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04.02.2022 09:53:42

MÄRKTE EUROPA/DAX dreht ins Minus - Euro und Renditen steigen

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Erholungsansätze an den europäischen Aktienmärkten sind am Freitag im frühen Geschäft schnell zum Ausstieg genutzt worden. Der DAX fällt gegen 9.40 Uhr um 0,6 Prozent auf 15.2713 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,2 Prozent nach und hält sich dank fester Öl-und Gaswerte etwas besser.

Eine durchgreifende Erholung wird von den weiter steigenden Renditen verhindert, die deutsche Zehnjahresrendite liegt nun bei 0,158 Prozent. Vor Wochenfrist war sie noch knapp negativ. Nach der falkenhaften Wende der EZB am Vortag zieht auch der Euro weiter an. Er steht bei 1,1450 Dollar und damit 3 Cent über den Tiefs zu Wochenbeginn. Nachdem der Euro bislang die europäischen Aktienmärkte eher unterstützte, könnte er nun schon bald zum Belastungsfaktor werden. Immerhin dämpft er die negativen Effekte des hohen Ölpreises, der am Morgen wieder über die Marke von 90 Dollar je Barrel anzieht. Auch die importierte Inflation wird vom festen Euro etwas gebremst.

Nach dem kräftigen Rücksetzer vom Donnerstag hat aber insgesamt zumindest die Abwärtsdynamik am Aktienmarkt etwas nachgelassen, vor allem wegen guter Zahlen von Amazon. Nach dem Crash der Facebook-Aktie Meta tags zuvor ging es mit Amazon nachbörslich um 14 Prozent nach oben.

Im Blick steht am Nachmittag die Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten für Januar. Schätzungen zufolge dürfte sich das Tempo des Job-Aufbaus in den USA zwar weiter verlangsamt haben, der Job-Aufbau sollte sich aber fortgesetzt haben.

Drohendes Desaster am Rentenmarkt

Das eigentliche Desaster droht mit der geldpolitischen Straffung an den Rentenmärkten: "Am Anleihenmarkt erleben wir einen regelrechten Ausverkauf", so Vermögensverwalter Altmann. "Anleihen werden in hohem Bogen aus den Depots geworfen", sagt er. Die Angst vor weiter steigenden Zinsen dominiere. Die große Frage sei, ab welchem Zinsniveau Institutionelle in großem Stil ihre Anleihen-Bestände wieder erhöhten.

Die Commerzbank geht nun davon aus, dass die EZB die Zinsen im laufenden Jahr um 50 Basispunkten anheben wird, für die US-Notenbank erwartet sie nun 150 Basispunkte. Weil die Ausstiegsreihenfolge bestätigt worden sei, dürfte die EZB ihre Netto-Anleihekäufe bis September einstellen.

Unternehmensberichte weiterhin stark

Auf der Aktienseite gewinnt der Index der Öl- und Gaswerte 1,7 Prozent. Auf der anderen Seite liegen die Indizes der exportorientierten Auto- und Chemie-Aktien deutlicher im Minus mit bis zu 1,4 Prozent.

Im DAX gewinnen Deutsche Bank weitere 2,3 Prozent. Dagegen verlieren Siemens Healthineers und Siemens Energy jeweils 2,6 Prozent.

Nach besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen halten sich Talanx mit einem Minus von 0,3 Prozent einigermaßen gut. Bei den Bruttoprämien wie auch beim Gewinn wurden die Marktschätzungen übertroffen. Mit dem Erreichen der Milliardengrenze beim Gewinn wurde dieses Ziel ein Jahr früher übertroffen als im mittelfristigen Strategieplan vorgesehen.

Wie viele andere Banken zuvor hat auch die italienische Intesa Sanpaolo die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Tendenziell liegen die Aktien der Branche mit den steigenden Zinsen zwar weiterhin gut im Markt. Nach Aufschlägen zur Eröffnung fallen Intesa nun aber um 0,8 Prozent zurück, auch weil die Renditeaufschläge italienischer Anleihen gegenüber den Bundesanleihen wieder zunehmen. Weil Italien hoch verschuldet ist, gilt es als das größte Risiko für die Stabilität der Eurozone. Es sei aber sicherlich zu früh von einer Krise am dortigen Anleihemarkt zu sprechen, so ein Teilnehmer.

Die Geschäftszahlen von Vinci sind ebenfalls über den Erwartungen ausgefallen. Während der Umsatz nur leicht über den Schätzungen liegt, ist die Ergebnisseite deutlicher über den Prognosen ausgefallen. Der Kurs gewinnt 1,9 Prozent.

Sanofi ziehen um 0,6 Prozent an. Der Pharmakonzern hat die Gewinnschätzungen leicht übertroffen. Bei Enel überschattet laut den Citi-Analysten der starke Anstieg der Verschuldung die vorläufigen Geschäftszahlen. Der Kurs fällt um 0,3 Prozent.

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.131,90 -0,2% -9,12 -3,9%

Stoxx-50 3.736,06 -0,0% -0,98 -2,2%

DAX 15.280,64 -0,6% -87,83 -3,8%

MDAX 33.596,95 -0,1% -46,18 -4,4%

TecDAX 3.454,06 -0,0% -0,44 -11,9%

SDAX 14.990,32 -0,2% -23,94 -8,7%

FTSE 7.570,71 +0,6% 41,87 +2,0%

CAC 7.012,39 +0,1% 6,76 -2,0%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,16 +0,02 +0,34

US-Zehnjahresrendite 1,83 -0,01 +0,32

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:50 Do, 17:32 % YTD

EUR/USD 1,1450 +0,1% 1,1465 1,1447 +0,7%

EUR/JPY 131,78 +0,2% 131,86 131,48 +0,7%

EUR/CHF 1,0549 +0,2% 1,0557 1,0512 +1,7%

EUR/GBP 0,8439 +0,3% 0,8440 0,8407 +0,4%

USD/JPY 115,08 +0,1% 115,01 114,83 -0,0%

GBP/USD 1,3570 -0,2% 1,3586 1,3617 +0,3%

USD/CNH (Offshore) 6,3585 +0,1% 6,3574 6,3540 +0,1%

Bitcoin

BTC/USD 37.948,73 +2,8% 37.882,86 36.863,60 -17,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 91,09 90,27 +0,9% 0,82 +21,7%

Brent/ICE 91,93 91,11 +0,9% 0,82 +18,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.809,04 1.805,36 +0,2% +3,68 -1,1%

Silber (Spot) 22,54 22,44 +0,4% +0,09 -3,3%

Platin (Spot) 1.032,66 1.036,31 -0,4% -3,65 +6,4%

Kupfer-Future 4,49 4,47 +0,5% +0,02 +0,7%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/gos

(END) Dow Jones Newswires

February 04, 2022 03:54 ET (08:54 GMT)

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