12.01.2015 16:26:31
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MÄRKTE USA/Wall Street folgt Ölpreisen gen Süden
Von Florian Faust
Nach den Verlusten zum Wochenschluss zeigt sich die Wall Street auch am Montag mit Abschlägen. Die erneut deutlich nachgebenden Ölpreise drücken auf die Stimmung und machen die Anfangsgewinne zu Nichte. Mit Alcoa berichtet am Abend zudem das erste namhafte US-Unternehmen über den Geschäftsverlauf in der Schlussperiode. Möglicherweise verschiebe sich damit der Fokus in Richtung Berichtssaison, sagen Beobachter. Gemäß aktueller Daten geht der Markt von einer Gewinnsteigerung im vierten Quartal bei den im marktbreiten S&P-500 gelisteten Unternehmen von 1 Prozent aus. Sollte sich dies bewahrheiten, wäre es die schwächste Periode seit dem dritten Quartal 2012. Den größten Einfluss auf die Unternehmensbilanzen haben der Ölpreisverfall und die Dollar-Stärke.
"Investoren werden die Auswirkungen der Dollaraufwertung sehr genau unter die Lupe nehmen", sagt Marktstratege Peter Cardillo von Rockwell Global Capital. Doch aktuell steht einmal mehr der Ölpreisabsturz im Mittelpunkt des Interesses. Der Dow-Jones-Indes sinkt im frühen Geschäft um 0,5 Prozent auf 17.654 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite geben 0,5 bzw. 0,4 Prozent ab. "Anleger dürften die Einzelheiten des Arbeitsmarktberichts vom Freitag noch einmal genau prüfen, um zu entscheiden, in welcher Verfassung sich die US-Wirtschaft befindet. Ist diese einfach nur o.k.? Oder steuert sie auf Probleme oder gar tiefgreifende Schwierigkeiten zu", wirft ein Marktanalyst ein. Denn zum Wochenschluss hatten die auf den ersten Blick guten US-Arbeitsmarktdaten die Anleger nicht überzeugen können.
Am Rohstoffmarkt geht es mit den Ölpreisen erneut drastisch gen Süden. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 3,6 Prozent auf 46,66 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent ist 3,6 Prozent günstiger je Fass für 48,62 Dollar zu haben. Marktteilnehmer führen die niedrigeren Ölpreise unter anderem auf Brände in zwei US-Raffinerien zurück, in deren Folge wegen der damit ausfallenden Verarbeitungsmöglichkeiten die Nachfrage nach Rohöl sinken dürfte. Dazu gesellen sich skeptische Analystenstimmen zur Preisentwicklung. Besonders viel Aufmerksamkeit wird einer Studie von Goldman Sachs zuteil. Die Energie-Analysten der US-Investmentbank haben ihre Preisprognosen drastisch gekürzt und rechnen mit einer nur langsamen Erholung. Im Schlepptau fällt der Goldpreis auf 1.223 Dollar, nachdem die Feinunze im Tageshoch noch mit über 1.230 Dollar gehandelt worden ist.
Am Rentenmarkt steigen die Notierungen, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt um drei Basispunkte auf 1,95 Prozent. Der US-Dollar erholt sich etwas von seinen Verlusten zum Wochenschluss, als eine schwache Lohnentwicklung in den USA die Spekulation nährte, die US-Notenbank dürfte es mit ihrer ersten Zinserhöhung nicht sehr eilig haben. Der Euro fällt auf 1,1815 Dollar nach einem Tageshoch von 1,1872 Dollar.
Unter den Einzelaktien stechen Foundation Medicine ins Auge, die um 117 Prozent emporschießen. Der schweizerische Pharmakonzern Roche übernimmt bis zu 56,3 Prozent an dem Unternehmen. Tiffany stürzen dagegen um 10,8 Prozent ab. Die Umsätze des US-Schmuckunternehmens sind im November und Dezember gefallen. In der Folge senkt das Unternehmen die Gewinnprognose für das abgelaufene Geschäftsjahr.
Express ziehen um 4,6 Prozent an, nachdem der Einzelhändler einen besseren Endspurt am Jahresende hingelegt hat als befürchtet. Bristol-Myers Squibb legen im Pharmasektor nach positiven Studienergebnissen um 4,1 Prozent zu. Der Speichermedienhersteller SanDisk Corp enttäuscht den Markt mit seiner Umsatzprognose, die Aktie büßt über 12 Prozent ein. Der Frühstücksflockenhersteller Kellogg will den ägyptischen Keksproduzenten Bisco Misr mehrheitlich übernehmen, die Aktie verliert 1 Prozent.
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