21.12.2017 18:01:45

MÄRKTE EUROPA/SMI führt Erholung an

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa haben sich am Donnerstag wieder erholt. Nach anfänglichen Abgaben drehten die Kurse ins Plus. Der DAX konnte sich mit einem Plus von 0,3 Prozent auf 13.110 Punkten gut behaupten. Der Euro-Stoxx-50 gewann ein halbes Prozent auf 3.571 Punkte. Angeführt wurde der Aufschwung vom schweizerischen Aktienmarkt, wo der SMI 1,2 Prozent gewann.

Die Umsätze dünnten im Vorfeld der nahenden Weihnachtsfeiertage weiter aus, was zu einer erhöhten Schwankungsanfälligkeit in allen Vermögensklassen führt. Auch die Nachrichtenlage wird immer dünner, mehrheitlich bewegen Depotanpassungen momentan die Aktienkurse in die eine oder andere Richtung.

Zwar ist der DAX mit dem jüngsten Rücksetzer in die Handelsspanne zwischen gut 12.800 und gut 13.200 Punkten zurückgefallen. "Damit sollte sich die Seitwärtsphase nun erst einmal ausdehnen", sagte ein Marktanalyst. Eine Jahresendrally sei deutlich unwahrscheinlicher geworden. Andererseits ist eine erste Attacke auf die 13.000er Marke am Vormittag bei 13.014 Punkten gestoppt worden, so dass diese Marke nicht mehr unmittelbar gefährdet ist.

Zudem hat der Druck vom Umfeld stark nachgelassen. Sowohl der Euro als auch die Renditen am Anleihenmarkt veränderten sich kaum noch.

Franken auf 3-Jahres-Tief

In Zürich profitierte der Markt vom Schweizer Franken. Die Währung fiel zum Euro auf den tiefsten Stand seit Januar 2015. "In den Blick gerät nun der Bereich um 9.500", sagte ein Händler zum SMI. Sollte der Leitindex den Widerstandsbereich überwinden, könnte Zürich laut Marktteilnehmern zur positiven Überraschung 2018 werden.

Credit Suisse gewannen 2,6 Prozent und UBS 1,4 Prozent. Nestle legten 1 Prozent zu.

Katalonien wählt

Die Börse in Madrid stieg zur Wahl in Katalonien um 0,9 Prozent. Nach dem Hickhack um die Unabhängigkeitserklärung und dem Verfassungskonflikt mit der spanischen Zentralregierung ist die Wahl des Regionalparlaments auch eine Abstimmung über den Bürgerwillen zur Eigenständigkeit Kataloniens. Madrid griff im Oktober zu Artikel 155 der Verfassung, setzte die Regierung in Barcelona ab und löste das Parlament auf, was Neuwahlen nötig machte. Ex-Regionalpräsident Carles Puigdemont, der des Postens enthoben wurde und sich nach Brüssel abgesetzt hat, kandidiert erneut. Doch bei Betreten spanischen Bodens droht ihm die Verhaftung. Der Ausgang der Wahl ist offen zwischen den Lagern pro und contra Abspaltung.

Bank of Japan weiter mit aggressiver Geldpolitik

Die japanische Notenbank hält indes an ihrer aggressiven geldpolitischen Lockerung fest und lässt den Leitzins unangetastet. Der geldpolitische Rat der Bank of Japan (BoJ) stimmte auf seiner Sitzung mit acht zu einer Stimme dafür, das Ziel für die Renditen zehnjähriger japanischer Staatsanleihen bei etwa 0 Prozent zu halten. Der Strafzins auf Einlagen von Finanzinstituten bleibt bei 0,1 Prozent. Zudem sicherte die Notenbank zu, jährlich Staatsanleihen für 80 Billionen Yen zu kaufen. Damit dürfte die weltweite Liquidität trotz der strafferen Geldpolitik der US-Notenbank bis weit ins kommende Jahr hinein noch weiter wachsen.

In Europa standen Öl- und Gaswerte sowie Rohstoffaktien generell auf der Gewinnerseite, beide Branchenindizes gewannen 1,4 Prozent. Dagegen verloren Versorger weiter an Boden, ihr Branchenindex stellte den einzigen Verlierer unter den großen europäischen Sektoren-Indizes.

