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21.07.2016 22:50:46

MÄRKTE USA/Gewinnmitnahmen nach Rekordjagd drücken die Wall Street

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Rekordjagd an der Wall Street ist vorerst beendet. Nach zuletzt neun Handelstagen mit Gewinnen und fast täglichen neuen Rekordständen haben leichte Gewinnmitnahmen am Donnerstag für Abgaben gesorgt. Weiterhin machte vor allem die Berichtssaison die Kurse. Hier konnten die Zahlen von General Motors, eBay und QUALCOMM überzeugen. Keine Impulse lieferten die uneinheitlichen US-Konjunkturdaten. Und auch der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank und die anschließende Pressekonferenz mit Präsident Mario Draghi blieben ohne Überraschungen. Wie erwartet, hat die EZB das Zinsniveau unverändert belassen.

   "Es ist schon erstaunlich, wie schnell der Markt nach dem Brexit-Votum zugelegt hat. Da ist eine Verschnaufpause durchaus angebracht", sagte Analyst Mark Kepner von Themis Trading. Zudem seien die Blicke bereits auf die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche gerichtet. Eine Erhöhung der Zinsen im September sei zuletzt wieder wahrscheinlicher geworden, so ein Marktbeobachter. "In diesem Umfeld dürfte es für den Aktienmarkt schwieriger werden weiter zu steigen", ergänzte Kepner. Einige Analysten halten den Markt mittlerweile sogar für überhitzt und rechnen mit einer deutlicheren Konsolidierung.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,4 Prozent auf 18.517 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,4 Prozent auf 2.165 Punkte. Für den Nasdaq-Composite ging es um 0,3 Prozent auf 5.074 Punkte nach unten. Es wurden dabei 822 (Mittwoch: 749) Millionen Aktien umgesetzt. Den insgesamt 1.287 (2.035) Kursgewinnern standen 1.750 (1.013) -verlierer gegenüber, unverändert gingen 102 (96) Titel aus dem Handel.

US-Konjunkturdaten liefern gemischtes Bild Licht und Schatten zeigten die jüngsten US-Konjunkturdaten. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gingen überraschend um 1.000 zurück, während Volkswirte hier mit einer Zunahme um 6.000 Anträge gerechnet hatten. Der Chicago Fed National Activity Index verbesserte sich im Juni auf plus 0,16 von minus 0,56 Punkten im Vormonat. Der Index der Frühindikatoren stieg im Juni stärker als von Volkswirten erwartet. Und die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser stieg im Juni auf den höchsten Stand seit Februar 2007.

   Der Philly-Fed-Index dagegen enttäuschte mit einem unerwartet deutlichen Rückgang auf minus 2,9 Punkte im Juli; hier war ein Stand von plus 3,5 erwartet worden, nach plus 4,7 im Juni.

GM, Ebay und Qualcomm erfreuen die Anleger Unter den Quartalsausweisen fielen General Motors (GM) positiv auf. Der Konzern hat im zweiten Quartal vom Boom des heimischen Automarkts profitiert und die Gewinnerwartungen deutlich übertroffen. Der Kurs legte um 1,7 Prozent zu. Die am Mittwoch nach US-Börsenschluss veröffentlichten Geschäftszahlen von Ebay kamen bei den Anlegern gut an. Das Unternehmen steigerte Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal überraschend deutlich und hob seine Jahresziele an. Die Aktie machte einen Sprung um 10,9 Prozent. Qualcomm legten um 7,4 Prozent zu, nachdem der Chiphersteller in seinem dritten Geschäftsquartal die Absatzprognose übertroffen hat.

   Enttäuscht reagierten die Investoren dagegen auf die Zahlen von Intel; die Aktie gab um 4 Prozent nach und war damit schwächster Wert im Dow-Jones-Index. Im zweiten Quartal hat der Halbleiterkonzern einen starken Gewinnrückgang verzeichnet, verursacht durch hohe Restrukturierungskosten. Die Erwartungen hatte das Unternehmen jedoch erfüllt.

   American Express verfehlte dagegen die Analystenschätzungen. Die Aktie fiel um 1,6 Prozent. Der Masterplan von Tesla, den CEO Elon Musk in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag vorgestellt hat, kam ebenfalls nicht gut an. So skizzierte er ganz neue Projekte, um Carsharing mit seinen Autos zu fördern. Zudem stellte er eine Reihe neuer E-Fahrzeuge vor, die Tesla gerade entwickelt. Für Tesla ging es um 3,4 Prozent abwärts.

