30.11.2015 16:45:49

MÄRKTE EUROPA/EZB und schwacher Euro halten Börsen im Plus

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter deutlich im Plus zeigen sich Europas Börsen am Montagnachmittag. Bei einem sehr ruhigen Geschäft blicken die Börsen bereits voller Erwartung auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag und den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Von der EZB wird eine weitere Lockerung der Geldpolitik erwartet. Aktuelle Konjunkturdaten wie der schwächere Einkaufsmanager-Index aus Chicago spielen vor diesem Hintergrund keine Rolle. Auch die US-Märkte handeln danach kaum verändert. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,6 Prozent auf 3.508 Punkte, für den Dax geht es um 0,8 Prozent auf 11.387 Punkte nach oben. Der TecDax steigt um 0,7 Prozent auf ein neues Allzeithoch bei 1.857 Punkten.

   Der Euro notiert unter der Marke von 1,06 Dollar und neigt weiter zur Schwäche, was vor allem den Auto-Aktien Beine macht. Die Gemeinschaftswährung belasten die Erwartungen an EZB-Präsident Mario Draghi; er hatte es in der Vergangenheit immer wieder geschafft, den Euro zu schwächen. Spekuliert wird über eine Ausweitung bzw Verlängerung des Wertpapierkaufprogramms sowie eine weitere Absenkung des Einlagesatzes in den negativen Bereich. Dies ist der Satz, zu dem Geschäftsbanken überschüssige Liquidität bei der Zentralbank zwischenparken können.

   Für die Lufthansa-Aktie geht es um 1,6 Prozent nach oben. Der Tarifabschluss für das Bodenpersonal stützt, auch wenn Streiks der Flugbegleitergewerkschaft UFO und der Piloten-Vereinigung Cockpit nach wie vor möglich sind. Zu dem Tarifabschluss selbst heißt es, positiv seien die lange Laufzeit bis Ende 2017 und die moderaten prozentualen Erhöhungen um je 2,2 Prozent für 2016 und 2017.

   Ungebremst weiter auf ihrem mehr als zweiwöchigen Erholungskurs zeigen sich VW. Die Aktien legen um weitere 4,6 Prozent zu. Auch für Infineon geht es nach ihren guten Zahlen vergangene Woche weitere 3,5 Prozent aufwärts. Hier helfen zahlreiche Hochstufungen wie die aktuelle Kauf-Empfehlung durch Merrill Lynch. BMW legen um 1,9 Prozent zu, für Daimler geht es 2,1 Prozent nach oben.

   Die Versorger handeln volatil um die Nullinie. Nach über 2 Prozent Plus fallen RWE um 1,1 Prozent zurück. Auch EON geben um 0,2 Prozent nach. Der erwartete Gegenwind für die Branche vom Klimagipfel in Paris dürfte aber besonders in den deutschen Titeln bereits eingepreist sein, heißt es im Handel. Verlierer in Europa ist der britische Versorger Drax mit 3,9 Prozent Minus. Er hatte vergangene Woche von weiter schwachen Strompreisen berichtet.

   Deutsche Chemie-Aktien ignorieren einige negative Analystenkommentare. Goldman Sachs hat die Aktien von BASF, LANXESS und K+S mit "Sell" gestartet. Daneben hat J.P. Morgan das Ziel für das K+S-Papier gesenkt und die Aktie auf "Underweight" belassen. BASF zeigen sich 1 Prozent fester, K+S legen um 1,1 Prozent zu. Linde und Air Liquide sind von der Citigroup auf "Sell" abgestuft worden; Linde verlieren 1,6 Prozent, für Air Liquide geht es um 0,3 Prozent nach unten.

   Eine deutlich höher als erwartete Kapitalerhöhung plus einer Dividendenkürzung lässt den niederländischen Versicherer DELTA LLOYD um fast 11 Prozent einbrechen. Mit 1 Milliarde Euro liegt sie über dem Marktkonsens von 600 bis 800 Millionen Euro. Die 2016er-Dividende wird um 40 Prozent und damit deutlicher als erwartet gesenkt, sagt Albert Ploegh von ING.

   Mit den Aktien von BHP Billiton geht es 2,7 Prozent abwärts. Dem Minenbetreiber droht eine Klage mit einer Zahlung in Höhe von 5,2 Milliarden Dollar durch die Regierung in Brasilien.

   Kaum Bewegung bei den beteiligten Aktien löst die Billigung der Vonovia-Aktionäre des Übernahmeangebots für Deutsche Wohnen aus. "Man hatte ja auch nicht wirklich daran gezweifelt", sagt ein Händler. Lediglich Vonovia bauen ihr Minus auf 2 Prozent aus, da nun ein Gebotspreis von rund 14 Milliarden Euro im Raum steht. Zugestimmt hatten über 78 Prozent des Grundkapitals von Vonovia. Deutsche Wohnen notieren 0,8 Prozent fester und Patrizia Immobilien 0,7 Prozent.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.508,45 +0,56% Stoxx-50 3.290,81 +0,23% DAX 11.386,61 +0,82% FTSE 6.370,68 -0,07% CAC 4.955,15 +0,51% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 158,31% -14

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.37 Uhr Fr, 17.47 Uhr EUR/USD 1,0577 -0,04% 1,0581 1,0589 EUR/JPY 130,19 0,23% 129,89 130,08 EUR/CHF 1,0890 -0,20% 1,0912 1,0921 USD/JPY 123,09 0,26% 122,77 122,85 GBP/USD 1,5043 0,09% 1,5030 1,5040 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/mod/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   November 30, 2015 10:15 ET (15:15 GMT)

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Air Liquide prime fidelite 156,28 0,00% Air Liquide prime fidelite
BASF AGShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh 10,40 1,96% BASF AGShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh
BHP Billiton Ltd. 24,92 0,73% BHP Billiton Ltd.
BMW AG 69,88 1,57% BMW AG
Deutsche Wohnen SE 24,70 0,61% Deutsche Wohnen SE
E.ON sp. ADRs 11,90 -1,65% E.ON sp. ADRs
Infineon AG 30,65 2,15% Infineon AG
K+S AG (spons. ADRs) 5,35 -1,83% K+S AG (spons. ADRs)
LANXESS AG 23,59 -0,55% LANXESS AG
Lufthansa AG 6,30 0,25% Lufthansa AG
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 52,84 0,53% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
PATRIZIA SE 8,23 2,11% PATRIZIA SE
RWE AG (spons. ADRs) 31,40 0,00% RWE AG  (spons. ADRs)
Volkswagen (VW) St. 83,15 0,30% Volkswagen (VW) St.
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) 31,33 0,42% Vonovia SE (ex Deutsche Annington)