22.04.2016 17:03:54

MÄRKTE EUROPA/Börsen weiter im Minus - VW erholt nach Zahlenausweis

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen notieren am Freitagnachmittag weiter leicht im Minus. EZB-Präsident Mario Draghi hatte auf der Sitzung am Vortag keine neue geldpolitische Lockerungsfantasie entfachen können. Zudem belasten die marktbreiten Abgaben im Automobilsektor. Hier belasten mäßige Geschäftszahlen von Daimler sowie Durchsuchungen bei Peugeot. Die Geschäftszahlen von VW für 2015 liegen derweil im Rahmen der Erwartungen.

   Der Dax verliert 0,5 Prozent auf 10.380 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 3.143 nach unten. Die sehr gute Kursentwicklung der vergangenen zwei Wochen und die Nähe zum Jahreshoch im DAX lade zu Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende ein, heißt es im Handel. Das deutsche Börsenbarometer hat in diesem Zeitraum um rund 9 Prozent zugelegt, damit ist die Börse etwas heiß gelaufen.

   An der Terminbörse Eurex zeigte sich bereits am Vortag, dass Investoren verstärkt zu Kursabsicherungen über Optionen greifen. Für Vorsicht sorgt auch die Fed-Sitzung in der kommenden Woche. Hier rechnen einige Teilnehmer damit, dass sich Fed-Präsidentin Janet Yellen die Tür für eine Zinsanhebung im Juni offen hält.

VW-Zahlen im Rahmen der Erwartungen Nachrichtlich wird der Freitag von den Automobilherstellern dominiert; die überwiegend schlechten Nachrichten drücken den Sektor um 1,8 Prozent ins Minus. Die VW-Aktie reagiert nach zwischenzeitlichen Abschlägen positiv auf die Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr und holt die Verluste komplett auf. Ein Analyst bezeichnet die Geschäftszahlen als im Rahmen der Erwartungen liegend. Bereinigt um die Kosten für die Dieselaffäre liege das operative Ergebnis in etwa auf Vorjahresniveau, womit der Konzern gut leben könne.

   Die Rückstellungen von 16,2 Milliarden Euro entsprächen in etwa den Prognosen. Allerdings geht der Analyst nicht davon aus, dass in den Rückstellungen bereits mögliche strafrechtliche Zahlungen enthalten sind. Unklar seien zudem noch Kosten, die auf den Konzern aus Europa und Asien zukämen. Der Ausblick von VW auf das laufende Jahr ist zurückhaltend ausgefallen. VW rechnet damit, dass der Umsatz 2016 um bis zu 5 Prozent unter dem Vorjahr liegen werde.

   Am Donnerstag wurde bekannt, dass sich VW und mehrere mit der Untersuchung betraute US-Behörden über Teile eines Rückrufplans geeinigt haben. Volkswagen bietet den Besitzern der rund 500.000 in den USA betroffenen Autos mit Zwei-Liter-Dieselmotoren den Rückkauf oder einen Umbau ihrer Fahrzeuge an. Darüber hinaus sollen die Autobesitzer nach den Angaben eines Richters eine "substanzielle" Entschädigung erhalten.

Daimler mit enttäuschendem Start ins neue Jahr Bei Daimler enttäuscht dagegen ein schwacher Start ins neue Jahr, die Aktien fallen um 6 Prozent. Zwar wurde unter anderem wegen des Modellwechsels bei der E-Klasse auch von Daimler mit einer eher verhalteneren Entwicklung gerechnet, doch die Ergebnisse fielen nun noch mauer aus als von Analysten erwartet.

   Zudem wird auch auf die Abgasskandale geblickt: Das US-Justizministerium fordert nun auch Daimler auf, den Zulassungsprozess für US-Abgasemissionen zu überprüfen. In Tokio brachen die Aktien von Mitsubishi Motors weiter ein, nachdem der Hersteller Manipulationen beim Verbrauch eingestanden hatte. Die Aktien haben sich binnen einer Woche fast halbiert. In Frankreich kam es zudem zu Durchsuchungen bei PSA Peugeot Citroen wegen Unregelmäßigkeiten bei Abgastests. Peugeot fallen um 1 Prozent. Auch BMW rutschen 1,1 Prozent ins Minus.

   Renault stemmen sich mit einem Plus von 0,1 Prozent gegen die Branchenverluste. Mit der Erhöhung der Absatzprognose für den europäischen Absatzmarkt in diesem Jahr von 2 auf 5 Prozent Wachstum zeigten sich die Franzosen deutlich optimistischer. Volvo überrascht sogar mit besseren Quartalszahlen, Anleger honorieren dies mit 4,8 Prozent Aufschlag für die Aktie.

Kering nach Zahlen unter Druck Abschläge auch im Luxusgütersektor: Hier hat mit Kering ein weiterer Konzern schwache Geschäftszahlen vorgelegt. Mit einem organischen Wachstum von 2,6 Prozent blieb der Konzern nach Aussage eines Marktteilnehmers deutlicher hinter dem erwarteten Plus von 5,6 Prozent zurück. Die Aktien fallen um 4,9 Prozent.

Ströer erholen sich nach Abverkauf Im DAX stehen Merck mit 4,3 Prozent Plus an der Spitze der Gewinner nach einer Kaufempfehlung durch Bank of America-Merrill Lynch. Ströer zeigen sich volatil und notieren am Nachmittag mit Abschlägen von 1,3 Prozent. Das Medienunternehmen hat nochmals unterstrichen, dass die Vorwürfe des US-Hedgefonds Muddy Waters "haltlos" seien und die Jahresprognosen bekräftigt.

   Auch hat Ströer Geschäftszahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Operativ hat der MDAX-Konzern nach eigenen Angaben den besten Jahresstart der Geschichte verbucht. Muddy Waters hatte unter anderem behauptet, Ströer habe falsche Angaben zu Wachstum und Cashflow gemacht. Analysten halten es für möglich, dass Ströer auf einer Kapitalmarktkonferenz kommenden Freitag die Prognose erhöhen könnte.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.144,45 -0,23 -7,24 -3,77 Stoxx-50 2.931,82 -0,43 -12,59 -5,43 DAX 10.385,97 -0,48 -49,76 -3,32 MDAX 20.416,65 -0,32 -64,65 -1,72 TecDAX 1.650,42 -0,26 -4,33 -9,85 SDAX 8.748,18 0,12 10,78 -3,85 FTSE 6.309,47 -1,13 -71,97 1,08 CAC 4.572,50 -0,23 -10,33 -1,39 Bund-Future 162,39% -16 4,24

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.32 Do, 17.51 % YTD EUR/USD 1,1263 -0,29% 1,1295 1,1298 +3,7% EUR/JPY 125,38 +0,38% 124,90 123,59 -1,7% EUR/CHF 1,0996 -0,11% 1,1009 1,0987 +1,1% GBP/EUR 1,2800 +0,71% 1,2709 1,2685 -5,8% USD/JPY 111,33 +0,68% 110,58 109,41 -5,2% GBP/USD 1,4417 +0,43% 1,4355 1,4335 -2,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,40 43,18 2,83 1,22 +9,1% Brent/ICE 45,66 44,53 2,54 1,13 +12,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.245,21 1.248,15 -0,2% -2,94 +17,4% Silber (Spot) 17,32 17,00 +1,9% +0,32 +25,3% Platin (Spot) 1.031,92 1.024,50 +0,7% +7,42 +15,8% Kupfer-Future 2,29 2,25 +1,9% +0,04 +7,1% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   April 22, 2016 10:33 ET (14:33 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 33 AM EDT 04-22-16

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