Goldpreis legt zu - Ölpreise fallen zurück Ein leichtes Plus verzeichnete der Goldpreis. Marktteilnehmer sprachen von einer Erholung, nachdem der Preis für die Feinunze am Vortag auf den niedrigsten Stand seit rund drei Wochen gefallen war. Der Goldpreis lag zum US-Settlement bei 1.331 Dollar, ein Aufschlag von 0,9 Prozent. Auch das die EZB die "Tür für weitere Lockerungen offen gelassen habe", stützte das Sentiment.

   Trotz eines am Vortag vermeldeten erneuten Rückgangs der US-Rohöllagerdaten kamen die Ölpreise unter Druck. Marktteilnehmer wiesen darauf hin, dass die Lagerbestände bei Benzin gestiegen sind. Das sei zunächst zwar ignoriert worden, stelle aber einen Belastungsfaktor dar, der einer nachhaltigen Erholung entgegen stehe. Für ein Barrel der US-Sorte WTI ging es zum US-Settlement um 2,2 Prozent auf 44,75 Dollar nach unten. Brent verlor 2,1 Prozent auf 46,20 Dollar.

   Der Euro konnte zwischenzeitliche Gewinne nach den Aussagen von EZB-Präsident Draghi nicht behaupten. Zwischenzeitlich lag die Gemeinschaftswährung bei 1,1060 Dollar. "Im Vorfeld wurde darauf gesetzt, dass Draghi zumindest Andeutungen macht, wie die expansive Geldpolitik nochmals ausgeweitet werden könnte", so ein Teilnehmer. Diese Andeutungen blieben allerdings aus und ließen den Euro wieder zurückkommen. Im späten US-Handel notierte er bei 1,1023 Dollar und damit auf dem Niveau vom Vortag.

   Mit leichten Aufschlägen zeigten sich die US-Anleihen und erholten sich damit von anfänglichen Abgaben. Nachdem die Rendite zehnjähriger Papiere auf den höchsten Stand seit einem Monat gestiegen war, seien wieder Käufer an den Markt gekommen, hieß es. Für etwas Druck hatte zuvor die ausgebliebene Ankündigung weiterer geldpolitischer Maßnahmen durch die EZB gesorgt. Auch die etwas schwächere Tendenz am Aktienmarkt habe das Sentiment gestützt. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um 2 Basispunkte auf 1,56 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.517,23 -0,42 -77,80 6,27 S&P-500 2.165,17 -0,36 -7,85 5,93 Nasdaq-Comp. 5.073,90 -0,31 -16,03 1,33 Nasdaq-100 4.647,02 -0,22 -10,18 1,17

ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 99 28/32 +1/32 0,690% -2,4 Bp 3/4% 3-jähr. 99 25/32 +3/32 0,819% -3,2 Bp 1 1/8% 5-jähr. 100 3/32 +5/32 1,102% -3,6 Bp 1 3/8% 7-jähr. 99 31/32 +6/32 1,377% -2,9 Bp 1 5/8% 10-jähr. 100 18/32 +5/32 1,563% -1,7 Bp 2 1/2% 30-jähr. 104 10/32 -2/32 2,299% +0,3 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.01 Uhr Mi, 17.40 Uhr % YTD EUR/USD 1,1023 -0,06% 1,1029 1,1006 +1,5% EUR/JPY 116,5464 -1,35% 118,1406 117,46 -19,4% EUR/CHF 1,0870 +0,06% 1,0863 1,0866 -0,1% EUR/GBP 0,8348 +0,36% 0,8340 1,1969 +13,4% USD/JPY 105,74 -1,28% 107,11 106,69 -9,9% GBP/USD 1,3204 -0,16% 1,3224 1,3174 -10,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,57 45,75 -2,6% -1,18 +5,1% Brent/ICE 46,10 47,17 -2,3% -1,07 +7,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.333,45 1.310,50 +1,8% +22,95 +25,7% Silber (Spot) 19,86 19,41 +2,3% +0,45 +43,7% Platin (Spot) 1.103,45 1.087,50 +1,5% +15,95 +23,8% Kupfer-Future 2,26 2,25 +0,2% +0,01 +5,0% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   July 21, 2016 16:18 ET (20:18 GMT)

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eBay Inc. 60,41 2,98% eBay Inc.
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