11.08.2014 18:59:31

MÄRKTE EUROPA/Kräftige Erholung an Europas Börsen

   Von Thomas Leppert

   Nach den Kursverlusten der vergangenen Wochen ist es am Montag an Europas Börsen kräftig nach oben gegangen. Dafür gab es zwei Gründe: Zum einen hatte sich die Lage in den geopolitischen Krisenregionen etwas entspannt. Zum anderen hatten die Aktienmärkte inzwischen Bewertungsniveaus erreicht, auf denen die ersten Investoren wieder bereit waren, Positionen einzugehen.

   Der Euro-Stoxx-50 stieg um 1,4 Prozent auf 3.048 Zähler, der Dax legte gar um 1,9 Prozent zu auf 9.181 Punkte zu. Sämtliche Branchen in Europa notierten im Plus. Besonders deutlich ging es mit 2,4 Prozent bei den zuletzt abverkauften Automobilwerten nach oben.

   "Die Ergebnisse vom Wochenende sind, dass sich die Konflikte abkühlen", sagte Evan Lucas, Marktstratege bei IG. Marktteilnehmer seien angesichts des aktuellen Umfelds bereit, wieder größere Risiken einzugehen. "Allerdings bleibt mittelfristig die geopolitische Entwicklung die entscheidende Größe bei der Entscheidungsfindung der Investoren", sagt Lucas.

   Die Rentenmärkte behaupteten sich auf ihrem hohen Niveau vom Freitag. Anleger wollten nicht vorschnell den sicheren Hafen der Bundesanleihen verlassen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen lag bei 1,06 Prozent. Für einige Marktteilnehmer ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Rendite unter 1 Prozent fällt. Der Euro handelte mit 1,3385 Dollar etwas tiefer.

   Deutsche Aktien sehen für UBS-Stratege Nick Nelson nach dem jüngsten Ausverkauf wie Schnäppchen aus. Voraussetzung ist für ihn allerdings, dass die Spannungen in der Ukrainekrise weiter nachlassen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis in Deutschland weise einen relativen Abschlag von 10 Prozent zu Europa auf und liege damit nahe an seinem relativen Zehnjahrestief.

   Größter Kursgewinner im DAX war die Aktie der Lufthansa, die um 4,3 Prozent zulegte, nachdem sie in der Vorwoche um 7 Prozent eingebrochen war. Einen guten Lauf wies die Aktie des Düngemittelherstellers K+S auf, sie gewann 3,5 Prozent auf 23,98 Euro. Die Analysten von J.P. Morgan zeigten sich sehr optimistisch, ihr Kursziel von 33 Euro bot noch viel Luft nach oben.

   Auf Unternehmensseite war der Datenkalender zum Wochenstart relativ leer. Bilfinger legte endgültige Geschäftszahlen für das zweite Quartal vor. Nach der jüngsten Gewinnwarnung waren die schwachen Daten bereits eingepreist, die erholte sich um 4,1 Prozent.

   Aktien von Jungheinrich kletterten um 7,4 Prozent, nachdem der Gabelstaplerhersteller im zweiten Quartal bei Umsatz und Gewinn zugelegt hatte. Die Analysten der DZ-Bank sprachen von guten Zweitquartalsergebnissen. Der Auftragseingang übertraf sowohl die Schätzung der Analysten als auch die des Marktes und stieg im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent. Die DZ-Bank hielt den jüngsten Kursrückgang der Aktie - von 20 Prozent seit Juli - für überzogen.

   QSC im TecDax enttäuschte mit einer vorsichtigen Prognose. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser kamen bei Durchsicht der Zweitquartalszahlen zu dem Schluss, dass der Telekommunikationsdienstleister bei der Vermarktung seiner neuen IT/Cloud-Angebote nicht recht vom Fleck kommt. Die Börse strafte die Aktie ab, sie stürzte um knapp 10 Prozent ab.

   Dagegen sprangen Aktien von C.A.T. oil im SDax um 13 Prozent nach oben. Das Unternehmen, das vor allem in Russland als Dienstleister für die Öl- und Gasförderung aktiv ist, hatte trotz der Wirtschaftssanktionen gegen Russland die Ziele für Umsatz und Gewinn in diesem Jahr bestätigt. "Der Kurs ist in den vergangenen drei Wochen um ein Viertel eingebrochen. Das hat C.A.T. oil sicher bewogen, die Ziele zu bestätigen", sagte ein Händler.

   Europäische Schlussstände von Montag, den 11. August 2014:

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.049,78 +42,95 +1,4% -1,9% Stoxx-50 2.931,50 +33,02 +1,1% +0,4% Stoxx-600 329,55 +4,64 +1,4% +0,4% XETRA-DAX 9.180,74 +171,42 +1,9% -3,9% FTSE-100 London 6.632,82 +65,46 +1,0% -1,7% CAC-40 Paris 4.197,70 +49,89 +1,2% -2,3% AEX Amsterdam 396,65 +6,40 +1,6% -1,3% ATHEX-20 Athen 343,57 +6,58 +2,0% -10,7% BEL-20 Brüssel 3.074,35 +38,39 +1,3% +5,1% BUX Budapest 17.274,00 +181,63 +1,1% -6,9% OMXH-25 Helsinki 2.844,68 +48,27 +1,7% +0,3% ISE NAT. 30 Istanbul 94.921,85 -2702,20 -2,8% +15,1% OMXC-20 Kopenhagen 717,45 +12,70 +1,8% +16,6% PSI 20 Lissabon 5.409,55 -48,66 -0,9% -18,3% IBEX-35 Madrid 10.193,50 +88,70 +0,9% +2,8% FTSE-MIB Mailand 19.460,67 +267,19 +1,4% +2,6% RTS Moskau 1.203,67 +33,07 +2,8% -16,5% OBX Oslo 549,77 +12,14 +2,3% +9,2% PX Prag 965,28 +14,62 +1,5% -2,4% OMXS-30 Stockholm 1.357,36 +25,80 +1,9% +1,8% WIG-20 Warschau 2.351,98 +36,33 +1,6% -2,0% ATX Wien 2.261,48 +30,11 +1,3% -11,2% SMI Zürich 8.329,86 +55,21 +0,7% +1,5%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.05 Uhr Fr, 17.43 Uhr EUR/USD 1,3386 -0,07% 1,3396 1,3416 EUR/JPY 136,74 -0,03% 136,78 136,68 EUR/CHF 1,2131 -0,07% 1,2140 1,2137 USD/JPY 102,15 0,03% 102,12 101,88 GBP/USD 1,6787 0,07% 1,6775 1,6789 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   August 11, 2014 12:27 ET (16:27 GMT)

   Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 27 PM EDT 08-11-14

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