24.03.2014 21:56:32

MÄRKTE USA/Schwache Konjunkturdaten sorgen für schlechte Laune

   Von Thomas Rossmann

   Schwache Konjunkturdaten haben zu Wochenbeginn für Abgaben an der Wall Street gesorgt. Allerdings konnten die Indizes im späten Handel einen Teil ihrer Verluste wieder wettmachen. Zuvor gab es negative Wirtschaftsdaten von allen Seiten. So fiel der von Markit ermittelte US-Einkaufsmanagerindex im März auf 55,5, nachdem er im Vormonat noch auf 57,1 gestiegen war. Der Chicago Fed National Activity Index hat sich im Februar zwar auf einen Stand von plus 0,14 erholt, doch rutschte der Index im Durchschnitt der vergangenen drei Monate ins Minus.

   Die US-Daten fügten sich nahtlos in die Reihe negativer Nachrichten aus China und Deutschland ein. So ist die chinesische Wirtschaft im März stärker geschrumpft als erwartet, wie der von HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex gezeigt hat. Auch die deutschen Einkaufsmanagerindizes haben die Erwartungen verfehlt. Dazu kamen erneut deutliche Abgaben im Biotechnologie-Sektor, die vor allem den Nasdaq-Composite belasteten. "Der Sektor ist gut gelaufen, Investoren sitzen auf dicken Buchgewinnen", sagte ein Marktteilnehmer. Nun wurde erst einmal Kasse gemacht.

   Der Dow-Jones-Index gab um 0,2 Prozent auf 16.277 Punkte nach. Im Tagestief war der Index schon bis auf 16.216 Punkte zurückgefallen. Der S&P-500 verzeichnete ein Minus von 0,5 Prozent auf 1.857 Punkte. Der Nasdaq-Composite verlor 1,2 Prozent auf 4.226 Punkte. Umgesetzt wurden dabei 0,73 Milliarden Aktien. Am Freitag lag der Umsatz aufgrund des Verfalls mit 1,98 Milliarden Aktien wesentlich höher. Dabei standen 1.160 (1.822) Kursgewinnern 1.964 (1.300) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 81 (91) Titel.

   "Die Anleger warten auf die wirklich wichtigen US-Konjunkturdaten, die noch im Laufe der Woche anstehen", merkte Analyst Jim Russell von Bank Wealth Management an. "Sollten diese Daten aber belegen, dass die jüngste Schwäche nicht auf den strengen Winter zurückzuführen ist, dann dürfte dies für deutlichen Druck auf die Märkte sorgen", ergänzte der Marktteilnehmer. Unter anderem stehen der Index für das Verbrauchervertrauen März und der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter für Februar in den kommenden Tagen auf der Agenda.

   Peter Cardillo, Chefvolkswirt des Brokerhauses Rockwell Global Capital, sprach gleichwohl von einer weiterhin positiven Grundstimmung an den US-Börsen. Cardillo erwartet, dass der S&P-500-Index noch bis auf 1.900 Punkte steigt, ehe es zu einem deutlicheren Rücksetzer kommt. Bis zu dieser Marke ist es nicht mehr allzu weit; der Index müsste nur noch um gut zwei Prozent zulegen.

   Der Preis für die Feinunze Gold fiel zum Settlement um 1,7 Prozent auf 1.311 Dollar und markierte den niedrigsten Stand seit rund fünf Wochen. Damit wurde die kurzzeitige Erholung vom Freitag wieder beendet und der Goldpreis setzte die zuvor schon gesehene Abwärtstendenz fort. Hier rückte die wohl früher als gedacht auf der Agenda stehende Zinserhöhung der US-Notenbank wieder stärker in den Fokus. Dies wäre eine positive Nachricht für den Dollar. Doch ein starker Greenback macht Gold für Investoren aus anderen Währungsräumen uninteressanter.

   Am Anleihemarkt zeigten sich die Notierungen trotz der schwachen US-Daten kaum verändert. Mit den jüngsten Aussagen von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen sei es zu verstärkten Käufen am langen Ende des Marktes gekommen, sagte ein Händler. Dies habe das Sentiment gestützt. "Es gab in der vergangenen Woche eine Reihe von Anlegern, die sich im Vorfeld der US-Notenbanksitzung falsch positioniert hatten", so Analyst Thomas L. di Galoma von ED&F Man Capital. Für die Rendite zehnjähriger Treasurys ging es um einen Basispunkt auf 2,73 Prozent nach unten.

   Der Ölpreis legte trotz der schwachen chinesischen Konjunkturdaten leicht zu. Zum Settlement lag der Preis für ein Barrel der Sorte WTI bei 99,60 Dollar und damit 0,1 Prozent über dem Niveau vom Freitag. Zwischenzeitlich war der Preis auch schon über die Marke von 100 Dollar geklettert. Hintergrund war die Sperrung des Houston-Schiffskanal am Wochenende. Der Kanal verbindet Raffinerien im texanischen Houston mit dem Golf von Mexiko.

   Am Devisenmarkt kletterte der Euro wieder über die Marke von 1,38 Dollar bis auf ein Tageshoch bei 1,3876 Dollar. Devisenhändler machten dafür technische Faktoren verantwortlich. So sei es nach dem Überwinden des Widerstands von 1,3815 Dollar zu Anschlusskäufen gekommen. Dies habe sich dann beim Überwinden der Marke von 1,3835 Dollar wiederholt, sagte ein Teilnehmer. Ab diesem Niveau rechnen Marktakteure mit einem Einschreiten der EZB gegen den hohen Euro - und dies nicht nur auf verbaler Ebene. Zuvor hatten schwache deutsche Einkaufsmanagerindizes den Euro bis auf ein Tagestief von 1,3760 Dollar gedrückt. Im späten US-Handel kostete der Euro 1,3840 Dollar.

   Unternehmensnachrichten waren dagegen dünn gesät. So legten die Apple-Aktien um 1,2 Prozent zu. Laut Wall Street Journal verhandelt Apple mit Comcast über einen Streaming-TV-Dienst, der Set-Top-Boxen von Apple nutzen soll. Für die Herbalife-Aktie ging es um 6,7 Prozent nach oben. Der Hersteller von Diät-Produkten hat die Nominierung von drei Vertrauten von Investor Carl Icahn für den Vorstand bekannt gegeben.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.276,69 -0,16 -26,08 S&P-500 1.857,44 -0,49 -9,08 Nasdaq-Comp. 4.226,39 -1,18 -50,40 Nasdaq-100 3.617,39 -0,98 -35,68

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 20/32 dn 1/32 0,445% +1,3 Bp 3/4% 3-year 99 15/32 dn 3/32 0,929% +2,7 Bp 1 1/2% 5-year 98 29/32 dn 3/32 1,734% +2,1 Bp 2% 7-year 98 4/32 dn 1/32 2,296% +0,5 Bp 2 3/4% 10-year 100 5/32 up 4/32 2,734% -1,4 Bp 3 5/8% 30-year 100 31/32 up 22/32 3,572% -3,2 Bp

DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.16 Uhr Fr, 17.13 Uhr EUR/USD 1,3840 0,29% 1,3800 1,3787 EUR/JPY 141,4050 0,01% 141,3894 141,0903 EUR/CHF 1,2185 -0,03% 1,2189 1,2185 USD/JPY 102,1740 -0,29% 102,4700 102,3510 GBP/USD 1,6501 0,11% 1,6484 1,6494 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

   DJG/DJN/ros/bam

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   March 24, 2014 16:24 ET (20:24 GMT)

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