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04.11.2016 21:42:46

MÄRKTE USA/Knapp behauptet - Längste Verlustserie seit 1980

   NEW YORK (Dow Jones)--Ein zaghafter Erholungsansatz an der Wall Street ist am Freitag wieder in sich zusammengefallen. Der S&P-500 hat somit den neunten Tag in Folge nachgegeben: das ist die längste Verlustserie seit Dezember 1980. Der größte Belastungsfaktor sind weiterhin Umfragen, die dem bei Börsianern ungeliebten Republikaner Donald Trump eine echte Chance auf die US-Präsidentschaft einräumen.

   Neue Daten des vielbeachtete Prognose-Experten Nate Silver hatten am Freitag vorübergehend einen wieder zunehmenden Vorsprung der an der Börse deutlich beliebteren Kandidatin der Demokraten, Hillary Clinton, gezeigt. Die Indizes liefen ins Plus. Doch später konnte Trump wieder Boden gut machen und lag in wichtigen "Swing States" wie Florida oder North Carolina knapp vorne.

   Der Dow-Jones-Index fiel um 0,2 Prozent auf 17.888 Punkte. Der S&P-500 verlor 0,2 Prozent auf 2.085 Punkte. Der Nasdaq-Composite gab 0,2 Prozent ab auf 5.046 Punkte. Der Umsatz stieg auf 917 (Donnerstag 904) Millionen Aktien. Dabei standen 1.536 (1.194) Kursgewinnern 1.460 (1.803) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 118 (117) Titel.

   Der Arbeitsmarktbericht für Oktober hat die Erwartungen von Volkswirten nicht ganz erfüllt, fand aber wegen der Dominanz des Wahlkampf-Themas nicht die übliche Beachtung. Im vergangenen Monat wurden 161.000 Stellen neu geschaffen, Volkswirte hatten mit 173.000 gerechnet. Die Daten für September wurden allerdings deutlich nach oben revidiert. Insgesamt dürften die Zahlen nichts an der Erwartung ändern, dass die US-Notenbank im Dezember die Zinsen erhöhen wird. Aktuell preisen die Märkte die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschritts mit 71,5 Prozent ein.

   Die aktuelle Verlustserie an den Aktienmärkten führte Maris Ogg, Präsidentin von Tower Bridge Advisors, aber nicht nur auf die Wahlen zurück. Sie nennt auch "hohe Bewertungen und mittelmäßige Quartalszahlen" als Gründe für die Marktschwäche.

Dollar fällt weiter zurück Der Dollar kam erneut unter Druck, belastet wegen der Unsicherheit um den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen. Der Euro stieg wieder deutlich über 1,11 Dollar und stand schließlich bei 1,1137, das war der höchste Stand seit dem 11. Oktober.

   Der Anleihemarkt hatte nur kurz mit einem kleinen Rücksetzer auf den Jobbericht reagiert. Später überwog bei den Anlegern wieder das Bedürfnis nach Sicherheit im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen. Steigende Kurse drückten die Rendite zehnjähriger Treasurys um 4 Basispunkte auf 1,77 Prozent.

   Der Goldpreis hatte sich in einer ersten Reaktion auf die Arbeitsmarktdaten kurz nach unten von der 1.300er Marke entfernt, das verlorene Terrain aber rasch wieder zurückerobert. Die Feinunze kostete im späten Geschäft 1.305 Dollar, ein Tagesplus von 0,2 Prozent. Auch hier überwog wohl die Furcht vor einem Präsidenten Trump.

Ölpreis erneut unter Druck Am Ölmarkt ging es wieder abwärts, da eine ganze Reihe von Faktoren belastete. So haben nach neuen Daten im Zeitraum Mitte September bis Mitte Oktober die Opec-Länder Libyen, Nigeria, Irak und Iran ihre Produktion deutlich ausgeweitet. Die gesamte Opec-Produktion in dem Zeitraum stieg um 300.000 Barrel täglich. Zudem meldete der Branchendienstleister Baker Hughes einen Wochen-Anstieg der aktiven US-Bohranlagen um 9 auf 450. Und schließlich gibt es laut Medienberichten weiter Verstimmungen zwischen Saudi-Arabien und Iran über die Förderpolitik. Dies bestätigte die am Markt umgehende Sorge, dass die Opec sich nicht auf effektive Preiskontrollen verständigen kann. Vom wieder nachgebenden Dollar kam kaum Entlastung. WTI schloss zum Settlement bei 44,07 Dollar und damit 1,3 Prozent niedriger. Allein in dieser Woche sackte der Preis um 9,5 Prozent ab.

Starbucks nach Zahlen fester Unter den Einzelwerten an der Börse waren Starbucks gesucht. Die Kaffeehauskette hat am Vorabend nach Börsenschluss überraschend gute Geschäftszahlen vorgelegt. Die Aktie stieg um 2 Prozent. Mit Enttäuschung wurden dagegen die Drittquartalszahlen des Getränkeherstellers Monster Beverage aufgenommen. Die Aktie fiel um 3,6 Prozent.

   Auch mit der Gopro-Aktie ging es steil abwärts. Nach unerwartet schwachen Quartalsergebnissen sank das Papier des Kameraherstellers um 7 Prozent. Mattel gewannen 1,3 Prozent. Einer Analystenkonferenz am Vortag folgten nun überwiegend positive Stimmen zu dem Spielzeugfabrikanten, so von Jefferies oder Piper Jaffray.

   Das Cybersecurity-Unternehmen Symantec hat im ersten Geschäftsquartal die Prognosen übertroffen, doch der Ausblick war enttäuschend. Für die Aktie ging es 7,7 Prozent nach unten.

   Tesla-Chef Elon Musk hat bei seiner geplanten Fusion mit SolarCity prominente Unterstützung erhalten. Der einflussreiche Aktionärsberater Institutional Shareholder Services stellte sich am Freitag hinter Musk und befürwortete den Milliardendeal. Das trieb die Aktie von Solarcity 8,8 Prozent nach oben, Tesla verteuerten sich um 2,7 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.888,35 -0,24 -42,32 2,66 S&P-500 2.085,20 -0,17 -3,46 2,02 Nasdaq-Comp. 5.046,37 -0,24 -12,04 0,78 Nasdaq-100 4.660,46 -0,40 -18,65 1,46

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:30 Do, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1137 +0,36% 1,1097 1,1095 +2,6% EUR/JPY 114,7633 +0,14% 114,6086 114,27 -25,5% EUR/CHF 1,0794 -0,26% 1,0823 1,0812 -0,8% EUR/GBP 0,8899 -0,12% 0,8899 1,1214 +20,8% USD/JPY 103,04 -0,22% 103,27 103,01 -12,2% GBP/USD 1,2515 +0,37% 1,2469 1,2440 -15,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,19 44,66 -1,1% -0,47 +0,8% Brent/ICE 45,52 46,35 -1,8% -0,83 +0,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.305,04 1.302,93 +0,2% +2,11 +23,0% Silber (Spot) 18,41 18,37 +0,2% +0,04 +33,2% Platin (Spot) 998,10 996,65 +0,1% +1,45 +12,0% Kupfer-Future 2,26 2,25 +0,5% +0,01 +4,9% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   November 04, 2016 16:11 ET (20:11 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 11 PM EDT 11-04-16

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