20.10.2015 18:33:55
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MÄRKTE EUROPA/DAX & Co im Bann der Europäischen Zentralbank
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte kamen auch am Dienstag nicht vom Fleck. Das Warten auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) bremste Kurse und Umsätze. Der Dax fiel um 0,2 auf 10.148 Punkte und der Euro-Stoxx-50 um 0,5 Prozent auf 3.256 Punkte. "Die Währungshüter waren schon immer mal für die eine oder andere Überraschung gut", sagte Andreas Paciorek von CMC Markets.
Einerseits wollten die Anleger die Jahresendrally nicht verpassen, falls sie nach der Sitzung der EZB starte, so der Marktanalyst. Andererseits baue sich auch Enttäuschungspotenzial auf. Sollte die Zentralbank keine weitere Lockerung zumindest ankündigen, könnten die Aktienkurse deutlich zurückfallen. Sollte der DAX allerdings über 10.200 Punkte steigen, beginne voraussichtlich die nächste Aufwärtswelle.
Daneben prägten starke Daten vom US-Immobilienmarkt den Handel. Der Bund-Future fiel erstmals seit über einer Woche unter die Marke von 156 Prozent, die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg zum Handelsschluss an den Aktienmärkten auf 0,63 Prozent. Am Devisenmarkt kam der Euro gerinfügig von seinen Tageshochs zurück. Die Baubeginne in den USA haben im September um 6,5 Prozent zugelegt und damit deutlich stärker als erwartet.
Auf der Aktienseite verlor der Index der europäischen Pharmawerte im Sog schwächerer US-Biotech-Aktien 1,4 Prozent, und der Index der Energiewerte gab um 0,7 Prozent nach. Dagegen zog der Index der Freizeit- und Luftfahrtaktien um 0,5 Prozent an und der Index der Versorger um 0,4 Prozent. Besonders im DAX knüpften die Versorger nach längerer Pause an die Erholung der ersten Oktober-Tage an. RWE stiegen um 2,0 Prozent und E.ON um 1,8 Prozent.
Eine Kaufempfehlung von Goldman Sachs trieb Deutsche Telekom um 2,2 Prozent nach oben und damit an die Spitze der DAX-Gewinner. Nach detaillierten Quartalszahlen stieg der Kurs von SAP um 0,5 Prozent.
Auf der anderen Seite fielen Deutsche Bank um 1,4 Prozent. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach dem deutlichen Plus, mit dem der Kurs zum Wochenauftakt von der Umstrukturierung profitiert hatte. Lufthansa gaben 1,1 Prozent ab, weil der Tarifkonflikt mit den Flugbegleitern wieder hochkocht. Die Gewerkschaft UFO hat die Verhandlungen für gescheitert erklärt. Beiersdorf verloren 1,7 Prozent.
Größter Kursgewinner in der zweiten Reihe waren Manz mit einem Plus von 5,7 Prozent. Das TecDAX-Unternehmen kooperiert künftig mit adidas in der Schuhproduktion.
SMA Solar gehörten mit einem Plus von 5,0 Prozent auf 41,48 Euro ebenfalls zu den großen Gewinnern. Die höhere Umsatz- und Gewinnprognose für 2015 von Ende September stützt laut Händlern unverändert den Kurs. Die "Fantasie" im Aktienhandel richte sich vor allem auf die Nachfrage von Stromversorgern in den USA, wo SMA Solar einen hohen Marktanteil von 30 Prozent habe.
Sartorius gaben dagegen um 1,0 Prozent nach. Nach einem guten dritten Quartal hat der Laborzulieferer zwar die Umsatzprognose für das laufende Jahr erhöht, der Kurs war aber zuletzt schon stark gestiegen. Im MDAX fielen GEA um 2,9 Prozent. "Einige Marktteilnehmer verkaufen wegen der von GEA herausgegebenen Konsensschätzung", sagte ein Händler. Sie hätten vermutlich übersehen, dass GEA vor einigen Wochen vor zu hochgesteckten Erwartungen gewarnt habe. Im SDAX gaben Biotest mit einer Gewinnwarnung wegen, wie es hieß, außerplanmäßigen Abschreibungen in den USA 8,8 Prozent ab.