Gewinner im DAX waren Fresenius mit einem Plus von 1,6 Prozent. Warburg hat die Aktien auf die Kaufliste genommen. Dagegen ging es auch mit den deutschen Versorgern weiter abwärts, so mit RWE, die 1,6 Prozent verloren. Im MDAX lagen Kion mit einem Plus von 3,1 Prozent weiter auf Erholungskurs, auch Aurubis legten deutlich zu. Dagegen gaben die Versorger der zweiten Reihe ebenfalls nach, Uniper und Innogy gaben 2 bzw 1,6 Prozent ab.

Im SDAX lagen Elringklinger mit einem Plus von gut 5 Prozent weiter auf Erholungskurs, im TecDAX zogen Aixtron und Nordex deutlich an. Steinhoff haben ihre Talfahrt beendet und gingen 0,7 Prozent höher aus dem Handel.

Keine große Auswirkung auf andere europäische Logistiker sahen Händler angesichts der wahrscheinlichen Fusion der Öltanker-Reedereien Euronav und Gener8 Maritime. Beide seien in der Tanker-Sparte aktiv und nicht wie Möller-Maersk oder Hapag-Lloyd im Container-Bereich, hieß es am Markt. Hafenbetreiber wie Hamburger Hafen passen ohnehin nicht ins Bild. Durch den Zusammenschluss der in Belgien gelisteten Euronav und Gener8 aus den USA könnte einer der weltgrößten Reedereien für Öltanker entstehen. Andere Konkurrenten aus dem Sektor sind DHT, Ardmore, Frontline und Nordic American Tankers. Euronav legten in Brüssel um 3,5 Prozent zu. Möller-Maersk stiegen um 0,4 Prozent, Hapag-Lloyd fielen dagegen um 1 Prozent.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.570,78 +18,13 +0,5% +8,5%

Stoxx-50 3.195,61 +25,20 +0,8% +6,2%

Stoxx-600 390,69 +2,32 +0,6% +8,1%

XETRA-DAX 13.109,74 +40,57 +0,3% +14,2%

FTSE-100 London 7.603,98 +78,76 +1,0% +6,5%

CAC-40 Paris 5.385,97 +33,21 +0,6% +10,8%

AEX Amsterdam 549,39 +2,01 +0,4% +13,7%

ATHEX-20 Athen 2.054,47 +4,82 +0,2% +18,0%

BEL-20 Bruessel 3.996,00 +1,32 +0,0% +10,8%

BUX Budapest 39.140,22 +293,62 +0,8% +22,3%

OMXH-25 Helsinki 3.945,00 +24,60 +0,6% +7,2%

ISE NAT. 30 Istanbul 136.882,13 +1109,96 +0,8% +43,3%

OMXC-20 Kopenhagen 1.022,29 +6,69 +0,7% +15,7%

PSI 20 Lissabon 5.406,64 -10,11 -0,2% +15,3%

IBEX-35 Madrid 10.304,60 +96,90 +0,9% +10,2%

FTSE-MIB Mailand 22.240,25 +130,60 +0,6% +15,6%

RTS Moskau 1.126,97 -2,36 -0,2% -2,2%

OBX Oslo 738,48 +8,50 +1,2% +19,5%

PX-GLOB Prag 1.448,17 +3,28 +0,2% +20,8%

OMXS-30 Stockholm 1.616,27 +15,98 +1,0% +6,5%

WIG-20 Warschau 2.463,59 +4,26 +0,2% +26,5%

ATX Wien 3.440,02 +31,21 +0,9% +31,4%

SMI Zuerich 9.424,67 +109,84 +1,2% +14,7%

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:03 Uhr Mi, 17.10 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1873 +0,02% 1,1871 1,1881 +12,9%

EUR/JPY 134,67 +0,02% 134,64 134,62 +9,5%

EUR/CHF 1,1743 +0,36% 1,1701 1,1706 +9,6%

EUR/GBP 0,8880 -0,03% 0,8882 1,1286 +4,2%

USD/JPY 113,42 -0,01% 113,44 113,32 -3,0%

GBP/USD 1,3371 +0,05% 1,3365 1,3407 +8,4%

Bitcoin

BTC/USD 15.326,74 -3,86% 16.798,83 16.063,63 1.505,41

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 58,24 58,09 +0,3% 0,15 +2,3%

Brent/ICE 64,64 64,56 +0,1% 0,08 +10,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.267,48 1.266,40 +0,1% +1,08 +10,1%

Silber (Spot) 16,20 16,19 +0,1% +0,01 +1,7%

Platin (Spot) 920,00 919,25 +0,1% +0,75 +1,8%

Kupfer-Future 3,19 3,18 +0,3% +0,01 +26,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

December 21, 2017 12:02 ET (17:02 GMT)

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