04.06.2015 10:20:47

MÄRKTE EUROPA/Börsen starten schwächer - DAX verliert 1%

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Mit deutlichen Abgaben sind Europas Börsen am Donnerstag in den Handel gestartet. Für den Dax geht es 1,0 Prozent nach unten auf 11.278 Punkte, der Euro-Stoxx-50 verliert 1,4 Prozent auf 3.535 Punkte. Im Fokus stehen weiter der Rentenmarkt und BASF mit Spekulationen um ein mögliches Gegengebot für Syngenta. Der Telekom-Sektor notiert als einzige Branche leicht im Plus dank Fusionsfantasien bei der US-Tochter der Deutschen Telekom. "Der Markt ist weiterhin extrem nervös", sagt ein Marktteilnehmer. Die Nervosität komme von der hohen Volatilität am Renten- und am Devisenmarkt. "Die Anleger neigen zu Risk-Off", ergänzt der Händler.

   Zum Thema Griechenland gibt es keine neuen Nachrichten. Das Gespräch zwischen Eurogruppen-Chef Dijsselbloem, dem griechischen Regierungschef Tsipras und EU-Kommissionspräsident Juncker hat in der Nacht keinen Durchbruch gebracht. Immerhin will Griechenland die IWF-Tranche über 300 Millionen Euro am Freitag zurückzahlen.

   Am deutschen Rentenmarkt ist weiter kein Ende der Ausverkaufsstimmung in Sicht. Aktuell stabilisieren sich die Kurse hier zwar, im frühen Handel war es aber zu einem erneuten Schwächeanfall gekommen. Und dass, obwohl der Ausverkauf bis Mittwoch der größte binnen zwei Tagen seit Oktober 1998 war.

   Die Analysten der Commerzbank sehen nun die Gefahr eines "perfekten Sturms" aufgrund der schneller als erwartet steigenden Inflation. Dies zeige Parallelen zum globalen Ausverkauf der Bond-Märkte im Jahr 2003. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen könnte nun schnell wieder auf 1 Prozent steigen.

   Am Donnerstag werden in Frankreich bis zu 9 Milliarden Euro neue Schuldtitel verkauft, was die Bundesanleihen zudem belasten könnte. Ansonsten wartet der Markt auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Der Euro tendiert auf dem erhöhten Niveau über der Marke von 1,12 Dollar seitwärts. Der Blick bei den Devisen ist allerdings auf das britische Pfund gerichtet. Hier gibt die Bank of England am Mittag ihre Zinsentscheidung bekannt.

   In Deutschland sprechen Händler wegen der geöffneten Börsen an "Fronleichnam" von einer erhöhten Volatilität der Kurse, wie die aktuelle Abwärtsbewegung zeigt. Die ausdünnenden Umsätze führen dazu, dass die Kursausschläge auch bei weniger wichtigen Nachrichten zu hoch ausfallen werden. Mit dem Feiertag in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen fallen die für deutsche Aktien relevanten Bundesländer aus. In Österreich ist die Börse ganz geschlossen. Der Freitag dürfte zudem von vielen Marktteilnehmern als Brückentag genutzt werden.

   Spekulationen um ein Gegengebot von BASF für Syngenta lassen die Aktie um 1,7 Prozent fallen. Für Syngenta in der Schweiz geht es umgekehrt um 1,52 Prozent nach oben. BASF denke über ein Gegengebot nach, so Reuters mit Verweis auf Kreise. Dies "erhöht die Wahrscheinlichkeit für einen Bieterkrieg", kommentieren die Analysten von Vontobel dazu und erhöhen Syngenta sogleich auf "Kaufen". Eine BASF-Sprecherin sagte auf Anfrage von Dow Jones, dass der Konzern Marktgerüchte nicht kommentiere.

   Monsanto bietet 45 Milliarden Dollar für den schweizerischen Agrochemie-Konzern. Für BASF wäre dies kein kleiner Fisch: Schließlich beträgt die Marktkapitalisierung nur rund 77 Milliarden Euro.

   Größter Kursgewinner im DAX sind Deutsche Telekom mit einem Plus von 1,9 Prozent. Hier stützen angebliche Fusionsverhandlungen zwischen T-Mobile US und dem US-Satelliten-TV-Anbieter Dish Network. Sollten sich beide Unternehmen handelseinig werden, würde der US-Telekom-Branche eine Mega-Fusion ins Haus stehen: T-Mobile bringt es gegenwärtig auf eine Marktkapitalisierung von rund 31 Milliarden US-Dollar, Dish auf 33 Milliarden Dollar.

   Überraschende Index-Änderungen der Deutschen Börse sorgen daneben für Bewegung: So fallen BB Biotech wegen der TecDAX-Entnahme um 1 Prozent. Zalando werden in den MDAX aufgenommen und steigen um 2,4 Prozent. Reifenhändler Delticom fallen aus dem SDAX und verlieren 2,8 Prozent.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 17.12 Uhr EUR/USD 1,1237 -0,3% 1,1268 1,1269 EUR/JPY 139,64 -0,3% 140,03 139,96 EUR/CHF 1,0522 -0,0% 1,0525 1,0538 USD/JPY 124,28 +0,0% 124,28 124,17 GBP/USD 1,5319 -0,1% 1,5333 1,5330 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   June 04, 2015 03:49 ET (07:49 GMT)

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