14.12.2018 15:44:45

MÄRKTE USA/Anleger zweifeln an Stärke der globalen Wirtschaft

NEW YORK (Dow Jones)--Sorgen um das weltweite Wachstum führen am Freitag die Aktienkurse an der Wall Street nach unten. Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach dem Start 1,1 Prozent auf 24.330 Punkte, der S&P-500 gibt ebenfalls um 1,1 Prozent nach, der Nasdaq-Composite fällt sogar um 1,3 Prozent. Sowohl in China als auch in der Eurozone haben Daten zur aktuellen Konjunkturentwicklung für lange Gesichter gesorgt und auch dort bereits die Märkte belastet. In China stieg die Industrieproduktion im November zum Vorjahr zwar um 5,4 Prozent, erwartet worden war aber ein Plus von 5,9 Prozent. Es war zugleich das schwächste Wachstum seit Anfang 2016.

In Europa waren es die Einkaufsmanagerindizes, die für Enttäuschung sorgten. Der deutsche blieb unter den Erwartungen, der französische hat sogar erstmals seit zweieinhalb Jahren ein Schrumpfen der Geschäftsaktivität ausgewiesen. Auch die unerbaulichen politischen Themen aus Europa wie Brexit, Gelbwesten-Proteste in Frankreich und Italien-Haushalt können von den US-Anlegern nicht ignoriert werden.

An sich bleibt der Handelsstreit zwischen China und Amerika die wichtigste Leitplanke, doch aktuell dringen positive Nachrichten weniger durch. China will die Strafzölle gegen US-Autos und Autoteile über den Zeitraum der Gespräche mit den USA aussetzen. General Motors und Ford zeigen mit kleinen Verlusten relative Stärke.

Unter den Konjunkturdaten des Tages fielen der Einzelhandelsumsatz und die Industrieproduktion stärker aus als erwartet. Es folgen noch die Markit-Einkaufsmanagerindizes und die Lagerbestände.

Euro fällt durch Unterstützung

Der Euro gerät unter Druck, belastet von den schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone. Er sackt von 1,1366 im Tageshoch auf 1,1277 Dollar und damit unter die Unterstützung bei 1,13. Das ist der niedrigste Stand seit Ende November. Auch das Pfund Sterling bleibt angesichts der ungelösten Probleme rund um den Brexit schwach. Es fällt auf rund 1,2550 Dollar nach einem Stand von 1,2657 Dollar am späten Donnerstag.

Mit dem festen Dollar geben Öl und Gold etwas nach. Der Ölpreis leidet zudem unter den Konjunktursorgen und der Befürchtung, dass es noch längere Zeit ein Überangebot gibt. Die US-Sorte WTI verliert 0,6 Prozent auf 52,25 je Fass, Brent fällt um 0,2 Prozent nach auf 61,32 Dollar. Der Goldpreis gibt 0,7 Prozent nach auf 1.233 Dollar je Feinunze.

Dagegen gehören Anleihen angesichts der gestiegenen Risikofurcht zu den Favoriten. Zudem spekulieren Teilnehmer darauf, dass die US-Notenbank kommende Woche im Rahmen ihrer geldpolitischen Sitzung eine "taubenhafte" Haltung für 2019 signalisieren könnte. Dagegen gilt eine Zinserhöhung zum Sitzungstermin selbst nach wie vor als wahrscheinlich. Steigende Notierungen drücken die Rendite der zehnjährigen Papiere um 2,3 Basispunkte auf 2,89 Prozent.

Adobe nach Quartalszahlen schwach

Der Softwarehersteller Adobe verfehlte in seinem vierten Quartal beim Gewinn die Erwartungen, übertraf sie dagegen beim Umsatz. Mit seinem Ausblick auf das laufende und das Gesamtjahr blieb Adobe grob im Rahmen der kursierenden Prognosen. Die Aktie verliert 4,3 Prozent.

Auch bei der Großhandelskette Costco Wholesale fielen die Ergebnisse gemischt aus, hier war der Gewinn ebenfalls höher, der Umsatz dagegen niedriger als erwartet. Für die Aktie geht es 4,3 Prozent nach unten.

Die Belmond-Aktie springt um 40 Prozent auf 24,69 Dollar nach oben. LVMH kauft die Luxushotelkette für 2,6 Milliarden Dollar oder 25 Dollar je Aktie.

Goldman Sachs äußert sich skeptisch Walgreens Boots Alliance und senkt die Aktie auf "Sell" von "Neutral". Die Titel der Apothekenkette fallen um 3,7 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 24.330,05 -1,09 -267,33 -1,57

S&P-500 2.622,25 -1,07 -28,29 -1,92

Nasdaq-Comp. 6.975,73 -1,34 -94,60 1,05

Nasdaq-100 6.667,32 -1,49 -100,65 4,24

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,74 -1,7 2,75 153,5

5 Jahre 2,73 -2,1 2,75 80,6

7 Jahre 2,80 -2,9 2,83 55,4

10 Jahre 2,89 -2,3 2,91 44,5

30 Jahre 3,14 -3,2 3,17 7,1

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:53 Uhr Do, 17.27 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1277 -0,71% 1,1349 1,1354 -6,1%

EUR/JPY 128,12 -0,71% 128,89 129,07 -5,3%

EUR/CHF 1,1254 -0,32% 1,1291 1,1282 -3,9%

EUR/GBP 0,8984 +0,11% 0,9001 0,8985 +1,1%

USD/JPY 113,61 +0,01% 113,58 113,69 +0,9%

GBP/USD 1,2552 -0,83% 1,2608 1,2637 -7,1%

Bitcoin

BTC/USD 3.247,70 -0,64% 3.267,83 3.390,38 -77,4%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 J. -0,61 -0,58 0,00

Deutschland 10 J. 0,26 0,28 -0,17

USA 2 Jahre 2,74 2,75 0,85

USA 10 Jahre 2,89 2,91 0,48

Japan 2 Jahre -0,15 -0,15 -0,02

Japan 10 Jahre 0,03 0,05 -0,02

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 52,25 52,58 -0,6% -0,33 -9,5%

Brent/ICE 61,32 61,45 -0,2% -0,13 -2,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.233,05 1.241,93 -0,7% -8,88 -5,4%

Silber (Spot) 14,50 14,76 -1,8% -0,26 -14,4%

Platin (Spot) 782,30 795,50 -1,7% -13,20 -15,8%

Kupfer-Future 2,74 2,76 -1,0% -0,03 -18,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/ros

(END) Dow Jones Newswires

December 14, 2018 09:45 ET (14:45 GMT)

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Costco Wholesale Corp. 920,80 0,62% Costco Wholesale Corp.
Ford Motor Co. 10,56 0,69% Ford Motor Co.
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