19.08.2020 22:26:40

MÄRKTE USA/Schwächer nach Rekordhochs - Apple mit Rekord-Marktkapitalisierung

NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem sich die Rekordjagd an der Wall Street zur Wochenmitte zunächst fortgesetzt hatte, ging den Indizes im späten Handel die Luft aus und sie rutschten ins Minus. Zur Eröffnung hatten S&P-500 und Nasdaq-Composite jeweils noch neue Rekordstände markiert. Die Volatilität bleibe weiter hoch, so ein Teilnehmer. Vor allem die politische Großwetterlage sorge für anhaltende Zurückhaltung.

So stocken die Verhandlungen über eine Fortsetzung der Corona-Hilfen weiterhin, während der Präsidentschaftswahlkampf in die heiße Phase eintritt. Ein leichtes Entspannungssignal gab es im Handelsstreit zwischen den USA und China. Beide Seiten wollen in den kommenden Tagen über das Handelsabkommen sowie die Maßnahmen Washingtons gegen chinesische Technologiefirmen beraten, hieß es von offizieller Seite.

Keine neuen Erkenntnisse brachte das Protokoll der jüngsten Sitzung US-Notenbank. Die US-Währungshüter haben Maßnahmen zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums in Zeiten niedriger Zinssätze diskutiert. Sie gehen davon aus, dass die Wirtschaft bei der Erholung von der Coronavirus-Pandemie mehr Unterstützung braucht, jedoch waren sie unsicher über den Zeitpunkt möglicher weiterer Schritte.

Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,3 Prozent auf 27.693 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,4 Prozent auf 3.375 Punkte. Der Nasdaq-Composite verlor 0,6 Prozent auf 11.146 Punkte. An der Nyse gab es 1.191 (Dienstag: 1.172) Kursgewinner und 1.794 (1.820) -verlierer. Unverändert schlossen 96 (76) Titel.

Apple mit Rekord bei Marktkapitalisierung

Die Apple-Aktie gewann 0,1 Prozent. Im Verlauf knackte die Marktkapitalisierung des iPhone-Herstellers erstmals die Marke von 2 Billionen Dollar. Kein anderes US-Unternehmen war je so hoch bewertet. Der Börsenwert verdoppelte sich damit in nur fünf Monaten. Aus der Corona-Krise ging Apple gestärkt hervor. Der Umsatz übertraf sogar die Erwartungen aus der Vor-Corona-Zeit. Besonders hoch fielen die Mac- und iPad-Umsätze aus, aufgrund des Trends zu Heimarbeit oder -unterricht.

Für die Aktien der Baumarktkette Lowe's ging es nach Zahlen zum zweiten Quartal um 0,2 Prozent nach oben. Umsatz und Gewinn lagen klar über den Erwartungen des Marktes. Für die Target-Papiere ging es 12,7 Prozent aufwärts, nachdem der Einzelhändler einen überraschend starken Gewinnsprung und das stärkste Quartalswachstum der Unternehmensgeschichte gemeldet hat.

Die Boeing-Aktie verlor 0,6 Prozent, obwohl der Flugzeughersteller erstmals seit Dezember eine Bestellung für seinen Problemflieger 737 Max erhalten hat.

Die Goodyear-Aktie verlor 2,4 Prozent. US-Präsident Donald Trump hat seine Anhänger aufgerufen, keine Reifen des Herstellers mehr zu kaufen. Er reagierte auf Berichte, nach denen der Konzern seinen Mitarbeitern das Tragen von Kleidung mit politischen Botschaften wie dem Trump-Slogan "Make America Great Again" verbietet. Der Konzern stellte klar, dass er die Mitarbeiter dazu auffordert, von der Zurschaustellung der Unterstützung jedweder politischen Kampagne oder Partei an der Arbeit abzusehen. Ausgenommen seien Statements gegen Rassismus und Ungleichbehandlung.

Staatsanleihen geben nach - Ölpreise erholen sich mit Lagerdaten

Die US-Staatsanleihen büßten zwischenzeitliche Gewinne wieder ein. Doch die andauernden Unsicherheiten um die Covid-19-Pandmie und die Aussicht, dass die Zinsen noch für eine längere Zeit nahe Null liegen werden, stützen übergeordnet weiter das Sentiment, hieß es. Die Rendite zehnjähriger Papiere gewann 2,2 Basispunkte auf 0,69 Prozent. Fondsmanagerin Georgina Taylor von Invesco verwies zudem auf die zahlreichen politischen Unwägbarkeiten.

Der Dollar erholte sich etwas von seiner jüngsten Schwäche. Der Dollar-Index zog um 0,8 Prozent an. Dagegen geriet der Euro unter Druck und notierte im späten US-Handel noch bei 1,1847 Dollar, nach einem Tageshoch bei 1,1953 Dollar. Auch das Pfund gab zwischenzeitliche Gewinne ab, nachdem es im Verlauf auf den höchsten Stand zur US-Währung seit über sieben Monaten gestiegen war.

Die Ölpreise erholten sich von zwischenzeitlichen Verlusten und schlossen nur noch leicht im Minus. Händler verwiesen auf die offiziellen wöchentlichen US-Lagerdaten, die erneut einen Rückgang verzeichnet haben - die vierte Woche in Folge. Daneben sind die Blicke auf eine Konferenz der Opec+ gerichtet, auch wenn hier keine wichtigen Entscheidungen getroffen werden dürften, so Marktteilnehmer. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 0,1 Prozent auf 42,84 Dollar. Brent gab um 0,6 Prozent auf 45,20 Dollar nach.

Gold wurde ebenfalls verkauft. Nachdem die Feinunze im Tageshoch 2.007 Dollar kostete, fiel der Preis um 3,0 Prozent auf 1.941 Dollar. Teilnehmer verwiesen vor allem auf die Erholung des Dollar.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 27.692,88 -0,31 -85,19 -2,96

S&P-500 3.374,85 -0,44 -14,93 4,46

Nasdaq-Comp. 11.146,46 -0,57 -64,38 24,23

Nasdaq-100 11.318,64 -0,71 -80,39 29,61

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,15 0,4 0,14 -105,7

5 Jahre 0,28 1,1 0,27 -164,1

7 Jahre 0,48 1,8 0,47 -176,4

10 Jahre 0,69 2,2 0,66 -176,0

30 Jahre 1,42 2,5 1,40 -164,5

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:56 Uhr Di, 17:32 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1847 -0,72% 1,1938 1,1927 +5,6%

EUR/JPY 125,64 -0,10% 125,99 125,77 +3,1%

EUR/CHF 1,0828 +0,45% 1,0782 1,0778 -0,3%

EUR/GBP 0,9040 +0,32% 0,9010 0,9016 +6,8%

USD/JPY 106,07 +0,62% 105,52 105,47 -2,5%

GBP/USD 1,3103 -1,05% 1,3248 1,3227 -1,1%

USD/CNH (Offshore) 6,9213 +0,20% 6,9143 6,9121 -0,7%

Bitcoin

BTC/USD 11.654,00 -3,40% 11.727,51 12.010,01 +61,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 42,84 42,89 -0,1% -0,05 -25,8%

Brent/ICE 45,20 45,46 -0,6% -0,26 -27,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.940,63 2.000,50 -3,0% -59,87 +27,9%

Silber (Spot) 26,74 27,68 -3,4% -0,94 +49,8%

Platin (Spot) 935,63 962,00 -2,7% -26,38 -3,0%

Kupfer-Future 2,99 2,98 +0,5% +0,01 +6,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

(END) Dow Jones Newswires

August 19, 2020 16:27 ET (20:27 GMT)

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