01.03.2017 22:53:44

MÄRKTE USA/Präsidiale Trump-Rede treibt Dow über 21.000 Punkte

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach der präsidial gehaltenen Rede von US-Präsident Donald Trump vor dem Kongress hat die Wall Street zur Wochenmitte zum Höhenflug angesetzt. Nach der Verschnaufpause am Vortag, im Anschluss an die längste Gewinnstrecke des Dow-Jones-Index seit 30 Jahren, überwand der Index erstmals die Marke von 21.000 Punkten. Auch S&P-500 und Nasdaq-Composite stiegen auf neue Allzeithochs. Der US-Präsident äußerte sich, vor allem was sein Wirtschaftsprogramm wie steigende Ausgaben für die Infrastruktur und sinkende Unternehmenssteuern angeht, zwar erneut nur vage, dafür fiel der Ton seiner Rede insgesamt überraschend versöhnlich aus.

   "Der Trend des Marktes zeigt aufgrund eines gestiegenen Optimismus nach oben", so Aktien-Analyst Tom Wright von JMP Securities. "Allerdings dämpft etwas die Sorge, ob Trump seine geplante Agenda auch wirklich durch den Kongress bekommen wird", ergänzte der Teilnehmer. Marktexperte Bob Michele von JP Morgan Asset Management merkte an: "Es gibt viele Unwägbarkeiten, wie die Politik von Trump aussehen wird, aber sie wird auf jeden Fall freundlich ausfallen, was die US-Unternehmen betrifft".

   Der Dow-Jones-Index stieg um 1,5 Prozent auf 21.116 Punkte. Das neue Rekordhoch liegt nun bei 21.169 Punkten. Erst im November hatte der Index die Marke von 19.000 Punkten übersprungen. Der S&P-500 verbesserte sich um 1,4 Prozent auf 2.396 Punkte. Hier wurde ebenfalls ein Allzeithoch bei 2.401 Punkten markiert. Der Nasdaq-Composite kletterte um 1,3 Prozent auf 5.904 Punkte, nach einem zwischenzeitlichen Rekordhoch bei 5.912 Punkten. Der Umsatz fiel auf 1,03 (Dienstag: 1,19) Milliarden Aktien. Dabei standen den 2.053 (1.084) Kursgewinnern 995 (1.914) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 64 (111) Titel.

   Daneben machte sich auch ein zunehmender Konjunkturoptimismus breit. Zum einen von ermutigenden Wirtschaftsdaten aus China, zum anderen von den jüngsten Auftritten diverser US-Notenbanker. Letztere sendeten verstärkt Signale, dass die nächste Zinserhöhung doch schon beim Treffen des Offenmarktausschusses der US-Notenbank im März anstehen könnte. An den Finanzmärkten wird dies nun mit einer deutlich erhöhten Wahrscheinlichkeit eingepreist.

Bankentitel schießen nach oben Aktienseitig gehörten Titel aus dem Bankensektor zu den Favoriten, die mit einem Plus von 3,3 Prozent den stärksten Sektor stellten. Denn mit der Zinsspekulation zogen am US-Anleihemarkt die Renditen stark an und am Devisenmarkt der Dollar. Die US-Zehnjahresrendite legte um 6 Basispunkte auf 2,45 Prozent zu, das größte Tagesplus seit November. Ein höheres Zinsniveau verbessert die Gewinnperspektive der Banken und der Versicherer. JP Morgan waren mit einem Plus von 3,3 Prozent größter Gewinner im Dow. Goldman Sachs legten 1,9 Prozent zu.

   Ein fettes Plus von 27,5 Prozent verzeichneten Weight Watchers. Der Anbieter von Mitteln zur Gewichtsreduktion überraschte mit einem Gewinnausblick oberhalb der Konsensschätzung. Zudem erhöhte sich die Anzahl der registrierten Nutzer deutlich. Die Papiere des Schokoladenherstellers Hershey legten nur um magere 1,0 Prozent zu nach neuen Aussagen zum Ausblick und zur Strategie. Hershey will 15 Prozent des Personals abbauen.

   Die US-Baumarktkette Lowe's will nach einem starken Schlussquartal auch in diesem Jahr weiter von der hohen Nachfrage nach Heimwerkerpodukten profitieren. Im vierten Quartal verdiente der Rivale von Home Depot 663 Millionen Dollar, deutlich mehr als von Analysten erwartet. Lowe's stiegen um 9,5 Prozent, Home Depot um 1,2 Prozent.

