01.11.2013 21:47:36

MÄRKTE USA/Guter ISM-Index verhilft Aktien zur Erholung

Von Claudia Nehrbaß An den US-Aktienmärkten haben sich die Kurse am Freitag etwas von den Verlusten der beiden vorigen Tage erholt. Der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe war überraschend gut ausgefallen. Offenbar hat der sogenannte "Shutdown", die mehr als zweiwöchige Schließung staatlicher Einrichtungen, der US-Wirtschaft nicht geschadet.

   Der Dow-Jones-Index stieg um 0,5 Prozent auf 15.616 Punkte. Der S&P-500 gewann 0,3 Prozent. Der Nasdaq-Composite legte um 0,1 Prozent zu. Das Umsatzvolumen sank auf 0,81 (Donnerstag: 0,91) Milliarden Aktien, war damit aber immer noch recht lebhaft. Mit Kursgewinnen gingen 1.395 Titel aus dem Handel, während 1.692 Verlierer gesehen wurden und 72 Titel unverändert schlossen.

   Der vom Institute for Supply Management (ISM) ermittelte Einkaufsmanagerindex für die Industrie stieg im Oktober überraschend um 0,2 auf 56,4 Punkte, während Ökonomen einen Rückgang auf 55,0 Punkte prognostiziert hatten. Weil die Politik ihren Streit um die Schuldengrenze der USA nicht rechtzeitig beigelegt hatte, blieben Behörden und staatliche Einrichtungen wie Museen 16 Tage lang geschlossen. Ihre Mitarbeiter wurden in Zwangsurlaub geschickt. Volkswirte hatten befürchtet, dass dieser "Shutdown" die US-Wirtschaft bremsen würde.

   Am Anleihemarkt gaben die Kurse in Reaktion auf die guten Konjunkturdaten nach. Die Rendite zehnjähriger Treasurys stieg im Gegenzug auf 2,62 Prozent. In Zeiten guter Konjunktur sind Staatsanleihen als sicherer Hafen weniger gefragt. Zudem hatten die Daten Befürchtungen genährt, dass die US-Notenbank vielleicht doch schon in diesem Jahr mit dem Ausstieg aus ihren Anleihekäufen beginnt.

   Der ISM-Index gab auch dem Dollar Auftrieb. Für einen Euro wurden im späten US-Handel nur noch rund 1,3490 Dollar gezahlt. Anfang der Woche kostete die Gemeinschaftswährung noch über 1,38 Dollar. Der Euro litt zusätzlich unter schwachen Inflationsdaten aus Europa. Diese hatten schon am Donnerstag Befürchtungen geweckt, dass die Europäische Zentralbank in der kommenden Woche die Zinsen senkt. Die besseren US-Wirtschaftsdaten ließen hingegen vermuten, dass die US-Notenbank die Zügel bald wieder anzieht. Höhere US-Zinsen würden den Dollar als Anlagewährung interessanter machen.

   Der festere Dollar drückte auch die Preise für Rohstoffe, die in Dollar bezahlt werden. Die Feinunze Gold verbilligte sich um 0,8 Prozent auf 1.313,20 Dollar. Der Goldpreis litt zusätzlich unter der Erwartung, dass die Zinsen steigen. Dann würde das Edelmetall nämlich als Inflationsschutz überflüssig.

   Der WTI-Ölpreis fiel um 1,8 Prozent bzw 1,77 Dollar auf 94,61 Dollar und kostete damit erstmals seit dem 21. Juni weniger als 95 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent ermäßigte sich um 2,7 Prozent bzw 2,93 Dollar auf 105,91 Dollar. Die Analysten von BNP Paribas erwarten gleichwohl, dass sich Brent in naher Zukunft besser hält als WTI und den Preisvorsprung ausbaut. Der Preis für die US-Sorte werde durch die hohen Ölvorräte der USA gedrückt, während die Förderunterbrechungen in Libyen und die häufigen Ausfälle nigerianischer Raffinerien tendenziell positiv für Brent seien.

   Am Aktienmarkt gab der Kurs des Ölkonzerns Chevron um 1,6 Prozent nach. Das Unternehmen hatte im dritten Quartal einen Gewinnrückgang verzeichnet. Mit Enttäuschung wurden auch die Quartalszahlen des Versicherers AIG aufgenommen. Die Akte verlor 6,5 Prozent.

   Ford-Aktien sanken um 1,3 Prozent, nachdem der Automobilkonzern im Oktober weniger Fahrzeuge verkauft hatte als erwartet. Überraschend gut hatte dagegen Wettbewerber General Motors abgeschnitten. Seine Aktien stiegen um 1,2 Prozent.

   Der Kurs von Boeing erreichte nach einem positiven Analystenkommentar bei 133,50 Dollar ein Rekordhoch. Die Aktie schloss um 1,9 Prozent höher bei 133,03 Dollar. Der Flugzeughersteller wird nach Meinung der Analysten von Canaccord Genuity von der fundamental guten Lage der Branche profitieren. Sie bestätigten ihre Kaufempfehlung und das Kursziel 150 Dollar.

   Bei Weight Watchers schmelzen die Gewinne schneller als die Pfunde. Barclays hat die Aktie daher auf "Equal-Weight" von "Overweight" abgestuft. Die Aktie, die am Donnerstag in Reaktion auf die Geschäftszahlen um fast 20 Prozent einbrach, erholte sich dennoch um 4 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.615,55 0,45 69,80 S&P-500 1.761,64 0,29 5,10 Nasdaq-Comp. 3.922,04 0,06 2,34 Nasdaq-100 3.379,76 0,06 2,03

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 28/32 flat 0,313% flat 5/8% 3-year 100 3/32 dn 2/32 0,590% +2,4BP 1 1/4% 5-year 99 13/32 dn 9/32 1,375% +6,0BP 2% 7-year 98 6/32 dn 16/32 2,029% +7,7BP 2 1/2% 10-year 98 31/32 dn 21/32 2,620% +7,7BP 3 5/8% 30-year 98 23/32 dn 1 4/32 3,695% +6,3BP

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 9.02 Uhr Do, 17.42 Uhr EUR/USD 1,3489 -0,41% 1,3544 1,3590 EUR/JPY 133,2152 0,23% 132,9146 133,5416 EUR/CHF 1,2308 0,00% 1,2308 1,2313 USD/JPY 98,7730 0,65% 98,1370 98,2830 GBP/USD 1,5923 -0,48% 1,6000 1,6047 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   November 01, 2013 16:15 ET (20:15 GMT)

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