03.08.2018 15:58:45

MÄRKTE EUROPA/US-Arbeitsmarkt und neue China-Zölle bewegen nicht

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Unter Erwartung ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten bewegen Europas Börsen am Freitagnachmittag genauso wenig wie die Ankündigung neuer chinesischer Strafzölle auf US-Importe im Volumen von 60 Milliarden Dollar. Die US-Wirtschaft hat im Juli 157.000 Stellen geschaffen und damit weniger als die erwarteten 190.000. Allerdings ist die Arbeitslosenquote wie erwartet auf 3,9 Prozent von 4,0 Prozent gesunken. Daneben sind die durchschnittlichen Stundenlöhne mit 0,26 Prozent gegenüber dem Vormonat stärker als die erwarteten 0,20 Prozent gestiegen. Von einer übergeordneten Schwäche des US-Arbeitsmarktes kann also keine Rede sein.

Der DAX gewinnt in einer kleinen Gegenbewegung auf die Schwäche des Vortages 0,2 Prozent auf 12.573 Punkte, während der Euro-Stoxx-50 um einen Zähler auf 3.473 zulegt. Auch die neuen Zoll-Drohungen aus Peking lassen die Anleger kalt. Hierbei handele es sich um eine Art Vorankündigung, sollte US-Präsident Donald Trump seine Drohung tatsächlich umsetzen und die US-Strafzölle auf China-Importe im Volumen von 200 Milliarden Dollar auf 25 statt bislang 10 Prozent anheben, heißt es im Handel. Den neuen chinesischen Maßnahmen fehlt es an Details - weder werden die betroffenen Produkte noch Zeitpunkt der Einführung spezifiziert.

Italienische Anleihen weiter unter Druck

Weiter unter Druck steht der italienische Anleihemarkt. Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen notierte zeitweise deutlich über 3 Prozent, am Nachmittag liegt sie bei 2,99 Prozent. Die Märkte sind nervös mit Blick auf die Haushaltsdebatte der Regierung in Rom am Freitag. Trotz der hohen Verschuldung will die neue Regierung die Steuern senken.

Obwohl Monte dei Paschi (MPS) ordentliche Geschäftszahlen präsentiert hat, geht es für an der Mailänder Börse für die Aktie um 3,2 Prozent nach unten. MPS gilt als eines der schwächsten Glieder in der italienischen Bankenlandschaft.

Die Aktien von IAG notieren nach Zahlenvorlage 2,6 Prozent tiefer. Händler nennen die Geschäftszahlen sehr gut und sehen nur Gewinnmitnahmen. Negative Analystenkommentare gibt es allerdings: So heißt es von Goodbody, innerhalb der guten Zahlen seien die neuen Trans-Atlantik-Routen eine Quelle der Schwäche. So habe der Sitzumsatz 0,9 Prozent unter der Vorjahresperiode gelegen. Man habe sie aber im positiven Bereich erwartet.

Keine großen Auffälligkeiten machen Händler in den Allianz-Zahlen aus. Alles liege im erwarteten Rahmen, operativ sei es im zweiten Quartal einen Tick besser gelaufen, die Jahresprognose wurde aber erneuert. Minimal negativ sei der Mittelabfluss bei Vermögensverwaltungstochter Pimco; zwar sei er geringer als befürchtet ausgefallen, jedoch habe sich damit rund die Hälfte der im ersten Quartal zugewonnenen Mandate wieder verflüchtigt. Der Kurs steigt um 0,8 Prozent.

Credit Agricole und Natixis liefern

Als "sehr gut" werden die Geschäftszahlen der französischen Banken Credit Agricole und Natixis im Handel aufgenommen. Wie bei BNP Paribas, Societe Generale und anderen Instituten lägen die Zahlen über den Erwartungen, heißt es im Handel. Bei der Credit Agricole stieg der Nettogewinn um 6,4 Prozent auf 1,44 Milliarden Euro, bei Natixis ging er um 19 Prozent nach oben auf 580 Millionen Euro. Credit Agricole gewinnen 3,4 Prozent und Natixis 2 Prozent.

Im TexDAX geht es nach volatilem Verlauf für die S&T-Aktie um 5,6 Prozent nach oben. Der Technologiekonzern hat den Gewinn im ersten Halbjahr fast verdoppelt. "So eine hohe Profitabilität hat man eigentlich nicht erwartet", sagt ein Händler. Die Wachstumsdynamik im zweiten Quartal habe sich beschleunigt. Nach einer vermeintlichen Hochstufung auf "Overweight" geht es für die Hellofresh-Aktie um 2,9 Prozent nach oben.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.470,58 0,04 1,37 -0,95

Stoxx-50 3.125,57 0,25 7,68 -1,64

DAX 12.573,25 0,21 26,92 -2,67

MDAX 26.822,89 0,33 88,73 2,37

TecDAX 2.918,38 1,15 33,25 15,39

SDAX 12.244,55 0,36 43,66 3,01

FTSE 7.634,13 0,77 58,20 -0,45

CAC 5.459,47 -0,03 -1,51 2,77

Bund-Future 162,05% 0,65 2,15

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.40 Uhr Do, 17.29 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1575 -0,11% 1,1579 1,1616 -3,7%

EUR/JPY 128,71 -0,51% 129,38 129,43 -4,9%

EUR/CHF 1,1506 -0,25% 1,1534 1,1548 -1,8%

EUR/GBP 0,8904 +0,05% 0,8901 0,8913 +0,2%

USD/JPY 111,19 -0,41% 111,73 111,44 -1,3%

GBP/USD 1,2999 -0,16% 1,3010 1,3031 -3,8%

Bitcoin

BTC/USD 7.413,15 -1,9% 7.373,22 7.568,38 -45,7%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,60 -0,58 0,01

Deutschland 10 Jahre 0,41 0,46 -0,02

USA 2 Jahre 2,65 2,66 0,76

USA 10 Jahre 2,96 2,99 0,55

Japan 2 Jahre -0,12 -0,11 0,02

Japan 10 Jahre 0,11 0,11 0,06

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,72 70,46 -0,3% -0,24 +16,3%

Brent/ICE 73,47 73,45 +0,0% 0,02 +14,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.216,35 1.207,90 +0,7% +8,45 -6,6%

Silber (Spot) 15,44 15,32 +0,8% +0,13 -8,8%

Platin (Spot) 835,00 824,00 +1,3% +11,00 -10,2%

Kupfer-Future 2,75 2,73 -1,0% -0,03 -19,0%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

August 03, 2018 09:58 ET (13:58 GMT)

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