   Die McDonald's-Aktie war zwischenzeitlich vom Handel ausgesetzt wegen einer bevorstehenden wichtigen Nachricht. Der Konzern setzt sich neue ambitionierte Ziele. Das Unternehmen will unter dem laufenden Programm, das um ein Jahr verlängert wurde, mehr einsparen und weiterhin Geld an die Aktionäre zurückgeben. Ab 2019 soll die Marge kräftig zulegen. Dafür will McDonald's technologisch aufrüsten und mehr Restaurants an Franchisenehmer abgeben. Die Aktie schloss 1,1 Prozent höher.

   Der US-Automarkt zeigte sich auch im Februar eher mit angezogener Handbremse. Unter den "Big Three" konnte sich nur Marktführer General Motors (GM) steigern. Der Konzern verbesserte seinen Absatz um 4,2 Prozent. Ford dagegen verbuchte einen Rückgang um 4 Prozent. Die GM-Aktie legte um 1,6 Prozent zu, für Ford ging es um 1,3 Prozent nach oben.

Dollar legt kräftig zu - Ölpreise geben leicht nach Am Devisenmarkt legte der Dollar mit der Zinsspekulation auf breiter Front zu. Der Euro fiel von 1,0625 Dollar im Hoch am Dienstag auf 1,0546 Dollar im späten US-Handel zur Wochenmitte. Geschürt wurde sie von einer Reihe von US-Notenbankern. William Dudley sprach von einer "deutlich zwingenderen" Möglichkeit steigender Zinsen, seine Kollegen John Williams, Patrick Harker sowie James Bullard äußerten sich zwar etwas verhaltener, schließen aber eine Zinserhöhung im März nicht aus.

   Das keine Zinsen abwerfende Gold litt dagegen unter der Erwartung steigender Zinsen sowie unter dem festeren Dollar. Die Feinunze kostete zum US-Settlement 1.250 Dollar, ein Minus von 0,3 Prozent.

   Am Rohstoffmarkt gaben die Ölpreise anfängliche Gewinne wieder ab, als zunächst die guten Wirtschaftsdaten aus China und die Konjunkturzuversicht gestützt hatten. Doch dann belasteten zunehmend der feste Dollar und der erneute Anstieg der US-Lagerdaten. Diese haben sich bereits die achte Woche in Folge erhöht. Ein Barrel der Sorte WTI reduzierte sich um 0,3 Prozent auf 53,83 Dollar, Brent verlor 0,3 Prozent auf 56,36 Dollar.

Positive Konjunktursignale stützen Positive Impulse kamen auch von der Konjunkturseite. Der Preisindex des privaten Konsums in den USA zeigte für Januar einen Anstieg von 1,9 Prozent zum Vorjahr nach 1,6 Prozent im Dezember und hat damit den Zielwert von 2 Prozent der US-Notenbank fast erreicht. Weil die Notenbank vorbeugend agieren muss, könnten die Daten sie darin bestärken, die Zinsen schon im März anzuheben. Hinzu kam ein überraschend starker Anstieg des Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden US-Gewerbes. Das Beige Book sorgte für keinen Impuls. Der Konjunkturbericht der US-Notenbank attestierte der Wirtschaft bis Mitte Februar ein weiter moderates Wachstum. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.115,55 1,46 303,31 6,85 S&P-500 2.395,96 1,37 32,32 7,02 Nasdaq-Comp. 5.904,03 1,35 78,59 9,68 Nasdaq-100 5.390,99 1,14 60,68 10,84

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,28 2,0 1,26 7,8 5 Jahre 1,99 5,6 1,93 6,1 7 Jahre 2,29 5,6 2,23 3,8 10 Jahre 2,45 6,0 2,39 0,9 30 Jahre 3,06 6,1 3,00 -1,1

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.20 Uhr Di, 17.27 Uhr % YTD EUR/USD 1,0546 +0,05% 1,0540 1,0616 +0,3% EUR/JPY 119,8480 +0,07% 119,7592 118,89 -2,5% EUR/CHF 1,0641 -0,07% 1,0648 1,0640 -0,7% EUR/GBP 0,8585 +0,62% 0,8532 1,1703 +0,7% USD/JPY 113,64 +0,04% 113,60 111,99 -2,8% GBP/USD 1,2283 -0,59% 1,2357 1,2424 -0,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,75 54,01 -0,5% -0,26 -3,0% Brent/ICE 56,33 56,51 -0,3% -0,18 -2,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.249,89 1.248,30 +0,1% +1,59 +8,6% Silber (Spot) 18,41 18,30 +0,6% +0,11 +15,6% Platin (Spot) 1.015,25 1.024,00 -0,9% -8,75 +12,4% Kupfer-Future 2,72 2,70 +0,7% +0,02 +8,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   March 01, 2017 16:23 ET (21:23 GMT)

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