -10,00 -0,8% -4,0% OMXS-30 Stockholm 1.342,43 -13,89 -1,0% -7,2% WIG-20 Warschau 1.777,54 -2,71 -0,2% -4,4% ATX Wien 2.140,96 -21,46 -1,0% -10,7% SMI Zuerich 8.310,99 -8,82 -0,1% -5,8%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.10 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,0887 0,31% 1,0853 1,0820 EUR/JPY 131,80 0,15% 131,60 131,06 EUR/CHF 1,1108 0,17% 1,1089 1,1073 GBP/EUR 1,3196 0,44% 1,3139 1,3094 USD/JPY 121,09 -0,15% 121,26 121,15 GBP/USD 1,4367 0,75% 1,4259 1,4175

ROHÖL zuletzt Vortag Settlmt +/- % +/- USD WTI/Nymex 31,89 33,62 -5,15 -1,73 Brent/ICE 34,64 35,99 -3,75 -1,35

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.126,12 1.118,10 +0,7% +8,02 Silber (Spot) 14,31 14,26 +0,4% +0,05 Platin (Spot) 871,43 869,50 +0,2% +1,93 Kupfer-Future 2,06 2,07 -0,5% -0,01 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/thl/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   February 01, 2016 12:12 ET (17:12 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 12 PM EST 02-01-16

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