In Zürich stiegen die Papiere des Pharmaherstellers Actelion nach Quartalszahlen um 3,7 Prozent. UniCredit zogen in Mailand um 2,8 Prozent an. Wie die österreichische Zeitung "Der Standard" aus "Eigentümerkreisen" der UniCredit erfahren haben will, werden gegenwärtig Gespräche über eine Abspaltung und einen nachfolgenden Verkauf fast des gesamten Kundengeschäfts der Tochter Bank Austria geführt. "Damit würden sich für die UniCredit die Risiken vor allem im Osteuropa-Geschäft deutlich verringern", sagte ein Frankfurter Händler. Das wiederum würde die Kapitalquoten der Bank verbessern.
Dagegen fielen Saint-Gobain in Paris um 3,3 Prozent, nachdem UBS die Aktie des Baustoffkonzerns von "Neutral" auf "Verkaufen" gesenkt hat. Telekom Austria wiederum gewannen 2,3 Prozent. Das bereinigte EBITDA liegt laut der LBBW um 3,5 Prozent über der Konsensschätzung und um 6,5 Prozent über der Prognose der LBBW. Besonders der Heimatmarkt sei besser gelaufen als erwartet, sagte LBBW-Analyst Stefan Borscheid.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.255,72 -16,32 -0,5% +3,5% Stoxx-50 3.111,78 -23,52 -0,8% +3,6% Stoxx-600 362,67 -1,58 -0,4% +5,9% XETRA-DAX 10.147,68 -16,63 -0,2% +3,5% FTSE-100 London 6.345,13 -7,20 -0,1% -3,4% CAC-40 Paris 4.673,81 -30,26 -0,6% +9,4% AEX Amsterdam 447,27 -2,04 -0,5% +5,4% ATHEX-20 Athen 207,51 +2,11 +1,0% -21,7% BEL-20 Bruessel 3.434,00 -5,42 -0,2% +4,5% BUX Budapest 21.651,61 -199,01 -0,9% +30,2% OMXH-25 Helsinki 3.180,12 +5,76 +0,2% +6,4% ISE NAT. 30 Istanbul 99.010,37 +979,66 +1,0% -6,7% OMXC-20 Kopenhagen 938,73 -8,43 -0,9% +26,1% PSI 20 Lissabon 5.392,98 +21,15 +0,4% +12,8% IBEX-35 Madrid 10.100,60 -106,70 -1,0% -1,7% FTSE-MIB Mailand 22.270,11 -149,57 -0,7% +17,1% RTS Moskau 875,55 +6,83 +0,8% +10,7% OBX Oslo 549,15 -1,38 -0,3% +4,9% PX-GLOB Prag 1.245,39 +1,01 +0,1% +5,2% OMXS-30 Stockholm 1.466,67 +8,67 +0,6% +0,1% WIG-20 Warschau 2.116,81 +5,77 +0,3% -8,6% ATX Wien 2.384,21 +5,90 +0,2% +10,4% SMI Zuerich 8.650,02 -55,64 -0,6% -3,7%
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.00 Uhr Mo, 17.45 Uhr EUR/USD 1,1359 0,24% 1,1332 1,1317 EUR/JPY 136,01 0,48% 135,37 135,28 EUR/CHF 1,0836 0,03% 1,0833 1,0818 USD/JPY 119,80 0,29% 119,45 119,53 GBP/USD 1,5470 -0,03% 1,5475 1,5466 Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/cln (END) Dow Jones Newswires
October 20, 2015 12:03 ET (16:03 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 03 PM EDT 10-20-15
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