19.01.2023 09:41:41

MÄRKTE EUROPA/DAX nach schwachen US-Vorlagen im Minus

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkten sind am Donnerstag etwas leichter in den Handel gestartet. Der DAX notiert 0,4 Prozent tiefer bei 15.115 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 geht es ebenfalls um 0,4 Prozent auf 4.156 Punkte nach unten. Die Richtung gibt derweil die Wall Street vor, die nach Handelsschluss in Europa am Vortag noch etwas leichter tendierte. Dort belastete der Rückgang der Einzelhandelsumsätze, der dahingehend gewertet wird, dass die Inflation doch auf die Konsumlaune der US-Verbraucher schlägt. Das "Beige Book" der Fed lieferte nur wenige neue Erkenntnisse über die Entwicklung der US-Wirtschaft, abgesehen von der Feststellung, dass sich der Preisdruck allmählich abschwächt.

Im Blick stehen am Donnerstag neben der Berichtssaison aber auch wieder Konjunkturdaten wie der Philly-Fed. Sollten sie nach den schwachen US-Daten vom Mittwoch ebenfalls auf eine nachlassende Konjunktur hindeuten, könnten sich die Leitzinserwartungen schnell drehen, heißt es. Die langen Renditen sind weiter auf dem Rückzug. Für einen Impuls könnte auch das Protokoll der EZB-Sitzung vom Dezember am Mittag sorgen.

Daneben richten sich die Blicke aber auch auf den kleinen Terminbörsenverfall am Freitag mit einer relativ großen offenen Position auf der 15.000er Marke. "Der Markt könnte dazu tendieren, diese möglichst ins Leere laufen zu lassen", so ein Marktteilnehmer bereits am Mittwoch. "Möglicherweise hält der Verfall den DAX aber auch oben", ergänzte er. Dann könnte es im Anschluss einen deutlicheren Rücksetzer geben.

Schwierige Zeiten für Geberit

Von schwierigen Zeiten für Geberit (+1,3%) spricht ein Marktteilnehmer. Nachdem der Bauzulieferer im ersten Halbjahr noch stark vom Ausbau der Läger im Großhandel profitiert habe, seien diese Effekte im zweiten Halbjahr weggefallen. "Die fallenden Auftragseingänge in der Branche gehen auch an Geberit nicht spurlos vorbei", so der Marktteilnehmer. Die Geberit Gruppe erzielte in einem anspruchsvollen Umfeld ein wechselkursbereinigtes Nettoumsatzwachstum von 4,8 Prozent.

Nach Just Eat Takeaway hat auch Deliveroo (+5,3%) gute Zahlen vorgelegt, wie es am Markt heißt. Das operative Ergebnis liege deutlich über den Schätzungen. Von schwachen Zahlen sprechen Marktteilnehmer dagegen mit Blick auf Boohoo. Der Online-Händler hat nach vorläufigen Ergebnissen im vergangenen Jahr 12 Prozent weniger umgesetzt. Der Kurs fällt um 5,5 Prozent.

Die Ergebnisse von Zur Rose (+6%) werden von Analysten unterschiedlich beurteilt. Nach Einschätzung von Baader mache die Schweizer Online-Apotheke gute Fortschritte. Während das Geschäft in Deutschland schwächele, lege es am Heimatmarkt zu. Das Programm zum Erreichen des EBITDA-Break-Even im Jahr 2023 mache gute Fortschritte und werde unabhängig von der Hochlaufgeschwindigkeit der E-Rezept-Einführung in Deutschland erreicht. Jefferies bemängelt dagegen den Kundenschwund, der das Erreichen der 2022er Umsätze in 2023 erschwere.

BHP steigert im 2. Quartal Produktion von Eisenerz und Kupfer

Der Bergbaukonzern BHP (-1,1%) hat seine Produktion von Kupfer sowie Kohle für die Stahlerzeugung im zweiten Geschäftsquartal deutlich gesteigert, die Produktion von Eisenerz kletterte leicht. Der nach Marktwert größte Bergbaukonzern der Welt erklärte zudem, dass er weiterhin mit hohem Kostendruck zu kämpfen habe. BHP produzierte den weiteren Angaben zufolge von Oktober bis Dezember 66,9 Millionen Tonnen Eisenerz, den wichtigsten Bestandteil von Stahl, das war 1 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Die Kupferproduktion stieg im gleichen Zeitraum um 16 Prozent auf 424.300 Tonnen.

Das Unternehmen äußerte sich optimistisch zu den Aussichten für die chinesische Rohstoffnachfrage. "BHP glaubt, dass China eine stabilisierende Kraft für die Rohstoffnachfrage im Kalenderjahr 2023 sein wird, da die OECD-Länder mit wirtschaftlichem Gegenwind zu kämpfen haben", erklärte CEO Mike Henry.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.156,31 -0,4% -18,03 +9,6%

Stoxx-50 3.897,41 -0,5% -17,70 +6,7%

DAX 15.114,64 -0,4% -67,16 +8,6%

MDAX 28.613,14 -0,7% -206,15 +13,9%

TecDAX 3.199,31 -0,3% -9,82 +9,5%

SDAX 13.264,23 -0,9% -118,53 +11,2%

FTSE 7.795,00 -0,5% -35,70 +5,1%

CAC 7.053,16 -0,4% -30,23 +9,0%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,00 -0,03 -0,58

US-Zehnjahresrendite 3,33 -0,04 -0,55

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:25 Uhr Mi, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0822 +0,3% 1,0799 1,0828 +1,1%

EUR/JPY 138,68 -0,2% 138,41 139,05 -1,2%

EUR/CHF 0,9907 +0,2% 0,9899 0,9890 +0,1%

EUR/GBP 0,8771 +0,3% 0,8761 0,8750 -0,9%

USD/JPY 128,15 -0,5% 128,15 128,42 -2,3%

GBP/USD 1,2338 -0,1% 1,2326 1,2373 +2,0%

USD/CNH (Offshore) 6,7776 +0,2% 6,7849 6,7537 -2,2%

Bitcoin

BTC/USD 20.797,51 -0,1% 20.819,47 20.767,85 +25,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 78,51 79,48 -1,2% -0,97 -2,2%

Brent/ICE 84,30 84,98 -0,8% -0,68 -2,0%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 65,10 61,71 +5,5% +3,39 -13,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.914,95 1.904,20 +0,6% +10,75 +5,0%

Silber (Spot) 23,54 23,53 +0,1% +0,01 -1,8%

Platin (Spot) 1.046,50 1.041,93 +0,4% +4,58 -2,0%

Kupfer-Future 4,22 4,23 -0,4% -0,02 +10,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

January 19, 2023 03:41 ET (08:41 GMT)

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