03.02.2014 22:53:34

MÄRKTE USA/Schwachen Daten schicken Wall Street auf Talfahrt

   Von Florian Faust

   An den US-Finanzmärkten hat die Suche nach Sicherheit dominiert. Die Zeiten, als schwache US-Daten die Wall Street befeuerten, weil Anleger auf Unterstützung durch die US-Notenbank hofften, sind passé. "Es hat sich ein Paradigmenwechsel vollzogen. 2013 wollte man der Fed nicht im Wege stehen. Anleger schauen nun aber wieder auf die fundamentale Situation", sagte ein Händler. Am Montag ging es daher an der New Yorker Aktienbörse stramm auf Talfahrt, nachdem schwache Daten die Hoffnung auf eine zügige Konjunkturerholung getrübt hatten.

   Die US-Industrie entwickelte sich im Januar wegen des harten Winters in Amerika überraschend schwach. Der viel beachtete ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe fiel deutlich stärker als befürchtet. Damit nicht genug: Auch der Anstieg der US-Bauausgaben verfehlte im Dezember die Markterwartungen. Zudem wurden die Vormonatswerte nach unten revidiert.

   Angesichts der negativen Konjunktursignale gingen Anleger auf Nummer sicher und setzten verstärkt auf die vermeintliche Sicherheit des Renten- bzw. Goldmarktes sowie des Yen. Denn auch die Produktionsdaten aus China für Januar blieben hinter den Erwartungen zurück und machten wenig Mut auf Besserung. Aktien waren vor diesem Hintergrund nicht gefragt. Der Dow-Jones-Index verlor 2,1 Prozent auf 15.373 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gaben 2,3 bzw. 2,6 Prozent ab. Seit seinem Rekordschluss am 15. Januar hat der marktbreite S&P-500 bereits über 5 Prozent eingebüßt. Umgesetzt wurden 0,92 (Freitag: 0,95) Milliarden Stück. Auf 478 (1.171) Kursgewinner kamen 2.674 (1.949) -verlierer, unverändert schlossen 69 (104) Titel.

   Anleger seien wegen der Krise der Schwellenländerwährungen ohnehin alarmiert gewesen, hieß es im Handel. "Der Markt zeigt sich angeschlagen. Wir benötigen eine Korrektur in den USA, daher würden mich selbst Abschläge von um die 10 Prozent kurzfristig nicht überraschen", blickte CMC-Marktstratege Colin Cieszynski düster in die Zukunft. Profiteure der gestiegenen Risikoscheu waren daher die vermeintlich sicheren Anlagehäfen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen drehte ins Minus und fiel auf ein Dreimonatstief von 2,59 Prozent - ein Renditeabschlag von 6 Basispunkten zum Vortag.

   Der Dollar sank zur typischen Krisenwährung Yen auf den tiefsten Stand seit über zwei Monaten und gab im späten Handel auf 100,97 Yen nach, nachdem vor Veröffentlichung der US-Daten noch 101,76 Yen fällig gewesen waren. Zum Wochenschluss waren noch Wechselkurse um 102,04 Yen aufgerufen worden. Der Euro eiferte der japanischen Währung nach und stieg mit den schwachen US-Daten nach einem Tagestief von 1,3477 Dollar wieder über die Marke von 1,35 Dollar. Im späten Geschäft kostete der Euro 1,3529 Dollar.

   Der Goldpreis verteuerte sich auf 1.257 US-Dollar, vor den US-Daten war die Feinunze für lediglich 1.249 Dollar zu haben gewesen. Gegenüber dem Vortagesschluss zog der Goldpreis um rund 12 Dollar an. Der Ölpreis reagierte mit Verzögerung auf die enttäuschenden Konjunktursignale. Ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich zum Handelsschluss um 1,1 Prozent oder 1,06 Dollar auf 96,43 Dollar. Öl der europäischen Referenzsorte Brent ermäßigte sich um 0,3 Prozent bzw. 0,36 Dollar auf 106,04 Dollar.

   Unter den Einzelwerten stiegen Pfizer um 0,7 Prozent. Der Pharmakonzern meldete Erfolge bei einem Brustkrebsmedikament. Mit der Aktie von Jos. A. Bank Clothiers ging es dagegen um 5,0 Prozent abwärts. Der Bekleidungseinzelhändler will laut Wall Street Journal den Wettbewerber Eddie Bauer übernehmen. Im Automobilsektor fielen GM nach Veröffentlichung von Absatzzahlen um 2,3 Prozent. Marktteilnehmer kritisierten die Lagerbestände bei den Detroitern. Ford gaben um 2,7 Prozent nach, der GM-Wettbewerber verzichtete auf die Bekanntgabe von Lagerbestandsdaten.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.372,80 -2,08 -326,05 S&P-500 1.741,89 -2,28 -40,70 Nasdaq-Comp. 3.996,96 -2,61 -106,92 Nasdaq-100 3.440,50 -2,31 -81,42

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-jähr. 100 04/32 + 2/32 0,304% -3,6 BP 3/4% 3-jähr. 100 12/32 + 5/32 0,621% -5,9 BP 1 1/2% 5-jähr. 100 10/32 +11/32 1,435% -7,5 BP 2 3/8% 7-jähr. 100 13/32 +17/32 2,062% -8,2 BP 2 3/4% 10-jähr. 101 13/32 +22/32 2,586% -8,0 BP 3 3/4% 30-jähr. 103 25/32 +1-14/32 3,542% -7,9 BP

DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.24 Uhr Fr, 17.21 Uhr EUR/USD 1,3529 0,26% 1,3494 1,3499 EUR/JPY 136,6022 -0,91% 137,8622 137,8383 EUR/CHF 1,2189 -0,26% 1,2222 1,2213 USD/JPY 100,9660 -1,16% 102,1525 102,1440 GBP/USD 1,6306 -0,73% 1,6427 1,6453 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf

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   February 03, 2014 16:22 ET (21:22 GMT)

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