13.10.2016 16:37:50
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MÄRKTE EUROPA/Erste dunkle Wolken am Konjunkturhimmel belasten
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Wirtschaftsschwäche in China belastet am Donnerstag auch die europäischen Börsen. "Besonders die DAX-Unternehmen sind vergleichsweise stark abhängig von der chinesischen Konjunktur", sagt Heino Ruland von Ruland Research. Die chinesischen Exporte sind im September um 10 Prozent eingebrochen und die Importe gingen um 1,9 Prozent zurück. Der Dax verliert am Nachmittag 1,5 Prozent auf 10.368 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,5 Prozent auf 2.962 Zähler nach.
"Nun dürften die Spekulationen um eine Yuan-Abwertung wieder zunehmen", sagt ein Händler. Bereits in den vergangenen Tagen hat die chinesische Notenbank den Yuan geschwächt, aber nur in Mini-Schritten. Eine stärkere Abwertung dürfte die Importe noch einmal kräftig drücken - mit negativen Auswirkungen unter anderem für die Automobilkonzerne oder auch die Luxusgüterproduzenten. Angeführt wird der Abschwung von den China-abhängigen Rohstoffwerten. Ihr Branchenindex im Stoxx fällt um 3 Prozent. Die Aktien der Branchenriesen Rio Tinto, Anglo American und BHP geben jeweils über 5 Prozent nach. Der Branchenindex der Automobiltitel verliert 1,8 Prozent.
Türkische Lira mit AKP-Vorstoß auf Rekordtief Die türkische Lira fällt auf ein Rekordtief zum Dollar, nachdem Ministerpräsident Binali Yildirim gesagt hat, dass die Regierungspartei AKP dem Parlament einen eigenen Verfassungsentwurf vorlegen wolle, der ein Präsidialsystem vorsehe. Der Vorstoß lässt Anleger fürchten, dass es zu einer Machtkonzentration kommt. Zuvor hatte die nationalistische Oppositionspartei signalisiert, dass sie ein Referendum unterstützen könnte, bei dem über das Präsidialsystem abgestimmt werde. Der Dollar steigt auf das Rekordhoch von 3,1058 Lira und kommt aktuell auf 3,10 Lira zurück. Die türkische Börse zeigt sich indes knapp behauptet.
Tesco will Unilever-Produkte verbannen Tesco will Unilever-Produkte aus den Regalen nehmen, von der Online-Seite sind sie bereits verschwunden. "Das Thema ist politisch und sozialpolitisch sehr stark aufgeladen", sagt ein Händler. Unilever habe in Großbritannien in den vergangenen Monaten kräftige Preiserhöhungen durchgeführt. Nun wolle der Konsumgüterkonzern weitere rund 10 Prozent Erhöhungen, und zwar bei allen Produkten, durchsetzen, heißt es dazu von Bernstein-Analyst Bruno Monteyne. Tesco habe sich aber geweigert, diese zu akzeptieren. Solche Dispute seien in der Branche üblich, nicht aber ihre öffentliche Austragung. Das Ausmaß des Streits sei eindeutig größer als üblich. Daher habe Unilever nun die Belieferung von Tesco eingestellt.
Monteyne sieht in den Preiserhöhungen eine klare Folge der Inflation, die durch den Brexit und die Pfundschwäche ausgelöst worden sei: "Während Politiker die Realität verleugnen können, ist ein auf dem Kontinent produziertes Shampoo jetzt aber 17 Prozent teurer geworden". Per Saldo rechnet er mit einer Einigung der beiden Kontrahenten. Die Preiserhöhung dürfte - wie üblich - irgendwo in der Mitte der jeweiligen Zielgrößen liegen. Unilever geben um 4,2 Prozent ab, Tesco verlieren 2,3 Prozent.
Immobilienwerte und STMicro stemmen sich gegen Marktschwäche Nur wenige Werte können sich gegen den Schwächeanfall stemmen. Gut im Markt liegen Immobilienwerte, weil die Zinsen mit der allgemeinen Risikoaversion wieder sinken. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fällt auf 0,04 von 0,07 Prozent am Vortag. Mit der gestiegenen Risikoscheu stehen vor allem die Banken wieder unter Abgabedruck. So verliert der europäische Bankensektor 2,7 Prozent, auffallend schwach tendieren die italienischen Banken, aber auch eine Commerzbank handelt 4 Prozent leichter. Spannend könnte es zum Wochenschluss werden, wenn mit JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo gleich drei US-Großbanken ihre Geschäftszahlen zum dritten Quartal vorlegen werden.
STMicroelectronics stellen mit 1 Prozent Plus den Outperformer unter den europäischen Technologiewerten. Händler führen dies auf die starken Geschäftszahlen und die erhöhte Umsatzprognose von Taiwan Semiconductor zurück. "Die Zahlen verstärken das Bild, dass Umsatzverluste bei Samsung durch bessere Apple-Verkäufe ausgeglichen werden", sagt ein Händler.
Das Börsendebüt von Shop Apotheke Europe läuft derweil verheißungsvoll an: Der erste Kurs lag mit 30,05 Euro 7,3 Prozent über dem Ausgabepreis von 28 Euro. Anschließend kam der Kurs der im Prime Standard der Frankfurter Börse gelisteten Papiere zurück auf aktuell 28,55 Euro.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.959,54 -1,61 -48,49 -9,43 Stoxx-50 2.782,50 -1,48 -41,86 -10,25 DAX 10.372,36 -1,43 -150,71 -3,45 MDAX 21.004,84 -1,14 -243,06 1,11 TecDAX 1.764,74 -0,94 -16,80 -3,61 SDAX 9.208,56 -0,75 -69,19 1,21 FTSE 6.936,56 -1,25 -87,45 11,12 CAC 4.376,19 -1,71 -76,05 -5,63Bund-Future 163,84 0,39 7,68
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:21 Uhr Mi, 17.23 Uhr % YTD EUR/USD 1,1028 +0,11% 1,1016 1,1006 +1,6% EUR/JPY 114,0298 -0,23% 114,2969 114,95 -27,2% EUR/CHF 1,0895 +0,06% 1,0889 1,0901 +0,2% EUR/GBP 0,9046 +0,23% 0,9043 1,1093 +22,8% USD/JPY 103,42 -0,32% 103,75 104,42 -11,9% GBP/USD 1,2190 +0,07% 1,2182 1,2208 -17,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,00 50,18 -0,4% -0,18 +15,4% Brent/ICE 51,74 51,81 -0,1% -0,07 +15,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.261,05 1.256,18 +0,4% +4,88 +18,9% Silber (Spot) 17,52 17,48 +0,2% +0,04 +26,8% Platin (Spot) 939,30 942,45 -0,3% -3,15 +5,4% Kupfer-Future 2,13 2,18 -2,3% -0,05 -1,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/raz
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October 13, 2016 10:06 ET (14:06 GMT)
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E.ON sp. ADRs | 11,90 | -1,65% | |
Rio Tinto Ltd. | 72,38 | -0,70% | |
Rio Tinto plc | 59,38 | -0,12% | |
STMicroelectronics N.V. | 24,11 | 0,92% | |
Unilever PLCShs Sponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 56,00 | 0,00% |